Elternforum Die Grundschule

Lehrerin verweigert Wiederholung der Klasse. Hilfe!

Lehrerin verweigert Wiederholung der Klasse. Hilfe!

Tyrolean

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Hallo zusammen In meinem letzten Post habe ich ja schon von unserem notwendigen Schulwechsel berichtet. Nun soll unser Sohn (7) von der Waldorf- auf die städtische Grundschule gehen. Die Direktorin der GS befürwortete unseren Wunsch, dass unser Sohn die 2. Klasse noch einmal wiederholt. Seine aktuelle KL sollte dazu bitte einen Einzeiler aufsetzen, dass sie dies auch befürwortet. Mit der KL hatte ich dann ein Gespräch und sie sagte mir das Schreiben zu, zumal sie sich Sorgen macht, dass unser Sohn in der städtischen GS Probleme haben wird. Zum akt. Stand einer Leistung: Lesen und Schreiben ist noch nicht gut. Er liest sehr langsam, wie ST oder EI gesprochen wird sitzt noch gar nicht. Er würde alle Wörter aneinander schreiben, wenn ich ihn ließe. Aufgaben beginnt er selten ohne sich nochmal bei der KL rück zu versichern oder sich "Mut" abzuholen. Kleine Buchstaben lernen sie jetzt erst. Grammatik gab es noch gar nicht bisher. Diktate eh nicht. Im Rechnen (mom. Zahlenraum bis 20. Plus, Minus, Mal, Geteilt) tut er sich sehr schwer. Zahlen schreibt er verkehrt herum oder gespiegelt. Ohne Finger geht eh nichts. Textaufgaben kennt er auch noch nicht. Nun gab es eine Zweitklassuntersuchung. Bei der kam heraus, dass bei unserem Sohn der starke Verdacht auf Dyskalkulie besteht, sein Selbstbewusstsein noch klein ist und er noch sehr viel Schutz benötigt (die ersten 6 Lebensjahre waren teils traumatisch....lange Geschichte. Er hat erst seit 18 Monaten ein ruhiges und stabiles Heim). Jetzt warteten wir schon vier Wochen auf das Schreiben der KL, dass sie der Wiederholung der 2. Klasse auf der NEUEN Schule befürwortet. Grund für uns für diesen Wunsch sind eben noch die Stofflücken zwischen 2. Klasse Waldorf und 2. Klasse Staatlich und dazu der kalte Sprung in die Benotungen, wo unser Sohn bisher ja noch nicht mal einen Test oder Diktat schreiben musste. Wir befürchten, dass das eine Vollklatsche beim direkten Wechsel in die 3. der Staatlichen wird. Die Grundlagen fehlen oder sitzen noch nicht und in der neuen GS kann man die 1-2 Klasse ja ohne Nachteil auch in drei Jahren machen. So...und nun hat die Schulärztin, die mir grad erst vom Dyskalkulieverdacht und dem mangelnden Selbstbewusstsein meines Sohnes berichtet hat....und das er in Gruppen noch Probleme hat sich zurecht zu finden etc....den Wiederholungswunsch torpediert und nun wurde dieser abgelehnt. Begründung...: Mein Sohn wäre kognitiv in der 2. Klasse unterfordert und da er Probleme hat sich in Gruppen einzufügen wäre es ratsam ihn mit Gleichaltrigen zusammen zu setzen. Mein Sohn ist vom Körper- und Seelischen auf jeden Fall NICHT fast acht. Er ist noch sehr impulsiv, unkonzentriert, hibbelig, noch kleiner als die Anderen und der KiGa wollte ihn sogar in eine Brückenklasse zwischen KiGa und Schule setzen oder befürwortete sogar eine Förderschule für Kinder mit emotionalen und sozialen Förderbedarf. Und das alles gilt nicht mehr? Ich habe mir die Arbeitsbücher der 2. Klasse der GS angesehen. Den Stand hat er bei WEITEM nicht. Was könmen wir tun? Einspruch einlegen? Braucht die GS wirklich ein Schreiben der Waldi zur Wiederholung der Klasse? Kann man die GS bitten den Lernstand zu checken um selbst bewerten zu können. Ab der 3. wird das Tempo ja angezogen und die bereits bestehenden Lücken holt er nie auf bis Juni...und von der Dyskalkulie (evtl) mal abgesehen. Hilfe...bitte :0/. Danke euch!!!


Tyrolean

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PS Nachtrag. Mein Sohn verwechselt immer noch links und rechts, kann die Uhr nicht lesen, vergisst beim Schreiben wie einzelne Buchstaben aussehen...obwohl er sie kurz vorher im Heft schon geschrieben hatte....und wenn er dann zB das "A" wiederfindet, muss er sich erst bei mir rückversichern und das macht er auch in der Schule. Hausaufgaben dauern ewig. 10 kurze Zeilen (3-4 Wörter pro Zeile) abschreiben dauert im Schnitt 20 bis 30 Min. Ein ewiger täglicher Kampf. Auch malt er die Buchstaben und schreibt sie nicht flüssig. Meine Schulzeit war der Horror. Ich hatte die gleichen Matheprobleme von Anfang an :0/. Habe mich irgendwann komplett verweigert. Ich kenne meinen Sohn und weiß....neue Schule, neues Zuhause, Freunde weit weg, Patchworkstart, neue SchulFORM gepaart mit großen Wissenslücken, Testsituationen und dann direkt schlechten Noten...er wird zu machen und sein Selbstwertgefühl bekommt den nächsten Knacks. Mein Patenkind ist seit der 7. nicht mehr zur Schule gegangen...obwohl er ein cleveres Kerlchen ist. Da ist auch viel schief gelaufen und davor habe ich so Angst. Das muss ich verhindern. Aber wie????


Toadie

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Hallo, Zum Wechsel von Grundschule zu Grundschule kann ich nichts sagen. Aber, Kind 2 hat nach der 6. Klasse Gym die Schule zum anderen Gym gewechselt. Es lagen einige Probleme vor (wo wir bis heute nicht alle kennen- Kind ist jetzt in der 9.) Wir wurden an der neuen Schule gefragt, was wir möchten ob die 6. Klasse wiederholen oder in die 7. Klasse. Haben Kind gefragt, denn es war versetzt. Kind wollte in die Klasse 7 und wenn es nicht klappt zum Halbjahr zurück in Klasse 6. Kind ist nicht zurück in Klasse 6 gegangen. Hat aber Ende der 7 eine Nachprüfung machen müssen. Und seitdem sich stetig in dem Fach verbessert. Ich würde der neuen Schule sagen, dass du Kind in die 2. Klasse haben möchtest. VG


Häsle

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Ich würde der Rektorin der zukünftigen Schule das genau so schildern wie hier. Ob sie ihn selber nochmal testen möchte oder ob es ihr reicht, wenn du ihr seine Hefte vorlegst, siehst du ja dann. Mir scheint, eure Waldorflehrer haben keine Ahnung vom Lehrplan der Regelschule.


Tyrolean

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Ich treffe mich morgen mit ihr. Mache mir riesige Sorgen :0/


cube

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Nein, die Schule braucht keinen Schrieb von der Waldorfschule. Wobei: kommt eben darauf an, in welchem BL. Seine Fähigkeiten reichen definitiv nicht für die 3. Klasse. aktueller Stand 2. Klasse bei uns (Montessori, staatl. anerkannt): Alle Kinder können alle Buchstaben lesen und schreiben. Alle Kinder wissen, das man einen Abstand zwischen den Wörtern lässt. Rechtschreibung natürlich nicht perfekt, wird aber immer mehr korrigiert bzw. geübt. Alle Kinder können lesen (mehr oder weniger flüssig/sicher). Rechnen im 100er-Bereich. Zahlen werden nur noch versehentlich mal spiegelverkehrt geschrieben. Das alles muss aber am Ender der 2. sitzen - denn im 3. ist das Grundlage, über die nicht mehr ständig gesprochen bzw. geübt/wiederholt wird.


Tyrolean

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Wir wohnen in NRW :0)


memory

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Ich würde das ausschließlich mit der neuen Schule klären, denn die entscheiden das auch. Gibt es dort denn eine Beratungslehrerin ? Da schilderst du den Fall genauso . Es wäre definitiv ein verplempertes Jahr , wenn er gleich in die 3 müsste und würde am Ende vielleicht mit einer nochmaligen Wiederholung enden. Ich glaube nicht , dass die zukünftige KL , dieses mitschleppen um jeden Preis , auch so sieht ( ist ja auch mehr Arbeit ) und wird auf deiner Seite sein. Wie gesagt , was die Waldi denkt und befürwortet ist uninteressant. Ihr als Eltern stellt den Antrag und die neue Schule entscheidet.


janthu

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Dein Sohn wird, nach dem was du schilderst, in der dritten Klasse Regelschule nicht mithalten können. Er wird überfordert sein und sich wahrscheinlich gänzlich zurückziehen. Das muss auch die Lehrerin einsehen. Kannst du deinen Sohn nicht zu einem Gespräch in die neue Schule mitnehmen? Dann können sie sich dort direkt ein Bild von ihm machen.. Auf jeden Fall wünsche ich euch alles gute


Jomol

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Das paßt doch alles nicht zusammen. Die Schulärztin sagt, er kann weder rechnen noch schreiben und ist daher kognitiv unterfordert, noch sich sozial einfügen und soll deswegen zu Gleichaltrigen, die das alle besser können? Bei uns Stand jetzt 2. Klasse Regelschule: Plus und minus im Hunderterraum, im nächsten Halbjahr kommen Multiplikation und Division im Hunderterraum dazu. Rechenhilfen (Finger, Zählstäbchen etc. gibt es nicht mehr). Zum Lesen und Fragen zum Text beantworten gibt es mindestens einmal wöchentlich einen Text (über ein Tier, über Astrid Lindgren, irgendsowas- reichtlich eine DIN A4- Seite in ca. 14er Schrift). Buchstaben hatten sie alle, bei den allerletzten lernen sie gerade die Schreibschriftvariante. Pro Woche bekommen sie ca. 12 Lernwörter, wo sie dann auch die Rechtschreibung können sollen. Arbeiten werden derzeit noch angekündigt, meist auch die Kurzkontrollen, aber nicht immer. Die Waldorflehrerin verstehe ich auch nicht. Wieso will sie Deinem Sohn plötzlich noch "einen mitgeben"? Hat die Waldorfschule plötzlich Angst um ihre Reputation? Kannst Du einen Einzeiler schreiben und ihn der Lehrerin zum Unterschreiben geben, falls sie Streß mit ihrer Leitung hat, Verschwiegenheit zusichern? Ich finde die Idee, die Sachen, die er bisher gemacht hat, mitzunehmen ganz gut. Anzubieten, daß eine Lehrerin sich mit dem Kind zusammensetzt und guckt, was er kann, ist auch prima. Wenn sie sich gar nicht darauf einlassen wäre eine"Findungsphase" in der dritten oder besser zweiten Klasse auszumachen evt. ein gangbarer Kompromiß. Nicht toll, aber wenn man dem Kind erklärt, daß die Schule erstmal gucken will, wo er am besten aufgehoben ist. Wenn gar nichts geht, würde ich die zweite- Klasse- Bücher besorgen (gibt es gebraucht) und versuchen, schon ein bißchen aufzuholen. Und die Waldorflehrerin dazuholen (die ihn ja reif für die Dritte findet).Hilft ja nichts. Wirklich ne blöde Situation. Alles Gute für Euch, Grüße, Jomol


Badefrosch

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Ich würde ihn offiziell auf Dyskalkulie und ggf Legasthenie bei einem Kinder- und Jugenpsychiater testen lassen. Dann mit der aufnehmenden Schule reden, ob er nicht ausnahmsweise fort jetzt mitten im Schuljahr in die 1. Klasse kann. Manchmal lassen die ja mit sich reden. Und soweit ich weiß, ist in Bayern so, zählt der Elternwille und nicht das was die abgebende6Schule sagt. Es gibt Kinder, die mit 7 eingeschult werden und im Juli 8 werden. Dann ist er halt 11, wenn es in die 5. Klasse geht, war meiner auch.


Itzy

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Antwort auf Beitrag von Badefrosch

In NRW solltest du keine Schwierigkeiten haben ihn wiederholen zu lassen. Nimm die Hefte mit, schildere sein Verhalten und gut. Meine 8.Jährige ist als jüngste in der 3.Klasse. Dein Kind käme hier definitiv nicht mit, und bei uns läuft es recht human. Aus Ihrer Klasse sind genau wegen solchen Lücken im Sommer 2 Kinder aus ihrer Klasse nicht in die 3. mit gegangen.


Winterkind09

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In welchem Bundesland seid ihr denn? Ein Nachbarskind kam auch in der zweiten Klasse von einer sehr beliebten und renommierten Waldorfschule zu meinem Sohn in die Klasse. Er war auch extrem hinter dem Unterichtsstoff zurück. Er bekam bei einigen Lehrmaterialien die vereinfachte Form, Förderunterricht, Nachhilfe... Dazu muss ich sagen, die Klasse ist eine I- Klasse, wo schon sehr viel für jedes Kind getan wird. Das ging jetzt bis in die vierte Klasse hinein. Sprich mit der Schulleitung und sag ihr ganz ehrlich, dass du hinter ihrer Entscheidung stehst, aber sich die aktuelle Klassenleitung weigert einen entsprechenden Satz zu schreiben. Verständlich: sonst würde sie ja zugeben, dass ihre Klasse im Gegensatz zur Staatsschule zurück liegt ;) Ausschlaggebend sollte aber die Meinung der neuen Schule sein. Mein mittleres Kind ist gerade in der zweiten Klasse. Beim Rechnen wird im Zahlenraum bis 100 gerechnet, demnächst steht das 1×1 an. Beim Schreiben war gerade Grammatik dran: Wortarten, welche werden groß, welche klein geschrieben, Rechtschreibung wird inzwischen auch gefordert. Die Kinder mussten Briefe an eine andere Schulklasse schreiben. Demnächst kommt Schreibschrift und die Einführung des Füllers dran. Beim Lesen wird erwartet, dass die Kinder flüssig und sinnerfassend lesen, ab jetzt wird auch Wert auf die Betonung gelegt. Es werden regelmäßig Lernstandskontrollen und Tests geschrieben. Es ist einfach wichtig, dass die Grundlagen sitzen. Vielleicht kannst du das grundlegende Matheverständnis auch im Alltag integrieren: viel Zählen, Mengen vergleichen, Sachen abwiegen, Uhrzeit und Datum benennen.... Das Rechnen bis 20 wurde in de Grundschule mehr oder weniger eingeübt- Wiederholung ohne Ende. LG


Tyrolean

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Antwort auf Beitrag von Winterkind09

Hallo Winterkind Danke für deine Antwort. Wir wohnen in NRW :0). Ja, dass Blöde in der Waldi ist halt, dass sie in einem anderen Tempo lernen. Würde mein Sohn auf der Waldi bleiben, dann wäre das für uns kein Problem....aber jetzt...grmpf. Division und Multiplikation hat er direkt zu Beginn der 2. Klasse in der Rechenepoche gehabt, da sind sie dann weiter...aber das ist auch das Einzige. Wir waren letzte Woche bei der Chefin der Regelschule. Sie war sehr verwundert über die Aussage der Waldi, wir haben die aktuellen Epochenhefte mitgenommen und sie hat uns zugesichert, dass Mini in der 2. Klasse starten kann und wenn er sich wirklich "langweilen sollte" - wovon wir nicht ausgehen - darf er "aufsteigen". Sie hatte sehr viel Verständnis für unsere Sorgen. Sollte sich die Dyskalkulie bestätigen, dann müssten wir uns privat um Förderunterricht kümmern. Leider hat die Schule da kein Angebot...aber gut :0). Ich bin sehr erleichtert.