Woran erkennt man eine Gehirnerschütterung?

Woran erkennt man eine Gehirnerschütterung?

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Klettern, toben, balancieren - das alles stärkt die Muskeln und schult Geschick sowie Gleichgewichtssinn. Wie wichtig Bewegung für Kinder ist, kann man gar nicht oft genug betonen. Gerade deshalb gilt: alle Kinder ab zum Spielpatz!

Leider kann man Unfälle dabei nicht immer vermeiden und schon ist es passiert: Ihr Kind ist von der Schaukel gefallen, vom Klettergerüst oder vom Fahrrad gestürzt. Meist haben die Kleinen ja einen Schutzengel und holen sich nur ein paar Beulen und Schrammen. Aber gerade wenn sie auf den Kopf fallen, kann auch mal etwas Schlimmeres passieren.

Was tun bei einer Platzwunde?

Wenn das Kind am Kopf stark blutet, handelt es sich oft um eine Platzwunde. Meist sieht das schlimmer aus, als es ist und es handelt sich auch nur um eine äußere Verletzung. Dennoch sollten Sie versuchen, die Blutung so gut es geht zu stoppen. Am besten legen Sie mit Verbandsmaterial einen Druckverband an. Ist so etwas nicht zur Hand, können Sie auch ein sauberes Tuch oder Kleidungsstück auf die Wunde drücken. Anschließend sollte die Wunde von einem Arzt fachgerecht versorgt werden.

Woran erkennt man eine Gehirnerschütterung?

Viele Eltern sind aber fast stärker beunruhigt, wenn es keine sichtbare Wunde gibt. Dann bleibt die Ungewissheit, ob das Kind vielleicht eine Gehirnerschütterung hat. Gehirnerschütterungen gibt es in verschiedenen Schweregraden. Mit Sicherheit kann man von einer Gehirnerschütterung ausgehen, wenn das Kind direkt ab dem Zeitpunkt des Unfalls für einige Sekunden, selten auch länger, bewusstlos war. Ein weiteres deutliches Zeichen ist eine Erinnerungslücke um den Zeitpunkt des Unfalls herum. Typisch ist auch Erbrechen, das aber auch fehlen oder sich nur in Form von Übelkeit und Brechreiz zeigen kann. Bei einer leichteren Gehirnerschütterung können Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder schläfriges Blinzeln auftreten. Wenn Sie unsicher sind, ob es sich um eine Gehirnerschütterung handelt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Grundsätzlich sollte eine Kopfverletzung immer untersucht werden,

  • wenn Ihr Kind nach dem Unfall bewusstlos war
  • bei Bewusstseinsstörungen
  • bei starken Kopfschmerzen
  • bei schwallartigem Erbrechen
  • oder wenn Blutung aus dem Ohr aufgetreten sind.

Nach dem Unfall beobachten

Selbst wenn Ihr Kind direkt nach dem ersten Schreck keine Symptome mehr zeigt, müssen Sie es unbedingt die folgenden 48 Stunden genau beobachten. Und dafür notfalls auch nachts ein paar Mal wecken. Wenn in der Folgezeit auffällige Symptome auftreten wie Bewusstseinstrübung, Kopfschmerzen, anhaltendes Weinen, Schwindel, Erbrechen - also immer dann, wenn Ihr Kind "anders" ist als sonst - sollten Sie unverzüglich zum Kinderarzt oder in die nächste Kinderklinik fahren.

Unfälle verhindern - Spielgeräte sichern

Um einen Unfall möglichst zu verhindern, sollten Sie regelmäßig prüfen, ob die Spielgeräte auf Ihrem Kinderspielplatz in gutem Zustand sind. Zersplitterte oder gebrochene Holzbalken am Spielhaus, lose Schaukelsitze, nur eine dünne Sandschicht unter der Wackelbrücke oder rostige Stellen an der Rutsche sind nur einige Beispiele für Mängel, die für Kinder gefährlich werden können. Entdecken Sie Mängel, sollten Sie umgehend den zuständigen Träger des Spielplatzes, beispielsweise die Stadt- oder Gemeindeverwaltung oder die Hausverwaltung, informieren. Die gleiche Sorgfalt sollten Sie natürlich auch bei allen Spielgeräten im eigenen Garten walten lassen. Vor allem nach dem Winter müssen Sie prüfen, ob Leitern und Stricke noch halten und vor allem darauf achten, dass unter allen Spielgeräten immer ein ausreichend großes und weiches Polster in Form von Wiese oder einer Gummimatte ist, das einen eventuellen Sturz abfangen kann. Mehr darüber erfahren Sie in unserem Tipp "So machen Sie den Garten kindersicher".

Fahrradhelm ist kein "Sturzhelm"

An schönen Tagen fahren mit dem Fahrrad oder dem Roller zum Spielplatz. Doch so wichtig ein Fahrradhelm beim Roller- oder Radfahren auch ist, zum Spielen und Toben auf dem Spielplatz sollte er grundsätzlich abgesetzt werden. Zu leicht kann er dort zur Gefahr für Ihr Kind werden, wenn es damit in einem Kletternetz oder an einer Astgabel hängen bleibt.

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