Quallen am Meer - so reagiert man bei Unfällen richtig

Quallen am Meer - so reagiert man bei Unfällen richtig

© Adobe Stock, Tiffany Bowlin

Schön sind sie schon, wie sie mit ihren leuchtenden, gallertartigen Körpern elegant durchs Wasser schweben. Aber eben auch nicht ganz ungefährlich.

Besonders häufig werden Kinder verletzt, die im seichten Wasser spielen oder im nassen Sand buddeln, wo die Quallen angespült werden.

Im westlichen Mittelmeer, an den spanischen Küsten und rund um die balearischen Inseln Mallorca und Ibiza, haben sich die Tiere inzwischen zur regelrechten Plage entwickelt. Aber auch im übrigen Mittelmeer, Atlantik, Nord- und Ostsee kommen sie immer häufiger vor. Das liegt daran, dass sich die Quallen in den immer wärmer werdenden Meeren besonders wohlfühlen und ihre natürlichen Feinde wie Thunfisch, Schwertfisch und Schildkröte fast ausgerottet sind. In europäischen Gewässern hat man es meist mit Leucht- oder Feuerquallen zu tun. Die können zwar durchaus sehr unangenehm werden, sind aber normalerweise nicht lebensbedrohlich.

Symptome bei Verletzung

Quallen gehören zu den sogenannten Nesseltieren, weil sie genaugenommen nicht stechen oder beißen, sondern "nesseln". Ihre Körper und vor allem ihre teilweise sehr langen Tentakel sondern ein Gift ab, das bei Berührung auf der Haut Reizungen und verbrennungsähnliche Symptome verursacht. An den betroffenen Hautpartien entstehen dabei starke Rötungen, Schwellungen und Blasen, die Brandwunden ähneln können und oft extrem schmerzhaft sind. In schlimmen Fällen können auch Narben zurückbleiben.

Schutz vor Quallen

Am besten schützen Sie sich und Ihre Kinder, indem Sie die Quallen meiden! An vielen Stränden werden inzwischen rote Flaggen gehisst, die die Urlauber vor einem Quallenschwarm im Wasser warnen. Solche Warnhinweise sollten Sie unbedingt ernst nehmen und an solchen Tagen nicht ins Wasser gehen und auch Ihre Kinder nicht in der Nähe des Wassers spielen lassen. Denn auch wenn sie am Strand liegen, sind Quallen noch giftig. Zusätzlich können Sie auch mit speziellen Sonnencremes vorbeugen, die vor dem Nesselgift schützen (als Lichtschutzfaktor 15 und 30 erhältlich, z.B. Sol X, Safe Sea oder Canea Sonnen- und Quallenschutz). Man bekommt sie in Apotheken und in Tauch-Fachgeschäften. Achten Sie aber darauf, dass Sie die Creme auch an verdeckten Stellen, wie z.B. unter der Badebekleidung auftragen.

Erste Hilfe - so reagieren Sie richtig

Mit Quallenverletzungen kennen sich die meisten Menschen überhaupt nicht aus und reagieren entsprechend falsch, indem Sie sich z.B. unter die Dusche stellen. Auf keinen Fall sollten Sie aber die betroffenen Stellen mit Süßwasser (oder Alkohol) spülen, weil dann die Nesselkapseln erst recht aufplatzen und das Gift tief in die Haut schießen.

  • Waschen Sie verbrannte Stelle großflächig mit Meerwasser oder verdünntem Essig ab.
  • Reiben Sie eventuelle Tentakelreste nicht mit der Hand ab, weil auch die noch Gift absondern. Geben Sie stattdessen reichlich trocknen Sand auf die Kontaktstelle und schaben Sie ihn dann mit einem Spatel (Kreditkarte, Schaufel oder ähnlichem) ab. Rasierschaum funktioniert auch.
  • Anschließend kühlen Sie die Stelle ausgiebig mit einem Eisbeutel oder Eiswickel und spülen in den folgenden Stunden immer mal wieder mit Essigwasser oder legen Essigwickel auf.
  • Ein antiallergisches Gel oder eine Brandsalbe helfen gegen den Juckreiz, die Schmerzen und eine Schwellung.
  • Nach einem Quallen-Unfall sollte man viel trinken und einen Tag Ruhe geben.
  • Wenn ein Kind betroffen ist, sollten Sie sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen. Ebenso wenn die Verletzung sehr stark ist oder Symptome wie Übelkeit und Kreislaufbeschwerden auftreten, die auf einen allergischen Schock hindeuten können.

Wenn Sie an einem überwachten Strand sind, verständigen Sie am besten die Strandaufsicht. Die kennen sich mit den örtlichen Quallenarten am besten aus und haben in jedem Fall das richtige Mittel zur Hand. Damit es keine Verständigungsschwierigkeiten gibt: "Medusa" heißt Qualle auf Spanisch und Italienisch, "méduse" auf Französisch und "jellyfish" auf Englisch.

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