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Traumgeburt nach Einleitung (obwohl ich ursprünglich einen WKS wollte)

Thema: Traumgeburt nach Einleitung (obwohl ich ursprünglich einen WKS wollte)

Hallo ihr Lieben, Ich möchte meine Erfahrungen zur Geburt unbedingt mit euch teilen, vielleicht mach ich der ein oder anderen Mami auch etwas Mut. Als ich im April erfuhr, dass ich schwanger bin, stand für mich eigentlich von vorne rein sicher fest, dass ich mein Baby per Kaiserschnitt entbinden möchte. Gründe hierfür waren hauptsächlich Angst vor schlimmen Geburtsverletzungen und, dass dem Baby bei der Geburt was passieren könnte. Ab dem 5.-6. Monat zweifelte ich allerdings etwas an meiner Entscheidung und habe ausgiebig recherchiert, um zu verstehen,was wieso passieren könnte und welche Maßnahmen man ergreifen könnte, um eventuelle Komplikationen zu vermeiden. So durchforstete ich Ärzteblätter und sammelte verschiedene Erfahrungen von Freunden oder aus dem Internet. Ich unterhielt mich mit Bekannten aus dem medizinischen Bereich und kam letztensendes zu dem Entschluss es doch spontan zu versuchen. Bei der Geburtsplanung gab ich so zB. an, dass ich keine Zangen- oder Saugglockengeburt möchte und dass, bei Komplikationen ein Kaiserschnitt bevorzugt ist. Die Aufklärungen habe ich für beide Fälle unterschrieben. Im Zuge meiner Recherche bin ich auf ein Gerät gestoßen,dass sich "Epi-No" nennt. Das ist ein Geburtstrainer mit dem man das Dammgewebe mit einer Art Ballon dehnen kann. Nachdem ich durch das Training mit dem Epi-No so tolle Fortschritte erzielt habe und auch bei der Geburtsplanung bereits meine Wünsche festgehalten hatte, fühlte ich mich super vorbereitet und sowohl körperlich als auch mental bereit für die bevorstehende Geburt. Leider musste die Geburt dann am ET eingeleitet werden,da ich zu wenig Fruchtwasser hatte. Das war erstmal ein kurzer Schock, denn damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Zumal ich schon viele Geschichten über traumatische Geburten nach Einleitungen gehört hatte. Nichts desto trotz ging ich positiv ins Krankenhaus, fest überzeugt,dass meine Geburt super laufen wird. 2 Tage wurde ich mit Misoprostol in Tablettenform eingeleitet. Am zweiten Tag, verspürte ich tagsüber immer Mal wieder unregelmäßige leichte Wehen, allerdings nicht so, dass ich dachte es würde an diesem Tag noch klappen. Gegen 21.30 Uhr ging ich zur vierten Dosis für den Tag. Die Wehen kamen alle 5-10 Minuten aber super leicht, sodass der Einnahme für eine weitere Runde nichts im Weg stand. Der Muttermund war 2 cm geöffnet. Zurück auf Station bemerkte ich gehen 22.30 Uhr plötzlich regelmäßigere, deutlich stärkere Wehen. Diese kamen plötzlich im 2-3 Minuten Takt und musste nun auch schon richtig veratmet werden. Gegen 23 Uhr entschied ich mich wieder in den Kreissaal zu gehen. Ich wollte keine Zimmergenossin nicht mit meinem Veratmen stören;) Im Kreissaal angekommen wurden ich wieder an ein CTG angeschlossen. Weder ich, noch die Hebammen dachten zu dem Zeitpunkt, dass die Geburt nun richtig ins Rollen kommt. Ich wurde untersucht und sollte sofort meinen Mann anrufen. Der Muttermund hatte sich bereits auf 7cm geöffnet und die Wehen waren nun sehr heftig. Ab dann ging alles ganz schnell, ich durfte nun in den "richtigen" Raum und die Hebammen begannen bereits die Sachen die die Ankunft des Babys vorzubereiten. Ich kam mir vor wie in einem Film! Die Schmerzen waren mittlerweile sehr heftig,sodass mir auch nach jeder Wehe schlecht wurde. Dennoch muss ich sagen, es war alles irgendwie noch aushaltbar. Ich war wohl eher etwas von dem rasanten Voranschreiten etwas überrumpelt. Die Hebamme meinte zwischendurch auch, das geht alles zu schnell. Zum Glück hatte ich keine Angst, denn ich wusste ja, dass ich dank meinem Training mit dem Epi-No das Baby da "unten durch" bekomme ohne mich zu verletzten. Kaum war die eine Wehe vorbei,da rollte auch schon die nächste an und meine Fruchtblase platze. Kurz darauf waren die Wehen anders, ich bekam Lachgas, was mir wirklich sehr geholfen hat und dann sollte ich auch schon pressen. "Wie bitte? Jetzt schon" war mein Gedanke. War ich doch gefühlt eben noch oben auf Station und hab mit meinem Mann telefoniert. Ich dachte einen kurzen Moment, er schafft es nicht rechtzeitig. Zum Glück kam er dann genau in diesem Moment zur Tür rein und 30 Minuten später war unsere Kleine dann geboren. Die Hebamme musste bei der Geburt etwas mithelfen und drückte mir auf den Bauch. Mein Baby kam als Sternengucker zur Welt, daher war sie Austreibungsphase wohl etwas schwieriger. Die Kleine wog 3700g,52cm und hatte einen Kopfumfang von 34cm. Ich habe die Geburt trotz des schnellen Tempos und der ungünstigen hinteren Hinterhauptslage ohne Verletzungen überstanden, konnte direkt danach aufstehen und ohne Probleme zur Toilette. Heute, 5 Tage später fühlt es sich an, als hätte ich nie ein Kind geboren. Ich bin topfit und dankbar, dass alles so toll geklappt hat. Ich bin sehr froh, dass ich mich gegen den Wunschkaiserschnitt und für die normale Geburt entschieden habe. Diese Erfahrung war die Krasseste und zugleich Schönste die ich im Leben machen durfte. Ich werde sicher auch noch ein zweites Baby bekommen :)

von Rebe am 15.12.2021, 14:50



Antwort auf Beitrag von Rebe

Vielen dank, dass du deine tolle Geschichte Teilstück und dir die Mühe gemacht hast, sie auf zuschreiben! Das macht wirklich Mut :)

von kiisaa am 21.12.2021, 22:43