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Schwangerschaftsdiabetes und die Geburt

Thema: Schwangerschaftsdiabetes und die Geburt

Hallo ihr lieben, Ich bin heute in die 36 ssw gekommen. Schon in der 9 ssw wurde bei mir Diabetes diagnostiziert. Mit Umstellung der Ernährung habe ich es nicht in den Griff bekommen also habe ich ab der 12 ssw Insulin gespritzt. Ich habe mit wenig Einheiten angefangen und bin mittlerweile bei 20-25 Einheiten vor den Mahlzeiten angekommen. Auch Langzeitinsulin zur Nacht muss gespritzt werden… ich hatte die Werte wochenlang sehr gut unter Kontrolle. Nun seit guten paar Wochen nicht mehr. Ich esse das gleiche, Spritze mehr und der Zucker ist trotzdem viel zu oft zu hoch… War es bei einer von euch auch so, dass es in den letzten Wochen nicht mehr so gut geklappt hat ? Vor anderthalb Wochen wog die kleine Maus ca. 2500g. Wird bei Schwangerschaftsdiabetes immer eingeleitet bzw. ein Kaiserschnitt gemacht wenn sich von alleine nichts tut ? Langsam versetzt mich die Situation in leichte Panik, vor allem da meine Ärztin mehrmals wiederholt hat, dass es in den letzen Wochen sehr wichtig ist dass der Zucker im normbereich bleibt. Vllt hatte eine von euch auch solche Probleme und kann ihre Erfahrungen mit mir teilen.

von Isabell1142 am 05.09.2021, 22:57



Antwort auf Beitrag von Isabell1142

Hallo Isabell, es ist normal, dass man gegen Ende der Schwangerschaft mehr Insulin braucht. Anstatt immer mehr zu spritzen, gibt es folgende Alternativen: - Die Zufuhr an Kohlenhydraten reduzieren. Bitte unbedingt mit dem Diabetologen besprechen. Es gibt auch Ärzte, die allen Schwangeren (auch ohne Diabetes) in den Wochen vor der Geburt eine kohlenhydrat-arme Ernährung empfehlen, google mal "Louwen-Diät". - Mehr Bewegung. Probiere mal aus, nach jeder Mahlzeit mindestens 30 Minuten flott spazieren zu gehen und schau, ob die Werte dadurch niedriger bleiben. Insulin wirkt besser, wenn die Muskeln aktiv sind. Bei Veränderungen in der Ernährung und der Bewegung solltest Du auf jeden Fall die Zuckerwerte gut kontrollieren, im Zweifelsfall lieber etwas öfter Zucker messen. Je nachdem wieviel Insulin Du spritzt, kann das dann nämlich auch mal in den Unterzucker führen, was man vermeiden muss. Ob die Geburt eingeleitet wird, ist letztendlich Deine eigene Entscheidung. Aber Dein Arzt wird es Dir auf jeden Fall empfehlen, die Leitlinien sagen klar, dass man bei Schwangerschafts-Diabetes nicht über den Termin gehen sollte. Medizinisch ist es gut belegt, dass das sicherer ist. Um eine Einleitung zu vermeiden, ist ein gesundes Maß an Bewegung ebenfalls zu empfehlen. Bei sportlichen Schwangeren stehen die Chancen besser, dass die Wehen wenn es so weit ist von selbst einsetzen. Viele Grüße und alles Gute für die letzten Wochen! Linda

von Linda761 am 06.09.2021, 10:19



Antwort auf Beitrag von Isabell1142

Hallo, Bei GDM wirst du nur zwingend spätestens am ET eingeleitet, wenn du Insulinpflichtig wirst. Das ist bei dir ja noch gar nicht gesagt. Vielleicht reicht eine Ernährungsumstellung. Bei festgestellt GDM wirst du engmaschig kontrolliert, damit sichergestellt wird,dass das Kind nicht zu groß wird. Das fand ich immer sehr beruhigend - man verpasst so nicht, dass das das Baby zu groß wird und alles ok ist und das Risiko einer Unterzuckerung minimiert wird. Ich war ab der 16.SSW alle 2 Wochen beim Ultraschall :). Mein dritter ist derzeit normal groß und ich kann also bis ET warten. Mein zweiter Sohn wurde am ET, wegen Insulinpflicht eingeleitet - war nicht schlimm und er kam spontan und mit 3.060 g auf die Welt. Alles war aber immer halb so wild und den Jungs ging es immer gut! lass dich gut beraten, nicht verrückt machen und regelmäßig überwachen - dann bekommt man alles gut in den Griff. Alles Gute für dich!

von Tambre am 14.09.2021, 16:56



Antwort auf Beitrag von Isabell1142

Ich habe kein gestationsdiabetes aber typ 1 seit 30 Jahren. Das der insulinbedarf im Laufe der ss immer weiter ansteigt ist normal. Muss halt mehr gespritzt und/oder weniger Kohlenhydrate gegessen werden. Essen berechnen und spritzmenge danach anpassen. Bei mir wurde am Stichtag eingeleitet und ich kann mir gut vorstellen das es bei gestationsdiabetes genauso gemacht wird. Um blutzuckerschwankungen nach der Geburt beim Kind zu vermeiden, hat deine Ärztin schon recht, sollten gerade zum Ende die Werte passen. Sonst schüttet das Kind nach der Geburt weiter Insulin aus um deinen schlechten Blutzucker zu korrigieren und fällt dann in eine hypo die im schlimmsten fall mit krampfanfällen und Koma enden kann. Hatte ich schon ist nicht so toll. Für einen Säugling erst recht nicht. Deshalb unbedingt in einer Klinik mit angeschlossener kinderstation entbinden.

von kitkat170583 am 16.10.2021, 17:38