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Unterschied Wunschkaiserschnitt oder medizinisch notwendiger?

Thema: Unterschied Wunschkaiserschnitt oder medizinisch notwendiger?

Hallo ihr lieben, bei mir steht jetzt fest, dass es ein Kaiserschnitt werden wird. Da sich die Ärzte hier aber nicht einig sind, ob er medizinisch notwendig ist oder nicht, läuft es wahrscheinlich auf einen Wunschkaiserschnitt hinaus... Erklärung: mein Kardiologe des Vertrauens ist Kinderkardiologe. Er kennt mich seit 23 Jahren, war bei der Entdeckung des Aneurysmas dabei und behandelt mich seit über 13 Jahren, davon 8 pro bono da ich irgendwann erwachsen geworden bin. Da er mich pro bono behandelt und Kinderkardiologe ist, ist unsicher, ob er mir einen Attest für die Notwendigkeit ausstellen kann. Er legt mir den KS aber nahe. Die "Spezialisten" die mich nicht kennen und nur mal 15 Minuten geschallt haben, sagen es gäbe kein Problem. Ich könne normal entbinden. Ich wette mit euch - aus Erfahrung - dass wenn ich im Januar den nächsten Termin bei denen habe, wieder bei nem neuen Arzt, bekomme ich noch eine 3..Meinung. alleine die Terminfindung bei denen war ein Chaos... Am Telefon hieß es noch, ich hätte ja ewig zeit für einen Termin. Et sei ja erst 02/2017. Als ich dann da war hieß es, ich sei viel zu spät. Schwangere müssen engmaschig untersucht werden.......... So läuft das da... Jetzt jedenfalls meine Frage... Gibt es einen Unterschied im KH ob man den KS quasi verschrieben bekommt oder ob man ihn sich wünscht? Ich möchte halt nicht abgestempelt werden - aber auch kein Risiko eingehen. Ich möchte mein Kind noch erleben.

von Drachenfrosch am 12.12.2016, 17:19



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Was für einen Unterschied sollte es denn geben? Gar keinen. Ich hatte 3 Kaiserschnitte, allerdings alle mit medizinischer Indikationen, wegen einer vorausgegangenen OP am Gebärmutterhals. Das spielt aber keine Rolle. Wenn es zu einem Kaiserschnitt kommt, ist der Ablauf der gleiche, egal ob gewünscht oder unumgänglich. Einzig deine Psyche wäre anders, jedenfalls kommt es mir so vor. Weder du selbst, noch eine andere Person muss dich abstempeln, weil du einen Kaiserschnitt hattest. Ich selbst bin kein Freund von Wunschkaiserschnitten, würde aber niemanden deswegen verurteilen. Glaubst du, das Klinikpersonal hat solche Fälle nicht sowie so oft genug? Ich denke nicht, dass sie bei der Übergabe schlecht über dich reden, oder dich anders behandeln. DU musst mit deiner Entscheidung leben und am besten auch noch glücklich sein. Andere wären mir da völlig egal. Viel Glück

von cleo3 am 13.12.2016, 06:12



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Für den KS ist es völlig egal ob es ein Wunsch-KS oder ein medizinisch begründeter KS ist. Die große Mehrheit der medizinischen Begründungen für einen KS sind "relative Indikationen" d.h. nicht zwingend und man kann in Absprache mit den Ärzten selbst entscheiden. Wie das Personal im KH darauf reagiert, kann man nicht wissen. Es gibt SEHR unterschiedliche Ansichten zum Thema KS, in manchen KH wird Frauen auch bei recht klaren medizinischen Indikationen eingeredet, dass sie einen Wunsch-KS hätten und zur natürlichen Geburt überredet, in anderen werden Frauen bei den allerkleinsten Indikationen auch gegen ihren Wunsch zum KS gedrängt und Wunsch-KS sind als für die Ärzte bequeme und gutbezahlte Geburten gern gesehen. Ich persönlich würde dir aber dringend dazu raten, dich vor der Geburt noch mal beraten zu lassen und weitere Meinungen einholen. Nicht jeder Facharzt, der auf seinem eigenen Gebiet wirklich kompetent ist hat gleichzeitig auch Ahnung von Geburthilfe und daher gibt es da manchmal veraltete und überholte Ansichten. Insbesondere ist es auch sehr wichtig, neben den potentiellen Risiken einer natürlichen Geburt auch die Risiken eines KS beachtet, denn das ist eine größere Op die gerade für die Mutter und gerade bei Vorerkrankungen auch mit einigen Risiken verbunden ist. Lass dich gut beraten!

von Lina301 am 13.12.2016, 10:40



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Ich finde es absolut traurig, dass man sich als angehende Kaiserschnittmutter überhaupt solche Gedanken machen muss, ob man "abgestempelt" wird. Was für eine fiese Gesellschaft. Es gibt 10000Gründe die für einen Kaiserschnitt sprechen, die meisten sind relative Gründe, zum Beispiel Beckenendlage, gross geschätzetes Kind, relatives Missverhältnis,und noch viele viele mehr, oder auch dein Grund. Eines haben diese alle gemeinsam, theoretisch könnten normal entbinden, es kann gut gehen, muss es aber nicht. Und die einzigen Menschen auf dieser Welt, die mit den möglichen Komplikationen leben müssen bist DU und dein KIND. Sonst absolut niemand. Sollte es zu Komplikationen kommen, und jemand zu Schaden kommen dann können andere sagen...Tja, pech gehabt, find dich damit ab. Oder "Oh, das arme Kind, tut mir leid, dass Mama nicht mehr da ist".....Aber du und dein Kind leidet für den Rest eures Lebens. Ich finde absolut niemand sollte für seine Entscheidung für einen KS verurteilt oder "abgestempelt" werden. Es ist deine Entscheidung, und auch in meinen Augen geht Sicherheit vor. Und es ist bei weitem kein Wunschkaiserschnitt, wenn du den Kaiserschnitt aus Sicherheitsgründen der vaginalen Geburt vorziehst. Wenn du also einen KS möchtest, dann mach das dem Krankenhaus eindeutig klar und bestehe beim nächsten Gespräch auf die Kaiserschnittplanung. Sag klipp und klar, du möchtest kein Risiko eingehen, und möchstest den KS. Lieben Gruß. PS: Ich selbst hatte bisher 2 (Wunsch) Kaiserschnitte.

von anni1002 am 13.12.2016, 11:03



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Hallo Ich bekomme im März nach einer Spontangeburt meinen zweiten Wunschkaiserschnitt und ich muss sagen, dass es mir 1. ziemlich Hupe ist, ob mich irgendjemand deswegen abstempelt oder nicht. Ich habe meine Gründe und ich stehe dazu und basta. 2. Habe ich in meinem gesamten Umfeld, samt Geburtsklinik noch nicht mal im Ansatz eine entsprechend negative Reaktion erlebt. Natürlich werde ich oft nach dem Grund für den Wunschkaiserschnitt gefragt und wenn ich das dann kurz und knapp beantworte, versteht - oder zumindest akzeptiert - es auch jeder. Ich denke, das hält auch stark von deiner persönlichen Haltung und deinem Auftreten ab. Meine persönliche Meinung zu deinem Fall (auch, wenn ich offensichtlich klar offen gegenüber KS bin und daher vielleicht nicht ganz objektiv): Lass dich nicht von den Meinungen anderer verunsichern. Wenn du dich selbst bei dem Gedanken an einen Kaiserschnitt sicherer fühlst, dann ist das vollkommen okay! Und dein Grund dafür ist sicher noch nachvollziehbarer, als meiner. Eine Freundin hat dieses Jahr ihr Kind per KS zur Welt gebracht, da sie Multiple Sklerose hat. Da waren sich die Ärzte auch nicht einig. Ich denke, der risikoärmere Weg ist in so einem Fall immer der bessere. Was hat das Kind davon, wenn die Mutter Schaden nimmt, nur, weil sie sich irgendwie gezwungen gefühlt hat, spontan zu entbinden. Bzw. sie sich ein schlechtes Gewissen hat machen lassen? LG

von Chanisaya am 13.12.2016, 21:43



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Erstens, Du und Deine Familie müssen am Ende mit Folgen in jeder Richtung klarkommen. Also mach, was für Dich richtig ist. Kinderkardiologen sind Spezialisten für angeborene Herzerkrankungen. Nun weiß ich ja nicht, wo Dein Aneurysma ist, aber ganz verkehrt kann der Mann nicht sein, wenn er Dich die ganze Zeit betreut und Du immer noch hingehst und ihm vertraust. Erwachsenenkardiologen haben im allgemeinen ein anderes Klientel mit komplett anderen Erkrankungen. Ich selbst hatte zwei unfreiwillige KS, an der Indikation gab es keinerlei Zweifel, war halt so. Ich bin also kein glühender KS Verfechter, aber eine tote Heldin, die es allen Widrigkeiten zum Trotz probiert hat, ist eben trotzdem tot. Wenn Dich Dein Arzt behandelt, dann kann er auch ein Attest schreiben. Es gibt keinen Abrechnungszwang. Wenn Du ihm eine Brücke bauen willst, biete doch an, eine Beratung und das Attest zu bezahlen. Dann wahrt er sein Gesicht und Du hast Dein Papier. Abgesehen davon kann ich mir nicht gut vorstellen, daß Dich irgendeine Klinik versucht zur Spontangeburt zu überreden. Wenn die FÄ so viel Ahnung von Kardiologie hätten, wären sie Internisten geworden ;). Wenn Du Deinen Fall schilderst, wird sich da kein Mensch querstellen (naja, irgendein Hartgesottener findet sich immer), aber eigentlich kann ich es mir nicht vorstellen. Tote Mütter wollen die bei allem Streben nach niedriger KS-Rate doch auch nicht! Ich bin sicher, es wird da kein Mensch von WunschKS reden. Wichtig wäre es auf alle Fälle, zum Geburtsplanungsgespräch in die Klinik zu gehen. Das ist hier so in der 34. SSW, ruf jetzt schonmal an, wann das bei Deiner Klinik üblich ist. Wenn die sehr dummtun, kannst Du immer noch in ein anderes KH gehen. Ich wünsche Dir alles Gute und eine schöne Restschwangerschaft, einen entspannten KS und eine wunderbare Zeit, wenn Dein Kind da ist, Grüße, Jomol

von Jomol am 14.12.2016, 16:14



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Ich danke euch für eure Antworten. Ich habe mich am Montag in der Klinik angemeldet und von meinem Aorten-Aneurysma erzählt und gesagt, dass ich den KS will (ein Attest kann ich ja immer noch nachreichen). Es gibt tatsächlich Leute in meinem Umfeld (sogar Mediziner......) die mir zur Geburt raten. Die "Spezialisten" sagen ja es würde gehen. Es gibt also tatsächlich Leute die mich und meinen Mann nicht verstehen. Von meinem Umfeld ist mir die Reaktion eig. Auch egal. Aber im KH wäre es doof... Aber (auch dank euch) denke ich, dass da nix kommen wird. Jetzt warte ich erstmal den 19. Januar ab, mal schaun wie das Gespräch im KH wird. Ich hoffe nur die Kleine macht es ihrem Papa nicht nach und kommt 4 Wochen zu früh - dann brauchen wir den Termin nämlich nicht mehr

von Drachenfrosch am 14.12.2016, 17:03



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Ich würde an deiner Stelle den sicheren Weg gehen. Auf einen Geburtskampf hätte ich keine Lust. Ich hatte bei 40+10 eine Einleitung und am fünften Tag hat es mir gereicht und ich wollte den Kaiserschnitt. Ich hatte wirklich keine Lust und keine Kraft mehr. Ich wollte, dass es vorbei ist. Eine natürliche Geburt ist etwas, worum ich insgeheim jede Mutter beneide, aber ich bin mir hinsichtlich meiner Entscheidung im reinen. Und darum geht es! Du musst es für Dich abwiegen und einschätzen können, ob du trotz eines medizinischen Risikos, den kühlen Kopf hast, eine natürliche Geburt durchziehen zu können. Das ist ja ein erheblicher Druck, der da auf dich lastet. Ich wünsche dir viel Kraft liebe Grüße

von kath1983 am 14.12.2016, 21:32



Antwort auf Beitrag von Drachenfrosch

Du bekommst wenn du einen KS bekommst, einen mit relativer Indikation. Das sind eben Gründe, die für einen KS sprechen, jedoch eine spontan Geburt nicht unmöglich machen. Es ist deine Entscheidung. Was möchtest du? Wenn du Angst wegen deinem Herzen hast, dann sag das so und du bekommst einen KS. Abgestempelt wirst du von einigen so oder so. Aber da wirst du doch nichts drauf geben oder?

von Trrr09 am 15.12.2016, 16:12



Antwort auf Beitrag von Drachenfrosch

Ja. Die Solche ist weit mehr belastet, wenn man einen NOT-KS bekommt weil das Kind zB plötzlich keine Herzöge mehr hat und hinterher noch raus kommt, dass er die Nabelschnur um den Hals hatte (war bei mir der Fall. Ich wurde auch noch bradykard). Außerdem war es für meinen Freund der Horror. Und ich hatte Angst um mein Leben... Außerdem muss der Mann beim Not-KS draußen bleiben.

von MeineGüte am 21.12.2016, 19:16