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Kindernamen

Thema: Kindernamen

Freunde von uns haben kürzlich einen kleinen Jungen bekommen. Der Name wurde erst nach der Geburt bekannt gemacht. Es ist ein außergewöhnlicher afrikanischer Name. Vor einiger Zeit gab es bei uns im Umfeld ein Kind mit einem arabischen Namen. Ich selbst fand damals auch einen arabischen Namen schön, habe mich aber dagegen entschieden, weil wir absolut keinen Bezug zu der Kultur haben und zugeben, wissen wir einfach zu wenig darüber. Irgendwie bin in in der Hinsicht zu traditionell und nicht besonders mutig, den der Name, "die Benennung" muss in meiner Vorstellung einen Bezug haben. Wenn es einen Bezug gibt, dann ist das für mich nachvollziehbar, aber die Erklärung "keine Ahnung, hört es für uns einfach gut an" heißt, kann ich das nicht so gut zusammenfügen. Wie ist es bei euch gewesen und wie ist es in eurem Umfeld? Findet ihr auch, dass mittlerweile die Eltern viel mutiger / gewagte sind? Sind seltene / außergewöhnliche / unkonventionelle Namen heutzutage besonders beliebt?

Mitglied inaktiv - 16.02.2022, 21:38



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Puh, schwieriges Thema... Heutzutage wird man ja schnell in die Rassismusschiene gesteckt... Für mich war es ein Nogo meinen Kindern Namen aus einem komplett anderen Kulturkreis zu geben, zudem ich gar keinen Bezug habe, bzw der hier nicht als gängiger Name erkannt wird. K1 hat einen Namen hebräischen Ursprungs, der aber seit der Christianisierung ein gängiger Vorname ist (vgl Hanna.) K2 hat einen alten germanischen Namen, der sehr unbekannt ist, aber klar in Aussprache und Schreibweise und einem "bekannt" klingt. (Richtung Hilda). Ich habe selber tiefe Beziehungen zu einem außereuropäischen Land, das noch stark indigen ist. Von da hatte ich viele tolle Namen im Kopf, die ich hier in Deutschland aber nie vergeben würde. Was soll ich dem Kind denn da aufbürden?! Aber auch bekannte europäische Namen, die total normal im Ursprungsland sind, aber hier eher ungewöhnlich, würde ich nicht vergeben. Egal, wie schön ich den Namen ansich finde. Zum Beispiel: Matteo -> Italien Michelle -> Frankreich Kevin -> Irland/England

von Phila83 am 16.02.2022, 22:04



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So ungefähr sind auch meine Gedankenflüsse. Wenn man einen Bezug dazu hat, dann ist es nachvollziehbar, wenn man den Namen allerdings zum ersten Mal bei Internet-Vorschlägen gesehen hat, ist das (für mich) weniger nachvollziehbar, bzw fehlt mir da der Bezug zu dem Namen.

Mitglied inaktiv - 16.02.2022, 22:27



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Also ich finde jeder sollte den Namen wählen, den er schön findet, wieso nicht. Unsere Tochter hat auch keinen ganz so häufigen Namen. Wobei er meine ich aus dem lateinischen kommt, also wer hat da heute schon Bezug zu Aber ich versteh was du meinst. Ich selbst hab einen spanischen Namen, aber keinerlei Bezug zu Spanien. Mein ganzes Leben lang schon kommt die selbe Fragerei wenn ich mich vorstelle. Oh bist du Spanierin? - nein. - aber deine eltern? - nein. - aber woher kommt denn der name x? - Spanien. - und warum heißt du so? - wer weiß das schon. Nervig...

von Liv20 am 16.02.2022, 22:05



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Du beschreibst das was ich meine. Und echt spannend, dass du selbst die Erfahrung gemacht hast.

Mitglied inaktiv - 16.02.2022, 22:28



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Mir würde ausversehen ein russischer Name verpasst und das hat die Lehrer oft dazu verleitet, mich in eine falsche Schublade zu stecken (zB. in Deutschförderkurse ). Ich habe letztlich den Rufnamen gewechselt. Uns war bei den Kindern wichtig, dass sie keine "Top 10 Namen" haben, die Namen lang aber abkürzbar sind und sie zwei zur Auswahl haben. In unserem Umfeld gibt es schon den einen oder anderen Fall von "Bluebelle Müller" und das wollten wir auf keinen Fall. Ansonsten: Leben und Leben lassen

von Rote_Nelke am 16.02.2022, 22:15



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Klar, "leben und leben lassen" ist mein Lebensmotto. Aber das was ich meine ist eher der erste Teil deiner Nachricht. Wenn der Bezug zu dem Namen fehlt, dann wird man sich eventuell in einigen Situationen "unpassend" fühlen, denn ein Name ist (für mich) nicht nur ein Wort, welches sich "ganz nett anhört".

Mitglied inaktiv - 16.02.2022, 22:32



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Mein Umfeld ist da ganz konservativ. Ich finde es albern den Kindern exotische Namen zu geben wenn es keinerlei Bezug dazu gibt. Weiterhin finde ich es albern irgendwas ganz speziell machen zu wollen, beispielsweise eine ungewöhnliche Schreibweise für einen gewöhnlichen Namen (z.B. Yana anstatt Jana). Zu was soll das gut sein?

von Tigerblume am 16.02.2022, 22:25



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Ja, ich versteh das auch nicht. da gibt es die wildesten Schreibweisen und am Ende müssen die Kinder dann ein Leben lang ihren Vornamen buchstabieren. Mir ging es mit meinem gebürtigen Nachnamen immer so und dennoch wurde er oft falsch geschrieben. Den hab ich dann mit der Heirat abgelegt und habe jetzt einen "normalen" Nachnamen.

Mitglied inaktiv - 17.02.2022, 05:42



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Ich persönlich wollte für meine Kinder keinen Namen, der so gar nicht zu uns bzw. unserem Nachnamen passt bzw. von dem man ausgehen muss, dass ihn niemand richtig ausspricht und man ihn ständig buchstabieren muss. Und der eben so ist, dass jeder denkt, dass man von einem anderen Land kommt. Da war es mir persönlich lieber, einen Namen zu vergeben, der häufiger ist, der aber bei den meisten Leuten eben geläufig ist und der zu uns selbst einfach passt. Ich selbst als Kind hätte es auch nicht so gern gehabt, wenn ich einen Namen gehabt hätte, der ständig falsch ausgesprochen oder falsch geschrieben wird oder bei dem ich dauernd gefragt werde, woher ich komme, etc. Aber das müssen einfach die Eltern entscheiden für das Kind, das kann man sich selbst als Kind eh nicht aussuchen und man lebt dann ja eh damit. Aber das Argument, man möchte nicht die dritte Hannah oder der fünfte Lukas sein, zählt für mich nicht. Denn mich selbst hat es nicht gestört, dass ich mehrere Kinder in meinem Alter oder meiner Klasse hatte, die gleich geheißen haben. Es gab auch nie ein Problem damit, dass man sich nicht unterscheiden konnte oder dass jemand nicht wusste, wer gemeint ist. Mich persönlich hätte es eher gestört, wenn mein Name so ausgefallen wäre, dass jeder dauernd nachgefragt hätte. Da hätte ich mich unwohler damit gefühlt, als eben die zweite oder dritte Dani in einer Klasse zu sein. Aber ich kenne schon viele, die ihren Kindern außergewöhnlichere Namen geben. Mir ist das bei anderen auch völlig egal, ich wollte es nur für meine eigenen Kinder nicht. Jeder hat da eben so seinen eigenen Geschmack und seine Vorlieben. Alles Liebe!

von sunnydani am 16.02.2022, 22:29



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Ich finde viele Namen wunderschön die ich aber aus diversen Gründen nicht vergeben würde/ vergeben habe. Zu außergewöhnlich, sehr „andere Kultur“, nicht passend für uns… meine Kinder haben klassische, recht zeitlose Namen die trotzdem nicht altbacken sind - finde ich jedenfalls ;-). Ich finde viele Namen toll, viele in Ordnung und nur bei wenigen schüttele ich den Kopf. So bei Freunden die einen extrem alten deutschen Namen vergeben haben (wie bspw Gotthilf) und bei sämtlichen Jackson/Jason/Jordan… Und bei sehr ausgefallenen biblischen Namen, bspw Timotheus, Jesaja oder Kezia. Manche Eltern sind sich echt nicht bewusst dass sie ihr Kind mit entsprechender Namenswahl halt doch in eine Schublade stecken.

von cm2507 am 16.02.2022, 22:30



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Nun ja, ausländisch ist ja nicht gleich exotisch - Laila, Ruth oder Johannes sind auch keine germanischen Ur-Namen... Und davon gibt es noch sehr viele. Aber ich verstehe schon, was Du meinst - wir haben ja 2 Sprachen in der Familie und im Umfeld und eine unserer Regeln bei der Namenssuche war, daß der Name in beiden Sprachen gleich ausgesprochen wird. Das setzte dann auch voraus, daß die Namen in beiden Sprachen halbwegs bekannt/vorhanden waren ; einen Pjotr oder eine Angelique wären damit schon weggefallen. Zu der Zeit,als das Thema bei uns aktuell war, waren die Dänen noch ziemlich konservativ in der Namensgebung, und gemessen an dem, was in Dtld. so zu lesen ist, sind die es immer noch. Letztendlich: Ja, zu weit hergeholt sollten die Namen nicht sein, aber das ist ja eben Geschmackssache.- ich denke, man sollte bei der Namensgebung eben auch an das Wohl des Kindes denken - als Kind unbd als Erwachsener. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 16.02.2022, 22:33



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Wir haben ausländische Wurzeln, unsere Kinder haben aber deutsche Namen, das war bewusst so gewählt. Für uns war wichtig: 1. nicht immer buchstabieren müssen (Nachname ist eh schon schwierig) 2. sie sollten nicht als Ausländer erkannt werden wenn man sie ruft (klingt hart, war aber ein Kriterium). Unser Umfeld ist nicht sooo besonders warm mit ausländischen Menschen, da wollten wir kein Risiko eingehen. Klar, ein Vorname passend zum Nachnamen würde klanglich besser rüberkommen in unserem Fall aber die Sorge hat überwogen Vom Umfeld her fallen die Namen der Kinder in die Kategorie Tschejms Tschejsen und Kimperli (ja, sie sprechen es so aus ) Bin froh wenn wir umziehen...

von Jolina2019 am 16.02.2022, 22:42



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Hmm, Ich finde das Thema schwierig. Persönlich würde ich immer nur einen Namen vergeben, der in Deutschland etabliert ist - meine beiden haben "klassische" Namen bekommen. Insbesondere ein englischer Name (Kevinismus) oder auch ein afrikanischer oder asiatischer Name wäre für mich nie in Frage gekommen, weil es für mich einfach unpassend klingt. Auf der anderen Seite hätten wir wohl wesentlich weniger Namen in Deutschland, wenn sich nicht immer wieder neue etablieren würden, weil sie von vielen Menschen vergeben werden. ZB der Name Jasmin ist hier jedem geläufig, kommt aber meines Wissens nach auch aus dem arabischen Raum. In wenigen Jahren wird sich auch niemand mehr über die spanischen Namen Matteo oder Carlotta wundern. Auch an skandinavische Namen nimmt zumindest hier nie jemand Anstoß - wer hat dahin schon wirklich einen Bezug? Die meisten Kinder in meinem Umfeld haben hier klassische Namen a la "Jonathan", gängige wie Lea, Hannah, Emma, etc oder aber moderne wie Matteo, Jonte, Joost,.. Die einzigen aus meiner Sicht ungewöhnlicheren Namen sind Skadi und Jarni. Und ich kenne eine Xenia - der Name ist zwar bekannt aber ich finde ihn einfach schlimm Schlimmer noch als kulturell unpassende Namen finde ich aber diese Namen, die einzigartig klingen sollen aber einfach nur erfunden wirken..

von Aixoni am 16.02.2022, 22:44



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Wir achten sehr darauf, dass die Namen zu uns passen. Wir haben die deutsche und die russische Seite. Ein Heiko oder eine Christa passen genauso wenig, wie ein Arkadij oder eine Olga. Also die Mitte, zeitlos, einfach, überall verständlich, zb. wie Sofia. Weiter in der Verwandtschaft sind auch arabische Namen vertreten bei den Kindern, gefallen mir auch sehr, da ist aber auch ein Elternteil arabischer Herkunft. Passt, Verbindung zur Kultur usw. vorhanden. Es gibt aber auch Jason, Liam, Janelle (?), Nevio, Gloria und Silvio usw. in der weiteren Verwandtschaft. Alles absolut gar nicht passend und würde uns persönlich nie in den Sinn kommen.

von Andee92 am 16.02.2022, 22:55



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Wir bzw ich haben echt großes Glück, weil wir nicht ursprünglich deutsch sind, aber eben doch auch deutsche Wurzeln haben - da war das mit dem Namen aus religiösen Gründen ganz easy - siehe meinen Nickenamen

von JakobsMutti am 16.02.2022, 23:59



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Nicht wundern, aber ich kann wegen dem Sturm nicht schlafen. Meine Kinder haben seltene, aber gängige Vornamen, die jeweils im Geburtsjahr immer nur einmal im jeweiligen Standesamt vergeben wurden. Jeder weiß wie man sie ausspricht und wie man sie schreibt. Das war uns damals wichtig. Ich habe damals schon geguckt, welche Namen am häufigsten vergeben wurden. Wir haben uns damals an den 70er Jahren orientiert. ich find, da gab es die schönsten Vornamen ;) Aber es ist wie es ist: Geschmackssache

Mitglied inaktiv - 17.02.2022, 05:36



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Hey, Wie kann man rausfinden, wie oft ein Name beim Standesamt vergeben wurde? Das würde mich auch mal interessieren. Ich bezweifle, dass meine Kinder jeweils die einzigen mit ihren Namen sind, aber die liebe Neugier...

von Aixoni am 17.02.2022, 06:33



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Das steht bei uns immer am Jahresende oder Jahresanfang in der Zeitung.

Mitglied inaktiv - 17.02.2022, 07:51



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Wir haben für unser erstes Kind tatsächlich einen Namen im Internet gelesen, den wir vorher noch nicht kannten und der uns einfach sehr gefallen hat. Es ist ein friesischer Name, der in Norddeutschland durchaus verbreitet ist, bei uns in Süddeutschland aber kaum bekannt. Wir hatten also auch keinen Bezug zu dem Namen und haben ihn für K1 gewählt. Der einzige Bezug ist vielleicht, dass auch ich einen friesischen Vornamen habe, ohne dass meine Eltern Bezug zu Friesland haben. ;-) Wir haben bei beiden Kindern Namen rein nach Klang und Gefallen (und dass er zum Nachnamen passt) gewählt ohne groß auf die Bedeutung zu beachten.

von Marylin am 17.02.2022, 21:21



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Für mich ist wichtig, dass die Aussprache eines Namens in die Phonetik des Deutschen passt. Also kein /dschäisen/ der laut Regel eigentlich ein Ja - son wäre... Ist das gegeben, ist mir die Herkunft des Namens egal. Zur besseren Verschriftlichung haben unsere Kinder lautgetreue Namen. Der Bauchname meines zweiten Sternchens wäre zum Beispiel nicht der tatsächliche Name geworden, wegen des y. Und irgendwie ist es in meiner Familie Tradition, dass sehr viele nordische Namen vergeben werden, obwohl wir keinen Bezug zu diesem Landstrich haben - wir sind urhessisch . Zufällig hat mein Mann auch einen, sogar unser Tierheimhund . Daher sind wir mit unseren Kindern dieser Tradition gefolgt. Meine erste Tochter hat einen gebräuchlichen finnischen Namen, mein Sohn einen dänischen, bei Kind Nummer drei, das gerade unterwegs ist, sind wir aber noch unentschlossen. Meine Große ist der festen Überzeugung, dass ihr Bruder wegen seines Namens gemobbt werden wird, weil der hier so unbekannt ist, obwohl sie nie gemobbt wurde- sie meint, bei Jungs wäre das anders als bei Mädchen, und nun kämpft sie mit Zähnen und Klauen darum, dass zumindest ihr zweiter Bruder ein Elyas oder ein Milan wird oder, noch lieber, ein Arian... Für ein Kind aus einer Familie, in der alle blond und blauäugig sind, der Kleine also garantiert auch, ein absolutes no go, wie ich finde! Mal sehen, wie wir uns einigen...

von SternchenRya am 06.05.2022, 22:46