Rund ums Baby

Forum Rund ums Baby

Arbeitgeber wird immer seltsamer

Thema: Arbeitgeber wird immer seltsamer

Ich arbeite in D aber mein AG hat seinen Sitz im Ausland (Mutterfirma in den USA, Tochterfirma in Belgien). Nun muss ich morgen zum Gespräch mit einigen "Abgesanten" um über meinen Krankenstand vom letzten Jahr zu sprechen. Heißt im Klartext, meine Fehlzeiten waren ihnen zu viel. Nun habe ich und auch der Betriebsrat schon versucht zu erklären, dass diese angefallenen Kranktage, Fehltage auf meine Kinder sind, als diese krank waren. Das interessiert aber nicht, ich soll Ideen vorlegen wie ich meine Fehlzeiten verringern kann. Machen eure Firmen sowas auch? Ist sowas überhaupt rechtens? Ich fühle mich irgendwie, mir fehlt das richtige Wort, gedemütigt oder so. Ich bin in unserer Firma die einzigste mit kleinen Kindern alle anderen haben schon erwachsene Kinder. Ach ja, wir reden über 13 Tage.

Mitglied inaktiv - 21.07.2015, 13:28



Antwort auf diesen Beitrag

Bei uns gibt es das auch. Das läuft in etwa so ab: der Mitarbeiter bekommt einen Termin bei der Personalabteilung mitgeteilt. Meist meldet er sich dann direkt beim Betriebsrat. Dieser fragt erst den Kollegen, ob er sich vorstellen könnte, worum es geht. Manchmal sind sie nämlich einfach nur auf dem Werksgelände zu schnell gefahren... :-) Viele wissen aber natürlich schon, dass sie im vergangenen Jahr ein oder zwei Krankenscheine hatten.Das System spuckt bei einem bestimmten Prozentsatz automatisch die Namen der Betreffenden aus. Der BR ruft auf Wunsch des Kollegen auf der Personalabteilung an, fragt nach dem Grund des Termins und bekommt ihn genannt. Dann kann der Kollege sich entscheiden, ob er einen Betriebsrat bei dem Termin mitnehmen möchte oder nicht. Die PA weiß natürlich nicht, welche Krankheit oder Unfall der Kollege hatte. Es steht dem Kollegen also frei, davon zu berichten und zu beteuern, dass er sich bessern will...es kommt halt immer drauf an, wie so oft. Wenn ich nur montags und freitags krankmache, ist das arg auffällig. Mir ist es auch schon passiert, dass ich vor einem geplanten Urlaub einen "dicken" Krankenschein hatte, ich konnte das aber problemlos klären. Kinderkrankenscheine gibt es bei uns auch immer häufiger, aber das liegt dann im Rahmen von "wat willste machen".

von Blömsche am 21.07.2015, 13:44



Antwort auf diesen Beitrag

Huhu! Ich bin im ÖD, letztes Jahr hatte ich auch viele Krankheiten. Ich hab Anfang des Jahres einen Brief bekommen, aber auf "nett"gemacht...ob sie irgendwas tun könnten, damit es mir besser geht. Haben Gespräch angeboten, wo auch jemand vom Personalrat dabei ist... Wenn deine Kinder krank waren, dann waren es doch keine Krankzeiten, sondern du hattest einen Schein für die KK, oder? Lg

von Lucylu am 21.07.2015, 13:44



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo ... ich habe so etwas auch schon erlebt ... als Aushilfe auf geringfügiger basis in einem Altenheim ... ich hatte schon die ( mündliche Kündigung ) ausgesprochen bekommen ... wegen 8 Fehltagen ...lange rede ... kurzer sinn ... ich bin pet Rechtsanwalt dagegen vorgegangen ... da wurde der chef , der heute mein ex chef ist ganz klein und aus dem ganzen ein Missverständniss gemacht ...bin dann nach sieben Monaten da weg ( obwohl ich die arbeit geliebt habe ) und arbeite heute wieder vollzeit in meinem Beruf als Erzieherin . Will man dich loswerden ? Gab es in letzter Zeit andere Probleme? Geh hin... hör dir alles an ...versuche dir heute eine Lösung zu überlegen ... auch wenn ich es für überzogen halte ... aber die scheinen dich im Blick zu haben ... Viel Glück !

von MeinSternchen am 21.07.2015, 13:48



Antwort auf diesen Beitrag

Nein, hier findet so etwas nicht statt oder ich hab es schlichtweg nicht mitbekommen. Ja, es ist Rechtens. Solange nicht über Krankheitsinhalte diskutiert wird, sondern darüber, wie man zukünftig den Krankenstand verringert. Bist du alleinerziehend? 13 Tage? War die Grenze nicht 10? Übrigens kann dein AG Kinderkranktage gänzlich ausschließen. Er müsste dann aber für die Betreuung zahlen (glaube ich mich zu erinnern). Steht hier aber wohl nicht zur Debatte. Ich würde das locker sehen. Das eine Jahr so, das andere so. Ich hab letztes Jahr nur einen Tag Kinderkrank gehabt, den Rest konnte die Oma abfangen.

von Mutti69 am 21.07.2015, 14:07



Antwort auf diesen Beitrag

Ja es ist rechtens! Was den AG aber nix angeht um welche Krankheiten es sich handelt!!! Ich persönlich kenne das nicht! Weis aber es hier ab einer gewissen Häufung zu Gesprächen kommt und dann auch versucht wird nach Lösungen zu suchen. Manchmal ist aber einfach so wie es ist.

von knuddel-maus am 21.07.2015, 14:14



Antwort auf Beitrag von knuddel-maus

Ich habe 2 Kinder also zusammen wären max. 20 Tage möglich. Ich teile mir das mit meinem Mann eigentlich ein. Es lag natürlich immer ein Schein von der KK vor. Ich selber war letzte Jahr nicht 1 Tag krank geschrieben. Es gab keine besonderen Vorfälle, das man mich los werden will kann ich mir nicht vorstellen denn ich habe (ohne überheblich klingen zu wollen) Fachwissen das man nicht so einfach neuen Arbeitern anvertrauen könnte, ich arbeite gut und zuverlässig. Na ja, ich bin gespannt was da auf mich zu kommt. Sind denn 13 Fehltage wirklich so viel? Mein Vorgesetzter viel letztes Jahr 6 Wochen aus aufgrund einer OP.

Mitglied inaktiv - 21.07.2015, 14:27



Antwort auf diesen Beitrag

Es geht nicht um “viel“. Da gibt es Computerprogramme die werten das aus und wenn du häufig nur kurz krank warst, dann sortiert dich das Raster als potentiellen Kandidaten aus. Das Programm unterscheidet nicht DEIN krank von dem der Kinder.

von Mutti69 am 21.07.2015, 14:32



Antwort auf diesen Beitrag

Bei 13 Kind-Kranktagen für 2 Kinder und keinen eigenen Krankentagen finde ich das eher befremdlich. Denn das ist wirklich nicht viel. Ich erinnere mich in unserer Firma daran, dass mal eine Kollegin zur Geschäftsleitung musste, weil sie die 20 Kind-Krank-Tage für ihre Kinder bereits im Sommer verbraucht hatte und sich danach nur noch selbst krank meldete. Ein Schelm wer Böses dabei denkt... der Göttergatte nimmt nämlich nie Kind-Krank (laut ihrer eigenen Aussage), weil bei ihm der Verdienstausfall viel höher ist. Ich selbst hatte ein - sehr freundliches - Gespräch mit der GL, als ich letztes Jahr nach mehrmonatiger Krankheit in den Job zurück kehrte. Da wollte man mir aber nichts böses, sondern wir haben gemeinsam besprochen, wie mir der Wiedereinstieg erleichtert werden kann. Ich hatte von Anfang an mit offenen Karten gespielt (zumindest meine direkte Vorgesetzte war über meinen Gesundheitszustand informiert).

von dee1972 am 21.07.2015, 14:36



Antwort auf Beitrag von Mutti69

...wenn man selber krank ist, kostet das ja den AG, wenn das Kind krank ist, kostet es ihn nichts (nur die KK)

von Lucylu am 21.07.2015, 14:37



Antwort auf Beitrag von Mutti69

Ich hab den Kollegen, der legt sich seine Zahnarzttermine immer schön mittig in die Arbeitszeit...wäre schön, mit dem würde mal jemand so ein Gespräch führen. Ich schätz mal, der kommt auch so auf 12 oder 14 Tage.

von Mutti69 am 21.07.2015, 14:37



Antwort auf diesen Beitrag

Gibts bei mir auch. Der AG will die Ursache für deine vielen Krankheitstage heraus finden. Ursprünglich hat sowas ja dazu gedient, Mitarbeiter zu finden die durch Mobbing o.ä. von der Arbeit fern bleiben. Bei uns kannst du in solchen Gesprächen sogar jemanden vom Betriebsrat mitnehmen oder eine andere Person deines Vertrauens. Ich glaube solche Gespräche sind sogar gesetzlich geregelt. Ab einer bestimmten Anzahl von Krankheitstagen darf der AG auf diesem Weg nachhaken. Mach dir keinen Stress. Das ist ein Routine Gespräch, was jeder andere Angestellte auch führen müsste. Frag am besten nach ob du auch eine Vertrauensperson einspannen kannst, wenn du dich unwohl fühlst.

von TRiiNA am 21.07.2015, 16:40



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, grundsätzlich ist das OK. Dir steht aber immer ein Beistand zu. Wenn Du zum Gespräch gehst und Deinem AG nicht vertraust, nimm einen Vertrauten mit (Kollegin, Mann, Betriebsrat, verdi..). Ich hatte das, bei uns nennt man das BEM (betriebliches Eingliederungsmanagment). Ich fand das Gespräch sehr positiv. Meine Fehlzeiten waren aber deutlich höher. Einige Gründe habe ich angesprochen, andere, zu private nicht. Dann haben wir eine Lösung erarbeitet (Stundenreduzierung o.ä.) und gut.

von Nicole_Meyer am 21.07.2015, 21:59