Frage: Vor Ehemann geflüchtet

Guten Tag Frau Bader, gestern bin ich nach ständigem psychischem Druck, Beleidigungen und Drohungen von meinem Mann gegenüber mir und unserem Kind geflüchtet. Ich bin übergangsweise bei meiner Familie untergekommen und werde ihm jetzt mitteilen, dass wir nicht mehr zurück kommen werden. Rechtlich ist das nicht ganz in Ordnung, aber ich fühle mich bedroht und ich weiß dass lt. Istanbuler Abkommen der Schutz von Gewaltopfern, und dazu zählt auch psychische Gewalt, wichtig ist und erst genommen werden muss. Ich habe ständig Angst, ich zitterte regelrecht und auch unser Kind berichtet nun, dass sein Vater ihn gehauen hat und ständig "schimpft". Haben Sie oder ggf. jemand der das liest, Tipps für mich, wie wir mit dieser Situation umgehen können?

von Karla1988 am 06.09.2019, 09:33



Antwort auf: Vor Ehemann geflüchtet

Hallo, wenden Sie sich schnellstens an einen Fachanwalt vor Ort. Der kann im Rahmen des GewSchG Maßnahmen beantragen, zB, dass er sich Ihnen nicht nähern darf oder die Zuweisung der Ehewohnung. Liebe Grüße NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 09.09.2019



Antwort auf: Vor Ehemann geflüchtet

Wichtig erscheint mir, dass du die Vorfälle dokumentierst. Wann, was war, gibt es Zeugen. WA speichern und Anrufe ggf. mitschneiden, schauen, dass Zeugen da sind. Dann würde ich direkt zum RA gehen und auch, weil das Kind berichtet, es sei geschlagen worden, zum JA. Wenn man geschlagen wurde und hat sichtbare Male, dann würde man diese zur Beweissicherung von einem Arzt und auch im Foto dokumentieren. In deinem Fall gibt es diese Male nicht. Dennoch denke ich, analog hierzu sollte ein Facharzt für Psychiatrie, mindestens aber der Hausarzt konsultiert werden, damit dein Zustand (du zitterst, bist völlig fertig) dokumentiert wird. Aber ich denke, es kommen noch brauchbarere Tipps. Alles Gute!

von Mutti69 am 06.09.2019, 13:32



Antwort auf: Vor Ehemann geflüchtet

karla, du hast letztens schon im trennungsforum geschrieben, dem entnehme ich, dass das 250km weit weg ist. ich würde erst mal nicht sagen, dass du nicht mehr zurückkommst, nicht bevor du irgendwo deine flucht und die gründe dafür "angezeigt" hast. idealerweise bei der Polizei, heute noch! am montag machst du a) einen Termin mit dem Jugendamt am Wohnort deiner Eltern und b) einen Termin mit einem Anwalt, dem du vorab sagst, dass du über wenig finanzielle mittel verfügst (besser wäre es, du kratzt alles zusammen und kannst wenigstens ein beratungsgespräch zahlen!) ich wünsche dir alles alles gute und halte dir ganz fest die Daumen, dass du und der kleine zur ruhe kommt!

Mitglied inaktiv - 06.09.2019, 13:56