Frage: Behandlung mit Folgen!

Guten Tag Frau Bader, ich hoffe Sie können mir mit meiner Sache weiterhelfen indem Sie mir vielleicht einen Ratschlag geben oder erklären ob das noch normal ist oder nicht was meinem Mann wiederfahren ist. Mein Mann wurde letztes Jahr schwer krank, er hatte unklare Fieberschübe und nahm innerhalb des Zeitraumes April/99 - Januar/00 über 10 Kilo ab. Der Hausarzt verschrieb ihm mehrere Sorten (wir reden von ACHT versch. Sorten) Antibiotika und mehrere andere Medikamente. Er erwähnte nie mal zu einem Internisten zu gehen, nach langem hin und her konnte ich meinen Mann davon überzeugen sich mal richtig im Krankenhaus durchchecken zu lassen, es kam nicht vom Arzt, sondern von mir - zu diesem Zeitpunkt "doktorte" der Hausarzt (Allgemeinmediz.) bereits 10 Monate OHNE ERFOLG. Nun im Krankenhaus fand man versch. Entzündungen und ein Verdacht auf Borellia, der sich aber später Gott sei Dank nicht bestätigte. Das zur Vorgeschichte! Er kam wieder nach Hause und war halt schlapp, abgekämpft, müde, antriebslos und zu nichts mehr fähig. Da wir selbstständig sind, musste es irgendwie weitergehen, der Betrieb konnte ja nicht jetzt still stehen. Der Hausarzt meinte er hätte da ein Mittel was genau jetzt auf ihn abgeschnitten wäre, es würde ihm wieder Auftrieb geben. Einen kleinen Haken hatte es denn er wollte für eine Injektion 20 DM bar auf die Hand. Ich war etwas skeptisch, zumal er sich das Geld in seine Geldbörse gesteckt hat, ich war von Anfang an dagegen mir war das auf keinen Fall geheuer, irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl dabei. Mein Mann wiederrum dachte an so etwas gar nicht, er war nur froh das es scheinbar etwas gibt was ihn aus seinen Leistungsloch holt, ihm war es egal ob er was dafür bezahlen muss oder nicht. Da mir das keine Ruhe ließ was in diesem Präparat drin ist, fragte ich, hakte nach da wir auch Kinderwunsch haben. Die Aussage des Arztes: Dieses Mittel ist sogar förderlich für die Fruchtbarkeit, beeinträchtigt in keinster Weise im Gegenteil, er wird mit Vitamine und Spurenelemente versorgt. Von da an war ich erleichtert und zufrieden, ich vertraute wobei ich anfangs so skeptisch war, aber das verdrängte ich schließlich hat er mir ja gesagt...! Mein Mann ließ sich insgesamt mindestens 10 Mal spritzen. Nachdem unser Kinderwunsch nach 7 Monaten immer noch nicht erfüllt war und mein Frauenarzt auch eine ständige Bakterieninfektion feststellte, meinte dieser mein Mann müsse sich mal ein Spermiogramm machen lassen, er vermutete das er Bakterien im Samen hätte, da ich mich trotz Behandlung immer wieder nach dem Geschlechtsverkehr mit meinem Mann anstecke. Gesagt getan mein Mann befand sich beim Urologen, als das Spermiogramm ausgefertigt war traf uns der Schlag. Mein Mann ist zu 99,9% Steril. Lediglich 1 Spermium war zu sehen, mehr nicht! Natürlich waren wir total geknickt, es musste innerhalb von 5 Jahren passiert sein. Schließlich haben wir einen gesunden 4 1/2 jährigen Sohn, also er war nicht immer steril. Nach langem hin und her der Überlegungen viel mir wieder das Medikament ein was sich mein Mann immer schon noch weiter spritzen ließ. Was mir auffiel war das mir der Arzt auch damals die Gebrauchsanweisung nicht geben wollte, ich ließ sie mir aus einer großen Apotheke zufaxen, was ich da las ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. dieses Mittel was mein Mann sich über ein halbes Jahr regelmäßig spritzen ließ war ANABOLIKA von wegen förderlich für die Fruchtbarkeit. Es ist allseits bekannt das Anabolika die Spermienreifung hemmt - sozusagen unfruchtbar macht, so steht es ja auch noch schwarz auf weiß auf dem Beipackzettel. Wir sind mit den Nerven am Ende, möglicherweise dauert die "Entgiftung" (so nenne ich es jetzt einfach mal) mindestens 4-6 Monate - da es nicht kurmäßig einmal im Jahr angewandt wurde sondern er bekam es regelmäßig gespritzt. In dieser Zeit bleibt natürlich auch das Spermiogramm schlecht, das heißt das in dieser Zeit immer noch unser Kinderwunsch ausbleibt. Ich könnte vor Wut so schreien, wir fühlen uns so machtlos so - ich weiß gar nicht wie ich das in Worten fassen kann. Was meinen Sie soll ich das einfach so hinnehmen, ich merke aber ich kann es nicht ich finde das eine riesengroße Schweinerei das Vetrauen missbraucht und er hat auch noch Schaden angerichtet - schließlich kommen zu den 7 Monaten Kinderwunsch jetzt noch ein halbes Jahr hinzu - das hätte doch sind sein dürfen zumal ER WUSSTE VON DEM KINDERWUNSCH und beruhigte mich ja auch noch "es ist sogar förderlich für die Fruchtbarkeit" das ist ja schon bewußt!!! Was meinen Sie können Sie mir einen Ratschlag geben, ich bin völlig verzweifelt es ist so ungerecht, ich werde das Gefühl nicht los das der Arzt es mit bewußter Absicht gemacht hat. Niergenswo ist hinterlegt wieviel und wann er die Spritzen bekam. Die Apothekerin sagte mir das dieses Mittel heute gar nicht mehr angewandt wird, den Grund konnte sie mir gar nicht sagen, sie murmelte aber etwas von Fruchtbarkeitsstörungen. Was soll/kann ich jetzt tun???? Viele liebe Grüße Michaela

Mitglied inaktiv - 29.11.2000, 09:43



Antwort auf: Behandlung mit Folgen!

Liebe Michaela, es gibt leider überall schwarze Schaafe und Sie sind da wohl auf eins getroffen. Ich finde es auch sehr komisch, daß "bar" auf die Hand gezahlt werden mußte. Ich würde das, was Sie mir geschrieben haben, an die Ärztekammer u. die kassenärztliche Verrechnungstelle schicken. Eine Schmerzensgeldklage kann ich nur bei betsehender Rechtsschutzversicherung raten. Leider oft nicht sehr erfolgreich. Ansonsten: Viel Glück für die Zukunft u. den Kiwu. Haben Sie mal auf dem KiWu-Forum gefragt, ob andere ähnliche Erfahrungen haben? Gruß, NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 30.11.2000