Frage: 1,5 Wochen Krippenausfall

Hallo, meine Tochter geht zur Krippe und diese ist neulich wegen hoher Krankheitszahlen und Personalmangel für ganze 1,5 Wochen ausgefallen. Für uns war das arbeitstechnisch eine Katastrophe. Meine Tochter geht nachmittags zur Krippe (in unserer Gemeinde gibt es Vormittagsplätze und Nachmittagsplätze). Das wenige verbliebene Personal wurde so aufgeteilt, dass der Vormittagsbetrieb trotz hoher Krankheitszahlen aufrecht erhalten werden konnte, dafür wurden die verbliebenen Nachmittagskräfte komplett abgezogen, sodass nachmittags alles geschlossen war ( erst nur die Krippe, später auch Kindergarten und Hort). Kann ich etwas dagegen tun, dass grundsätzlich die Nachmittagsbetreuung ausfällt wenn Personalmangel herrscht? Ich empfinde das als ungerecht. Ein Wechsel in die Vormittagsgruppe ist leider nicht möglich. Vielen Dank für ihre Antwort. VG

von Bagari am 29.03.2019, 18:00



Antwort auf: 1,5 Wochen Krippenausfall

Hallo, wenn die Mitarbeiter krank waren ist höhere Gewalt und unverschuldet. Wobei die Frage bleibt, ob es zulässig ist, dann alle auf vormittags zu schieben. Gibt es von dem Träger keine weitere Einrichtung, wo man in Notfällen hin kann? Liebe Grüße NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 01.04.2019



Antwort auf: 1,5 Wochen Krippenausfall

Bist du dir denn sicher, dass grundsätzlich die Nachmittagsbetreuung ausfällt bei so einem unvorhergesehenen Personalmangel? Vielleicht haben sie ja diesmal nachmittags ausfallen lassen und nächstes Mal ist der Vormittag dran? Oder es waren einfach mehr der Nachmittagskräfte krank und daher war es einfacher, die verbliebenen Nachmittagskräfte vormittags arbeiten zu lassen als umgekehrt?

von Rotkehlchen am 29.03.2019, 19:17



Antwort auf: 1,5 Wochen Krippenausfall

Der Hintergrund dafür wird vermutlich der sein, dass die meisten eben vormittags arbeiten. zB bei einem TZ-Job. Oder bei einem VZ-Job so zumindest nur einen halben tag frei nehmen müssen, sprich morgens normal ihre Arbeit beginnen können, dann aber eben ab der Mittagspause frei nehmen können/müssen. Das ist natürlich blöd für diejenigen, die nur/erst Nachmittags arbeiten - aber eben den geringeren Teil der Elternschaft ausmachen. Tatsächlich kenne ich das bei solchen Ausfällen auch nur so, dass die Betreuungszeit am Nachmittag verkürzt wird. Wenn der Ausfall vorhersehbar war und bei entsprechender Planung hätte verhindert werden können, liegt eine Fehlplanung beim KiGa vor, die generell nicht auf hätte abgewälzt werden dürfen. Liegt aber ein Zusammentreffen sozusagen unglücklicher Umstände vor - also höhere Gewalt - kann man da nichts gegen machen. Welche Stunden der KiGa kürzt, sollte dann ja auch davon abhängen, welche Stunden am ehesten bzw. von den meisten Eltern dringender benötigt werden - was vermutlich eben die Vormittage sein werden. Du kannst aber natürlich in der Elternschaft herumfragen und dich mit denen zusammen tun, die ebenfalls eher auf eine Nachmittagsbetreuung angewiesen und dann mit dem KiGa darüber sprechen. Viel eher aber würde ich versuchen mit einer möglichst großen Anzahl von Eltern darüber zu sprechen/Druck zu machen, dass es überhaupt nicht zu solch langen Ausfällen kommen sollte. Im Zweifelsfall müsst ihr euch da beim Träger beschweren und dort Druck machen. Hat es aber erst einmal einen solchen Ausfall gegeben, würde ich eure Chancen als gering einstufen - sowas kann bei der besten Planung passieren (hatten wir auch schon - Magen-Darm hat einfach fast alle dahingerafft- das konnte ja nun keiner voraussehen).

von cube am 30.03.2019, 07:10



Antwort auf: 1,5 Wochen Krippenausfall

Das hilft dir jetzt sicher nicht weiter. Das richtet sich jetzt an die Mitleser und Mitschreiber: Genau das ist die Kehrseite des allzu laschen Umgangs mit Krankschreibungen und Beschäftigungsverboten. Krank ohne krank zu sein, Beschäftigungsverbot ohne die Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten ausgeschöpft zu haben. Eklatanter Personalmangel im Erzieherbereich. Es gibt sogar Einrichtungen, die gerade schließen müssen, weil zu viel Personal fehlt. Kein Bürgermeister kann sich das Fachpersonal aus dem Ärmel schütteln. Das Nachsehen haben die Kinder und die berufstätigen Eltern.

Mitglied inaktiv - 31.03.2019, 13:48