Frage: Fruchtwasserproduktion

Lieber Herr Hackelöer, ich hatte vor einer Woche, bei 22+0 einen Blasensprung und befinde mich seitdem in einer Uniklinik. Die Ärzte behandeln konservativ, also abwartend. 1,46 cm Fruchtwasser war heute noch vorhanden. Seit heut morgen lief aber nichts mehr ab. Ich weiß, dass Fruchtwasser ja auch neu produziert wird. Gibt es da eine Mengenangabe, die besagt, wie viel Fruchtwasser am Tag neu produziert werden kann? Ich weiß nicht, ob ich falsch denke, aber ich denke, wenn nichts weiter bzw. so gut wie nichts abläuft, müsste sich die Fruchtblase doch ganz langsam wieder füllen. Oder liege ich da falsch? Und, direkt nach dem Blasensprung zu Haus färbte sich der ph-Streifen bläulich (nicht ganz dunkel). Im Krankenhaus und auch nach der Verlegung in die Uniklinik am nächsten Tag jedoch nicht. Fruchtwasser fehlt aber ganz offensichtlich. Einwandfrei nachgewiesen wurde ein Blasensprung oder -riss aber nicht. Kann es theoretisch irgendwas anderes sein, was ich verloren habe? Es war bräunlich (durch altes Blut), sehr flüssig und bestimmt 100 ml. Vielen Dank für Ihre Antwort

von Müllina am 20.03.2018, 20:07



Antwort auf: Fruchtwasserproduktion

Hallo Müllina, 1.die Teste sind alle nicht 100% sicher.Es ist sicher Fruchtwasser gewesen,da dieses ja jetzt fehlt,bräunlich wg.der Blutbeimischung durch kleine gerissene Gefäße.Die Fruchtwasserproduktion hängt von der Plazenta-und Nierenleistung des Kindes ab.Daher müssen auch die Nieren und die Blase ultraschallmäßig gut untersucht werden.Wenn immer noch etwas da ist,wird auch noch etwas produziert.Die tägliche Menge kann man nicht genau berechnen.Man muß einfach abwarten und kontrollieren.Liegt das Kind nicht vollkommen zusammengedrückt im Uterus,bleibt eine auch nur geringe FW-Menge als Depot übrig ,gibt es keine Entzündung und entwickelt sich das Kind normal weiter,hat es gute Chancen auch später gesund zu sein.Bei vielen Kindern - leider nicht bei Allen - die ich betreut habe,ist es gut ausgegangen. Abwarten,Daumen drücken und positiv denken. Alles Gute Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 21.03.2018



Antwort auf: Fruchtwasserproduktion

Nachtrag: heute morgen habe ich die abgehende braune Flüssigkeit aufgefangen. Es sind ca. 10 ml. Mehr verliere ich den Tag über auch nicht.

von Müllina am 21.03.2018, 07:29



Antwort auf: Fruchtwasserproduktion

Zufälligerweise ist mir meine Frage vom letzten Jahr gerade heute eingefallen. Ihre Antwort kam heute vor einem Jahr :-) Ich möchte nur kurz schildern, wie unser Fall ausging: Ich habe mich nach 11 Tagen in der Uniklinik in eine andere Level 1 Klinik verlegen lassen und lag dort weitere sechs Wochen - allerdings mit strikter Bettruhe. Unser Sohn wurde schließlich bei 28+5 geholt, wog 1500g und war 39cm lang. Nach nur acht Wochen wurde er nach Haus entlassen. Er ist nun 10 Monate alt (korrigiert 8). Er ist gesund, krabbelt, stellt sich allein hin und möchte am allerliebsten laufen. So kann’s gehen :-) Ihre Zuversicht hat mir dabei übrigens auch geholfen. Die Ärzte der Uniklinik waren nämlich alles andere als positiv gestimmt. Danke dafür!

von Müllina am 21.03.2019, 12:45