Frage: wann mit einem Schlafritual beginnen

liebe Frau Höfel, Meine Zwillinge sind nun 7 Wochen alt. Macht ein Schlafritual schon jetzt Sinn? Meine Babys möchten nachdem ich sie gestillt (abgepumpe Milch) und die Windel gewechselt habe noch mind. eine std kuscheln und in meinen Arm fest einschlafen (davor wachen sie sofort im Bett auf und schreien). Soll ichsie weinen lassen oder später anfangen konsequent zu sein. lg

von rino88 am 13.12.2013, 17:13



Antwort auf: wann mit einem Schlafritual beginnen

Liebe rino, ich kann alexrasselbande und mamaben nur zustimmen. Wenn ich ein sieben Wochen altes Kind wäre, würde ich auch nicht in meinem Bett liegen wollen. Völlig alleine (nicht mehr im Körperkontakt mit meinem Zwilling oder meiner Mutter), ohne Bezug zu anderen Lebewesen - die sind nämlich aus dem Sinn, sobald sie aus den Augen sind! Ihr Kind hat nur seine ganz natürlichen Bedürfnisse nach Wärme, Nähe, Sicherheit! Mal ehrlich: was würden Sie sagen, wenn Ihr Mann sagen würde. Deine Kuschelei mit mir ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht nötig. Du musst lernen alleine (ein)zuschlafen. Sie würden Ihrem Mann einen Vogel zeigen!!!!! Aber von 7 Wochen alten Kindern verlangen manche das! Der Tipp kann nur heißen: Kuscheln, kuscheln, kuscheln und da sein und gelassen bleiben! Wenn Sie nach New York ziehen, dann würden Sie sich zu Anfang völlig unsicher fühlen (Angst haben, heulen, sich ungerecht behandelt fühlen), wenn Sie sich nach 3 Wochen auf einmal irgendwo in der Stadt wiederfinden würden! Klar, Sie würden sich dann umschauen und gucken, ob Sie irgendetwas wiedererkennen - Ihr Kind kann das nicht, denn es kann nur einen kurzen Radius scharf sehen! Da gilt: aus dem Auge - aus dem Sinn - Verlassensein! Und Sie würden in New York nach dem Weg fragen - Ihr Kind kann das nicht - es weiß gar nicht, was ein Weg ist! Ihr Kind schläft auf dem Arm (in Sicherheit) oder vom Schaukeln des Kinderwagens (bekannte Bewegung) ein und wacht im Bett auf - da würde ich auch schreien! Ihr Kind ist irritiert. Irritiert, weil es auf dem Arm einschläft, aber an einer anderen Stelle wieder aufwacht! Das Kind weiß nämlich nicht, dass Sie es dort abgelegt haben! Wenn Sie vor dem Fernseher einschlafen und im Bett aufwachen, dann wissen Sie, dass Ihr Mann so nett war........Ihr Kind kann das nicht einordnen. Deshalb fühlt es sich im Moment auf Ihrem Arm am wohlsten und das ist gut (und völlig normal) so! Sicher können Sie sich noch erinnern wie es war als Sie Ihren Freund/ Ihren Mann kennengelernt haben! Da war schmusen, anschauen, knuddeln, knutschen, "zusammenkleben" angesagt - am liebsten hätte man sich doch überhaupt nicht losgelassen, oder? Und so geht es im Moment Ihrem Kind! Ihr Kind war 9 Monate im Bauch - und da herrscht eine wahnsinnige Geräuschkulisse, da ist richtig Krach! Diesen "Krach" inform von Herzschlag und Darmgeräuschen sucht Ihr KInd, um sich in Sicherheit zu wiegen, deshalb ist Tragen angesagt. Fiel vielleicht das Wort verwöhnen? Fragen Sie doch mal die anderen Leute, ob sie gerne verwöhnt werden! Ein paar Beispiele (ohne Ansehen der Person): Mag Ihr Freund es, wenn man ihn verwöhnt? Ein paar Schnittchen für die Kumpels und ihn beim Fernseh-Fußball-Abend? Abends eine warme Mahlzeit? Rücken eincremen nach dem Baden? Das Bier holen, obwohl er selber gehen kann? Kuscheln vorm Fernseher? DAS ist Verwöhnen! Mag Ihre (Schwieger)mutter es, wenn Sie Ihr aufmerksam zuhören? Wenn Sie Ihr zum Kaffee den Tisch nett richten? Mal eine kleine Aufmerksamkeit und sei es nur das Bemerken der neuen Frisur? DAS ist verwöhnen! Mag Ihre Nachbarin es, wenn Sie die Tageszeitung von unten mit hochbringen etc....... usw.! Fragen Sie mal Ihren Freund, wie es ihm gehen würde, wenn er von der Arbeit käme (nachdem er sich über die Kollegen geärgert hat und der Tag sowieso mies war) und Sie würden ihm einen großen Stopfen in den Mund schieben und ihn hin und her wiegen und ihm sagen: Schscht, ist alles gut! Schlaf ein bisschen......... oder geh nach nebenan und brüll da vor Dich hin! *grins* Oder wenn Ihre (Schwieger)mutter das Neueste erzählen will und Sie hören gar nicht hin, sondern telefonieren mit der Freundin! Kollegin Andrea hat es einmal ganz treffend ausgedrückt: "Verwöhnen" hat in Deutschland leider, speziell wenn es um Kinder geht, einen unguten Beigeschmack. Dabei wünscht sich doch eigentlich jeder, "verwöhnt" zu werden, denn in Wirklichkeit ist das ja nichts anderes als besonders umsorgt werden, jeden Wunsch von den Augen abgelesen zu bekommen, einfach das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. In diesem Sinne "verwöhnst" Du Dein Kind, und das braucht es auch und es ist richtig, was Du tust. Was die "anderen Seiten" betrifft, die davor warnen (woher wissen die eigentlich um Deinen Tagesablauf?): sie meinen "verziehen", d.h. maßlosen Wünschen nachgeben, unsinnige Dinge erlauben etc. und ist etwas ganz anderes. Genieße die kostbare Zeit mit Deinem Neugeborenen, "verwöhne" es nach Strich und Faden und laß Dich aber auch selber verwöhnen (Du bist ja auch noch im Wochenbett!). Es wird sich ganz sicher im Laufe der Zeit ein Familienrhythmus ergeben, der allen Beteiligten gerecht wird. Alles Gute!" Hier noch ein Brief einer anderen Forums-Nutzerin "es gibt solche Babys, meiner war auch so einer. Ich habe mir das Buch „Das 24-Stunden-Baby" von Dr. William Sears zugelegt - hier stehen so manche hilfreiche Erklärungen und auch Tipps. Zusammenfassend kann man sagen: das Einzige was hilft sind TRAGEN und/oder STILLEN und das rund um die Uhr und es ist das Beste was Du für Dein Baby tun kannst. Keine Bange, Du verwöhnst Dein Baby damit nicht, Du erfüllst nur seine existentiellen Bedürfnisse. (Ich habe mal den schlauen Satz gelesen ..."und glauben Sie nicht, dass Sie ihrem Baby damit irgendeine besondere Gunst erweisen. Getragen und Gestillt zu werden ist für ihn lediglich der Normalzustand." Nachdem ich das begriffen hatte wurde mein Leben einfacher. (Auch wenn das Tragen selbst natürlich anstrengend war) Unser Sohn wurde die ersten 3 Monate seines Leben quasi nicht mehr abgelegt, sondern er schlief und wachte nur in meinen Armen - und wenn ich zu müde wurde, übernahmen ihn andere hilfreiche Hände. Ein Freundin hat das mal folgendermaßen genannt - "Euer Sohn schläft nur auf Körpern, grins). Nachdem er jedenfalls begriffen hatte, dass er sich felsenfest darauf verlassen kann wurde er fast schlagartig zufrieden. Heute mit 11 Monaten ist er ein heiteres, gelassenes Baby, dass sich sicher sein kann, dass wir alles versuchen, seine Bedürfnisse zu erfüllen und damit in sich selbst ruht. Ich kann Euch nur wünschen, dass Ihr Euren Weg findet, LG Joshi" Bleiben Sie gelassen und tragen Sie Ihr Kind - das gibt ihm sovieeeel Sicherheit! Könnten Sie sich mit einem Tragetuch anfreunden? Das hat den unschlagbaren Vorteil, dass das Kind nah bei Ihnen ist, dort schlafen kann und Sie die Hände frei haben. Welche Risiken meinen Sie? schlafen im Elternbett ist okay, wenn: - die Eltern keine Drogen nehmen - die Eltern keine Medikamente nehmen - die Eltern nicht trinken - die Eltern nicht rauchen - das Elternbett keine Besucherritze bzw. keinen Raum zwischen Bettrahmen und Matratze hat, in den das Kind rutschen kann - das KInd einen eigenen Platz im Bett hat und nicht mit dem Bettzeug der Eltern zugedeckt wird. Ein gut gebundenes Kind wird im Leben immer sicher sein. Aber um dieses "gut-gebunden-sein" zu erreichen bedarf es Jahre! Jahre, in denen dem Kind immer wieder signalisiert wird: ja, ich bin da! Ja, hier bist Du sicher! Ja, komm her, egal, was Du hast! Dann kann ein Kind sich der Welt zuwenden. Was wir immer vergessen: unsere Kinder sind noch nicht fertig, wenn sie geboren werden. Unsere Schwangerschaft ist zu kurz! Wir müßten ca. 2 Jahre schwanger sein, damit unsere Kinder sich alleine ernähren könnten (also Essen greifen und essen), kurz nach der Geburt aufstehen und loslaufen könnten (Gefahr entrinnen) und in kürzester Zeit kommunizieren könnten. Mit zwei Kindern ist die Belastung im Moment doppelt hoch. Aber der (vermeintliche) Stress des dauernd nur Kuschelns wird sich später auszahlen. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 14.12.2013



Antwort auf: wann mit einem Schlafritual beginnen

Hallo, also erstens hast du bereits ein Schlafritual...Wiindel wechseln und kuscheln:-).und 2. nie aber auch nie ein Baby schreien lassen. Dies schadet und nützt niemanden. Ein Baby kann man nicht verwöhnen. Es kann sich nur durch weinen umd schreien ausdrücken. Bedenke deine Mäuse waren 9 Monate ständig bei dir und sollen von jetzt auf gleich alleine bleiben.Dabei wissen sie noch nichtmal das sie.alleine existieren können. Sie wissen nicht was wut ist was ärgern ist, was verwöhnen ist, wie man befiehlt. Sie handeln instiktiv und lernen dies erst wenn sie wirklich alles logisch im Gerhin verarbeiten können und das dauert Jahre. Kurzes Bsp. du wirst nach Korea in ein Dorf ohne Geld ohne irgendwas. ausgesetzt. Du sprichst die Sprache nicht....keiner versteht dich...keiner weiß was du meinst...du frierst, hast hunger...brauchst einfach nur nähe von einem Menschen denn du kennst. Erkennst du was? Genau so geht es deinen Babys. Nun bist du schon erwachsen und wirst die Sprache schneller verstehen, aber bei dir im Gehirn ist auch alles gereift. Bei deinen Babys noch nicht. Das kommt noch erschwerend dazu. Alles gute!

von alexrasselbande am 13.12.2013, 20:10



Antwort auf: wann mit einem Schlafritual beginnen

du kannst jetzt damit anfangen - und! - weniger ist mehr. Kuschel-windeln machen-bad-singen oder ein Mobile oder Spieluhr oder oder oder...wie du meinst..Bitte nicht schreien lassen ..klar wenn du duschen musst und die kleinen sind bei dir auf dem boden oder kuscheldecke und beschweren sich..ja dann kann es passieren dass sie sich etwas beschweren müssen..aber im Bett "scheien lassen" bis das kind schläft ist kacke

von mamaben am 14.12.2013, 18:40



Antwort auf: wann mit einem Schlafritual beginnen

vielen dank für die antworten....eine sache wrde mich noch intressieren kuscheln ok, aber auch mit ins Wohnzimmer nehmen, wenn die kinder auf dem arm einschlafen wollen?Ich mach sie Bettfertig um 20:00 und gehe selber ins Bett um 00:00 ich milch abpumpe und erst dann auch wirklich erst richtig zum essen komme :)

von rino88 am 14.12.2013, 21:04



Antwort auf: wann mit einem Schlafritual beginnen

Ganz ehrlich? Ich habs immer so gemacht. Meine Maus ist immer mit mir zusammen ins Bett gegangen. Abends frisch gewindelt, gewaschen und was auch immer...Sie wachen eh alle paar Std. auf und so ne richtige Nacht haben sie nicht. Das einzige was bei uns unterschiedlich zu Tag und Nacht war zum einen das Licht und zum anderem das alles ruhig von statten ging. Die ersten Wochen hat sie die ganze Nacht auf mir geschlafen....und was soll ich sagen ca. 7 Woche hat sie durchgeschlafen so ca. 6 std kurz was getrunken und dann nochmal 2 std. geschlafen. Das steigerte sich ziemlich schnell auf 10 std. Es gibt Betten auf Rollen. Die kannst du durch die ganze Wohnung schieben. So können die 2 immer bei dir bleiben. Nun hast du es natürlich ne Nr. schwerer mit 2. da mach dir aber keinen stress, wenn der eine oder andere mal etwas warten muss wenn du einen am versorgen musst. Das ist dann die Natur der dinge. Lg

von alexrasselbande am 14.12.2013, 21:39