Frage: Wahrscheinlichkeit der Wiederholung?!

Liebe Frau Höfel, ich hatte eine Schwangerschaft ohne große Komplikationen, auch die Geburt verlief relativ schnell und problemlos. Allerdings kam die Plazenta nicht von allein und wurde dann unter Vollnarkose geholt. Das war dann leider der unschöne Teil der Geburt. Wir möchten gerne noch ein zweites Kind und eigentlich könnte ich mir gut vorstellen das Kind im Geburtshaus zu bekommen. Nun habe ich natürlich Sorge, dass sich das mit der Plazenta Wiederholen könnte. Können sie mir was dazu sagen? Und, die Geburt liegt jetzt zwar bereits ein paar Monate zurück, dennoch hätte ich ein paar Fragen bzgl. des Berichtes in meinem Mutterpasses (bin erst jetzt darauf gestoßen). Darin steht Geb. Risiken: grünes Fruchtwasser, Verdacht auf sonstige Nabelschnurkomplikationen, 2x NSU (Hals). Leider hat niemand mit mir darüber gesprochen und jetzt beschäftigt es mich. Also von der Umwicklung weiß ich, die Kleine war aber nicht blau damals. Der Apgar war 9/10/10, das ist doch gut, oder? Aber was bedeutet das mit dem grünen Fruchtwasser und der Verdacht auf N....? Ich wäre Ihnen sehr dankbar wenn sie mir das erklären könnten. Vielen Dank für ihre tolle Arbeit hier.

von Anabell am 13.10.2013, 19:50



Antwort auf: Wahrscheinlichkeit der Wiederholung?!

Liebe Annabell, um welche Form der Problematik bei der Placenta handelte es sich? Plac. accreta, increta, percreta? Hatten Sie vorher eine oder mehrere Cerettagen (Ausschabungen) oder Entzündungen der Gebärmutter? Zum grünen Fruchtwasser: wenn ein Kind im Mutterleib Stress hat, dann schietert es ins Fruchtwasser. Dadurch wird das Fruchtwasser grün gefärbt. Grünes Fruchtwasser ist also ein Indikator für Streß in der Vergangenheit. Sie kennen doch bestimmt auch den einen oder anderen, der vor Aufregung (Prüfungen z.B.) sofort Durchfall kriegt. Da sich das Fruchtwasser ständig erneuert, wird das vollgeschieterte Fruchtwasser zwar grün gefärbt bleiben, aber sehr verdünnt - und damit lindgrün. Sehr viel Stress kurz vor der Geburt, läßt das FW erbsbreiartig aussehen (ist ja noch nicht verdünnt). Dann müssen wir schauen, ob das Kind unter der Geburt besondere Not hat (zeigt uns das CTG) und darauf achten, dass das Kind davon nichts einatmet. Darum werden diese Kinder gründlich abgesaugt. Das Absaugen geschieht deshalb so gründlich, weil wir keine durch das FW (Fremdflüssigkeit für die Lunge) verursachte Lungenentzündung wollen. Ihr KInd hatte irgendwann in der Schwangerschaft mal Stress. Unter der Geburt nicht - das zeigt der Apgar. Die Nabelschnurumschlingung scheint sehr locker gewesen zu sein, da das Kind keinerlei Stress gezeigt hat. Liebe GRüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 14.10.2013



Antwort auf: Wahrscheinlichkeit der Wiederholung?!

Vielen Dank für ihre Antwort! Was die Placenta betrifft weiß ich leider nicht wie die Bezeichnung war. Aber ich hatte zuvor nie eine Ausschabung oder Entzündung der Gebärmutter (außer diese könnte unbemerkt verlaufen). Die einzige Ausschabung fand jetzt nach der Geburt statt. Könnte allein das eine Wiederholung begünstigen? Das meine Tochter scheinbar in der Schwangerschaft Stress hatte tut mir jetzt sehr leid...ich hoffe das sich dies nicht auf ihre Entwicklung auswirkt.

von Anabell am 14.10.2013, 22:03



Antwort auf: Wahrscheinlichkeit der Wiederholung?!

Kann eine erneute Schwangerschaft durch die Ausschabung verhindert werden?!

von Anabell am 14.10.2013, 22:07



Antwort auf: Wahrscheinlichkeit der Wiederholung?!

Liebe Annabell, wenn Sie Stress und dadurch Durchfall haben, leidet Ihre Intelligenz auch nicht. Auch das Mitleid ist nicht nötig, da die Kinder das ganz gut kompensieren können. Ein Wiederholungsrisiko besteht sicherlich. Eine Zahl kann ich Ihnen dazu auch nicht sagen. Sie würde Ihnen aber auch nichts nützen. Nehmen wir an, das Risiko beträgt 4 %. Niemand weiß, ob Sie zu den 4% mit Problemen oder zu den 96% ohne Problem gehören. Eine weitere Schwangerschaft würde durch die Curettage nur dann verhindert, wenn der Operateur beide Schleimhautschichten entfernen würde. Zur Erklärung: Die Gebärmutterschleimhaut besteht aus zwei Schichten: der Basalis, der Grundschicht sozusagen und der Funktionalis, die sich während des Zyklus aufbaut und bei nicht eingetretener SS wieder abflacht. In der Funktionalis siedelt die Plazenta und kann daher leicht abgelöst werden. Wird bei einer OP zuviel Gewebe der Basalis zerstört, baut sich an der Stelle keine Funktionalis auf und die Plazenta wächst in die Basalis ein oder unter Umständen direkt am Muskelgewebe fest. Sobald die Funktionalis wieder aufgebaut ist, kann es mit einer erneuten Schwangerschaft losgehen. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 17.10.2013