Hallo,
Ich hätte nochmal eine Frage bezüglich des schlafverhaltens von Säuglingen.
Mein 4 Monate alter Sohn hat große Schwierigkeiten mit dem schlafen. Tagsüber schläft er nie mehr als 20-30 Minuten am Stück. Und alleine einschlafen kann er auch nicht. Ich muss ihm mit schunkeln immer dabei helfen. Was mich jetzt aber nicht sonderlich stört. Nachts ist es ganz schlimm. Ich versuche immer ihn gegen halb 7 - 7 hinzulegen und das klappt sehr gut. Allerdings wacht er dann eine Stunde lang nochmal 3-4x auf. Danach schläft er sehr unruhig . Wacht Ca alle 2 Stunden auf. Manchmal auf öfters. Er hat aber nicht immer Hunger! Ich bin mittlerweile echt ratlos. Mein Mann muss ja arbeiten und braucht seinen Schlaf (der kleine schläft im beistellbett). Auch ich bin total übermüdet da er ja unter Tags auch nicht viel schläft und ich mich nicht ausruhen kann. Er wacht auch beim kleinsten Geräusch nachts auf :( Ich nehme ihn nachts wenn er nicht gut einschlafen kann dann direkt zu mir. Aber Länger schläft er deshalb auch nicht. Er tut mir so leid! Man merkt wie ihn das ebenfalls stresst! Vorallem nach Ausflügen bräuchte er dringend mehr schlaf. Und ich weiß nicht wie ich ihm helfen kann ... Kann es sein dass er so schlecht schläft weil ich ihn in den Schlaf wiege? Meine Hebamme meinte ich hab ihn verwöhnt und das ist schuld daran.... Aber das glaube ich nicht... Er kann auch nur mit streicheln einschlafen, aber das dauert eine ganze Stunde und er schläft so auch nicht länger... Wie kann ich ihm helfen ??? Woran kann das liegen? Die Worte "das ist nur eine Phase" glaub ich schon nicht mehr :( der beste Schläfer war er nämlich noch nie...
von
Liilah
am 26.12.2015, 22:41
Antwort auf:
Schlafprobleme
Liebe Liliah,
mit Verlaub, aber Ihre Hebamme sollte es besser wissen.
so kleine Kinder leben nach Ihren Bedürfnissen. Diese sind Wärme, Nähe, Nahrung.
Und keins dieser Bedürfnisse wird mit Absicht erbettelt oder gar durch Verwöhnen herbei geführt.
Haben Sie ein Tragetuch? Da kann das Kind schlafen und Sie haben die Hände frei!
Um zu schlafen, müssen im Gehirn des Säuglings bestimmte Hormone greifen. Z.B. muss Melatonin ansteigen und Hypokretin sinken. Diese Prozesse müssen ausreifen.
Das muss man in Erwägung ziehen, wenn man einem Kind beim Einschlafen helfen will. Diese Einschlafhilfe besteht aber nicht in einem möglichst großen Angebot von ständig neuen Dingen, sondern in Halten und Dasein und Gelassen bleiben.
Diese Unruhe ist für Eltern sehr schwer auszuhalten und sie tun (fast) alles für Ihr Kind! Und da liegt manchmal die Crux!
Denn jede Intervention (Schnuller rein, mal auf dem Arm, mal in die Wiege oder Wippe, hier ein Spielzeug und da eine Rassel, zwischendurch Wickeln ) stört es in seiner Mitteilung: es will erzählen und darf nicht!
Diese Stunden heißen auch "Großmutter-Stunden", da Großmütter einfach die Ruhe haben, damit umzugehen. Kind in Wiegehaltung auf dem Arm, leise erzählend und auf-und-ab gehend.
Und mit dem Füttern nicht warten bis das Kind müde ist, sondern deutlich eher starten. Lieber gefüttert und im Schlafanzug noch eine halbe Stunde auf lassen. Wenn der Schatz dann müde wird - ab ins Bett.
Ansonsten stillen, kümmern und tragen. Ein gut gebundenes Kind wird im Leben immer sicher sein. Aber um dieses "gut-gebunden-sein" zu erreichen bedarf es Jahre! Jahre, in denen dem Kind immer wieder signalisiert wird: ja, ich bin da! Ja, hier bist Du sicher! Ja, komm her, egal, was Du hast!
Dann kann ein Kind sich der Welt zuwenden.
Was wir immer vergessen: unsere Kinder sind noch nicht fertig, wenn sie geboren werden. Unsere Schwangerschaft ist zu kurz! Wir müßten ca. 2 Jahre schwanger sein, damit unsere Kinder sich alleine ernähren könnten (also Essen greifen und essen), kurz nach der Geburt aufstehen und loslaufen könnten (Gefahr entrinnen) und in kürzester Zeit kommunizieren könnten.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 27.12.2015
Antwort auf:
Schlafprobleme
Danke für die liebe Antwort. Das bestärkt mich sehr darin, mich auf mein Gefühl zu verlassen.
Ich habe sowohl Tragetuch als auch Manduca. Lange Zeit habe ich gemieden ihn darin schlafen zu lassen, da meine Hebamme ja meinte er will dann nixhts anderes mehr. Ich mach es trotzdem...leider wacht er aber auch hier bei jeder Kleinigkeit auf sodass ich nicht sonderlich viel machen kann.
Heute nacht hab ich ihn direkt bei mir im bett schlafen lassen (nicht im Beistellbett) und siehe da, er hat 5 Stunden durchgeschlafen! :)
Ich hoffe das war keine Ausnahme.
Gibt es denn ein ungefähres Richtalter in dem die kinder das in erwa lernen? Habe schon oft von 6 Monaten gehört.
von
Liilah
am 28.12.2015, 13:12
Antwort auf:
Schlafprobleme
Liebe Liliah,
es gibt dieses Alter für jedes einzelne Kind. Allerdings weiß niemand, wann es für IHR Kind erreicht ist!
Wenn Sie sich jetzt ein Richtalter nehmen, dann warten Sie und beobachten. Und sind enttäuscht und frustriert, weil es nicht paßt.
Machen Sie sich davon frei. Ihr KInd wird irgendwann seinen Schlafrhythmus finden.
Die KInder in meiner Umgebung sind alle völlig unterschiedlich.
Unser zweites Enkelkind (jetzt fast 1 Jahr) schlief und schläft vorbildlich (d.h. mittags zwei Stunden und wird nachts einmal wach).
Das KInd einer Nachsorge (6 Monate) schläft tagsüber gefühlte 20x für 10 Minuten, dafür nachts einigermaßen im Rhythmus (2x 5 Stunden).
Usw.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 28.12.2015
Antwort auf:
Schlafprobleme
Wow, das wäre ja traumhaft :)
Ich hätte nich eine andere Frage. Ich musste abstillen und der Kleine bekommt nun die Flasche und Mittags bisher Brei. Er trinkt pro Flasche immer nur 60-100 ml. Das erscheint mir sehr sehr wenig. Ist das schlimm?
von
Liilah
am 28.12.2015, 20:15