Frage: Durchschlafprobleme 5. Monat

Hallo, meine Tochter ist am 4.7. geboren. Vor 3-4 Wochen fing sie an, dass sie nicht mehr ihre 8 Stunden durch schläft sondern immer wieder aufwachte. Nach Rat meiner Hebamme bekommt sie nun folgende Mahlzeiten: 5 Flaschen aptamil zu je 240ml. Morgens und die letzte Flasche sind 1er, der Rest pre. Sie ist über 62 cm groß (u5) und wiegt circa 7 kg. Das hat auch erst mal funktioniert. Seit ein paar tagen geht es aber wieder los. Sie wird dann unruhig. Schlägt den Kopf von rechts nach links hin und her und beruhigt sich nur mit Schnuller und handauflegen. Das geht mit unter alle 2 Stunden so. Haben Sie eine Idee woran es liegt? Wird sie vllt am Tag nicht genug "beansprucht"? Oder hat sie immer noch nicht genug essen? Da sie eh schon proper ist würde ich ihr ungern komplett 1er geben?

von LittleMissNana am 07.11.2017, 07:44



Antwort auf: Durchschlafprobleme 5. Monat

Liebe LittleMissNana, Sie können dem Kind ruhig 1er Nahrung geben oder es so lassen. Das mit dem nicht mehr so lange schlafen hat nämlich andere Gründe. Schlafen ist abhängig von der Gehirnreife. Allerdings müssen dafür viele Rädchen ineinandergreifen, bis das funktioniert. Fachmännisch ausgedrückt: Der Tag-Nachtrhythmus oder der circadiane Rhythmus wird im Gehirn festgelegt und zwar nach der individuellen Uhr im Nucleus suprachiasmaticus. Der bedient die Zirbeldrüse und löst dort die Ausschüttung von Melatonin aus. Und dann kann man schlafen. Dieses Schlafverhalten ändert sich häufig! In diesem Alter muss ein Kind noch nicht durchschlafen. Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama – oder Papa (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt. Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen! "Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (!), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Bleiben Sie gelassen, sorgen Sie für Nahrung und Nähe- umso schneller schlafen alle wieder. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 08.11.2017