Warum?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Warum?

Liebe Frau Schuster, unser Sohn (3,5Jahre alt) geht seit Ostern in den Kindergarten. Die erste Euphorie hat sich gelegt und jetzt nach den Pfingstferien geht er zwar hin aber ohne große Begeisterung. Die Erzieherin versichert mir glaubhaft, dass er viel Spaß hat aber er sei halt irgendwann müde. Ich hole also seit wenigen Tagen ein total müdes, manchmal verweintes Kind ab, dass kaum daheim wie ein Wirbelwind herumtobt, keine Mittagsruhe braucht und super gelaunt ist. Gleichzeitig darf ich aber nirgendwo hin gehen. Nicht zum Friseur am besten nirgendwohin. Sobald ich zur Tür raus bin hat er einen Riesenspaß mit seinem Vater und kleiner Schwester. Bis dahin gibt es dauernd das "Warum?" "Warum muss ich in den Kiga?" "Warum gehst Du weg?" Jetzt will ich mit meinem Mann am Freitag Essen gehen. Das habe ich beiläufig erwähnt, seitdem hagelt es: "Warums" und "Ich will nicht" Meine Mutter die er kennt und die er zur Zeit unmöglich behandelt (grüßt sie nicht, sagt sie soll weg gehen etc.) würde aufpassen und in die Kinder ins Bett bringen. Ok, das hört sich alles nicht nach einem Problem an, aber wir gehen eh so selten aus (mangels Babysitter) und er hat nun wirklich viel Aufmerksamkeit und es reicht und reicht nicht. Ich dikutiere ja meine Entscheidung nicht mit ihm, aber erklären würde ich sie ihm halt schon gern. Papa und ich gehen aus, weil...? Ich habe halt keine wirklich Ruheinsel, er ist nur von 8.30 bis 11.30 im Kiga (ich soll ihn jetzt eine Weile früher abholen) und dann fordert er sehr meine Aufmerksamkeit ein. Meine Umgebung spart nicht an verdeckten Vorwürfen, dass ich selber schuld bin, weil ich mit den Kindern viel zusammen bin, anstatt viel mit anderen zusammen zu sein. Haben Sie einen Rat für mich? Liebe Grüße, Susanne

Mitglied inaktiv - 17.06.2009, 11:30



Antwort auf: Warum?

Hallo Susanne Dass Sie viel mit Ihren Kindern zusammen sind und dabei auf einen großen Teil Ihrer eigenen Wünsche verzichten, spricht nur für Sie:-)): Das häufigere Essen-Gehen o.Ä können Sie immer noch wieder nachholen, aber die Entwicklung der Kinder läßt sich nicht aufschieben!- Da Ihr Sohn mit 3 1/2 Jahren bereits alt genug ist um zu verstehen, dass nicht immer nur er sondern auch Sie Etwas möchten, sollten Sie ihm freundlich aber bestimmt mitteilen, dass Sie gerne auch mal mit dem Papa alleine essen gehen möchten, wo Sie sonst doch immer mit der ganzen Famile gemeinsam essen. Sie möchten auch Manches nicht, was Ihr Sohn möchte (evtl. ein konkretes Beispiel nennen) und dennoch erlauben Sie es ihm, sodass er nun auch mal bei der Oma bleiben und ihr helfen kann seine Schwester zu beschützen, wie Sie ihn beschützen. Loben Sie zusätzlich seine "Größe, Selbstständigkeit, Hilfsbereitschaft" und zeigen/sagen Sie ihm, wie stolz Sie auf Ihr richtiges Kiga-Kind und auch auf Ihren "großen" Sohn und großen Bruder sind. Bitte gehen Sie zum Essen und genießen Sie es, da Sie Ihrer Mutter und ihren "Erziehungskünsten" sicherlich vertrauen. Irgendwann ist es immer das 1. Mal, sodass Sie sich durchsetzen sollten. Guten Appetit, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 17.06.2009