Schimpfwort

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Schimpfwort

Hallo Frau Schuster! Finn-Lasse ist 4 J. und 2 Mon. alt. Ich kam schon desöfteren mit Fragen zu Ihnen und erfreue mich jedes Mal an Ihren kompetenten und kreativen Antworten. So sicher auch diesmal.:-) Unser Sohn ist eigentlich schon immer sehr lieb, lustig und sehr einsichtig gewesen. Nun, seit er 4 ist (er hat ja leider eine sehr negative Eingewöhnung in der Kita hinter sich, aus der wir ja nun ausgetreten sind. Schwimmkurs war von Ihnen einen sehr gute Idee, danke an dieser Stelle, er fängt im Januar an.) Er hat sich gut von seiner Trennungsangst erholt, bleibt zwar noch nicht wieder bei den Großeltern allein, aber ich kann wenigstens schon alleine bei der Tankstelle bezahlen gehen, ohne das Panik ausbricht. Er kommt langsam zur Ruhe, das ist wirklich schön. Nur leider kommt er jetzt täglich und zig Mal am Tag mit dem Wort "Doof" oder "Blöd". Wir unternehmen sehr viel, zu Hause und auch außerhalb (gemeinsam 1x Woche turnen+Musikschule, aber eben immer nur eine Stunde), aber die Gruppe kann ich ihm natürlich nicht ersetzen. Er sagt immer "doof"/"blöd", wenn ihm gerade mal langweilig ist oder er müde ist. Er ist dann sehr provokant. Wie gesagt, er ist und war immer sehr einsichtig, aber an diesen Wörtern findet er absolutes Gefallen. Es reizt ihn förmlich. Alles ist dann doof/blöd: "Eine blöde Mama", "Blöd-Schaf", "Doof-Haare" "Blöd ist blöd und blööööd" uvm. Habe es erstmal ignoriert, leider ohne Erfolg. Dann sachliche Erklärungen, das ich nicht blöd sein kann, denn ich kuschel mit ihm, spiele, koche etc., und ein Schaf kann nur weiß oder schwarz sein, geschoren oder ungeschoren, und Haare sauber oder schmutzig sind oder blond, braun etc. Das findet er auch alles gut und informativ - für kurz, dann gehts munter weiter. Im Moment sind wir dabei, dass ich ihm erklärt habe, dass Blöd eine Krankheit im Kopf ist. Kindgerecht ausgedrückt. Und, dass das nur Kinder sagen, die das noch nicht wissen. Leider nützt alles auf Dauer nichts. Wie gesagt, diese Wörte reizen ihn einfach zu sehr. Wenn ich ihm (überheblich, wie Sie es schonmal vorgeschlagen haben) sage, dass er scheinbar noch zu klein ist, und nicht weiß, dass das ja eine Krankheit ist, wird er etwas sauer und meint, er wäre groß. Ich weiß mir nun keinen Rat mehr. Es ist wirklich sehr nervtötend, obwohl ich mir wirklich nichts anmerken lasse und immer gelassen und ein bißchen von oben herab antworte. Aber es hört leider nicht auf. Uff! Ob der Weihnachtsmann da helfen kann? In seinem Himmelbuch liest er ja die Vorzüge und die nicht so guten Dinge vor.;-) Könnte man die Schimpfwörter da mit einbringen, oder wäre das dann wieder zu interessant und verlängert die ganze Aktion noch? Haben Sie noch einen Rat? Vielen lieben Dank mal wieder und entschuldigen Sie bitte den Langtext! Liebe Grüße, Jani

Mitglied inaktiv - 11.12.2008, 12:50



Antwort auf: Schimpfwort

Hallo Jani Das Himmelsbuch halte ich als Erziehungshilfe für ungeeignet, da Ihr Sohn bestimmt keine Ängste vor diesem Buch (und seinen Hintermännern:-)) ) entwickeln sollte. Weisen Sie ihn einmal liebevoll darauf hin, dass er, wenn er diese Worte so lustig findet, doch mal in sein Zimmer oder ins Bad gehen sollte, um sie ein paar Mal hintereinander sagen, singen o.Ä. zu können, weil Sie diese Ausdrucksweise nicht so gerne wie er mögen. Er wird dann hoffentlich bald das Interesse an dieser Ausdrucksweise verlieren. Geht er Grenzen testend nicht in sein Zimmer oder ins Bad o.Ä., werden Sie eben gehen!- Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 11.12.2008



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