Guten Tag Frau Dr. Schuster, jetzt muss ich Sie nochmals anschreiben, weil die Situation sich täglich verschlechtert und schon anfängt zu eskalieren. Hilfe tut not!! Für meinen Zweijährigen und für mich. Um nochmals kurz zusammenzufassen: mein Großer hat soweit keine Eifersuchtsprobleme mit seinem kleinen Bruder. Er hat aber seit der Entbindung und meiner Abwesenheit im Krankenhaus ein wirklich großes Problem mit mir. Wie schon zuvor einmal gepostet, lässt er mich in keinster Weise an sich ran und reagiert mit Trotz und Aggression auf jegliche Aktion von mir. Das heißt, er kreischt jetzt prinzipiell, um etwas zu erhalten. Er haut prinzipiell um sich (und auch auf mich), wenn er nicht das erhält, was er möchte. Er legt es bewusst darauf an, die Dinge zu tun, die er nicht tun darf (das weiß er in der Zwischenzeit schon sehr genau) und zwar eines nach dem andern, mit System. Und mein größtes Problem ist, ich kann nicht mehr die Ruhe bewahren, sondern reagiere auch mit Aggressivität. Da entwickelt sich ein echter Teufelskreis, den ich sofort unterbrechen muss, zum Wohle meines Kindes und meiner selbst. Was kann ich tun? Vielleicht sollte ich Ihnen kurz darlegen, was wir bisher so getan haben, um ihn auf die neue Situation einzustellen: während der Krankenhauswoche war mein Großer zusammen mit Papa bei Oma (er liebt Papa über alles und Oma ist sein tollster Spielkamerad. Was mich anbelangt, so bin ich seit jeher seine "Versorgungsstation", das heißt, ich erfülle ihm seine Wünsche und Bedürfnisse). In den letzten Monaten der Schwangerschaft habe ich versucht, ihm zu erklären, was in Mamas Bauch vor sich geht (ich bezweifle aber, dass er sich wirklich ein Bild machen konnte). Im Krankenhaus musste ein Notkaiserschnitt gemacht werden (Sohni war noch kurz davor dabei, hat also Mama gesehen, wie sie "Aua" hatte und dann war Mama auf einmal weg und er hat mich dann erst nach 24 Std. wieder gesehen, noch ohne Neugeborenes). Schon da hatte er sich komplett von mir abgewendet (ich nehme mal an, dass er mir nicht verziehen hat, dass seine "Versorgungsstation" auf einmal weg war). Bei den folgenden Besuchen wurde es noch deutlicher. Auf der anderen Seite war er ja eine Woche bei Spiele-Oma, zusammen mit dem heißgeliebten Papa. Also, so richtig verstehen kann ich seine Abneigung mir gegenüber nicht. Nun versuche ich, ihm wirklich viel Zeit zu widmen (immer, wenn der Kleine schläft) und arbeite deshalb auch zur Zeit nicht mehr. Des Weiteren besuche ich eine Krabbelgruppe mit ihm. Sein Bruder hat ihm auch schon ein Geschenk gemacht ;-) Sein Vater kann sich allerdings nicht intensiver um ihn kümmern, weil wir zur Zeit unser Haus bauen und Papa erst sehr spät nach Hause kommt. Auch lobe ich ihn so oft es geht vor seinem Bruder. Aber dieses extrem trotzige und aggressive Verhalten bleibt und meine Reaktionen gehen von ignorieren bis selbst mitkreischen. Boah, furchtbar. Natürlich isst er zur Zeit auch relativ wenig (und das, obwohl er sowieso schon eher schlank ist. Gut, das hat er von mir, ich bekomme auch keinen Bissen runter, wenn ich leide) und hat zudem in der besagten Woche einen Wachstumsschub gehabt, was ihm sicherlich auch irgendwo Probleme bereitet. Liebe Frau Dr. Schuster, was kann ich besser machen, damit er sich wieder wohl fühlt, in seiner Haut und im Verhältnis zu mir?? Schon einmal vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und die Geduld, dieses Wasserfallposting zu lesen. Beste Grüße Jacky
Mitglied inaktiv - 08.04.2005, 17:08