Meine Kinder

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Meine Kinder

Hallo, ich habe 2 Töchter aus erster Ehe die 6 und 4 Jahre alt sind. Vom Vater der Kinder bin ich seit 3 Jahren getrennt. Wir wohnen jetzt mit meinem neuen Mann in Österreich und mein Exmann lebt in Deutschland. Die Kinder haben sich hier super eingelebt. Gehen gerne in die Schule und in den Kindergarten und fast täglich haben wir Besuch von Freunden der Kinder. Die Kinder sind sehr beliebt. Zu meinem neuen Mann haben sie ein meiner Meinung nach sehr gutes Verhältnis. Die Große nennt ihn manchmal Papa, wobei ich das Gefühl habe, sie traut sich nicht ihn Papa zu nennen. Müssen sie ja auch nicht, wobei es schon schön wäre, aber das sollen die Kinder selbst entscheiden. Manchmal ist es so, dass z.B. mein Mann sagt, es gibt jetzt nichts Süßes , weil es in einer Std. Mittagessen gibt. Oder es wird alles aufgegessen, denn wir haben kein Geld um Lebensmittel wegzuschmeissen, in anderen Ländern haben Menschen nichts zu essen. Ich denke mir dann immer sei doch nicht so streng.... dann kommt die Kleine manchmal und sagt sie will zu ihrem Papi nach Deutschland. Klar den sieht sie nur 4 mal im Jahr und der macht natürlich alles mit den Kids und lässt auch alles durchgehen. Ich verstehe nicht, wie die Kleine so an ihm hängen kann, sie sieht ihn kaum, er meldet sich garnicht. Man kann auch nicht sagen sie hätte ihre Kindheit mit ihm verbracht und hat deshalb vielleicht eine starke Bindung. Sie war knapp 1,5 Jahre als wir uns getrennt hatten. Und neulich kam sie an, hat mir was gebasteltes in die Hand gegeben und gemeint das ist für mich, damit ich mich SPÄTER mal an sie erinnere, wenn sie Groß ist und bei ihrem Papi eingezogen ist... Das hat mich doch dann schon sehr verletzt. Wir tun hier alles für die Kinder, mein Mann versucht der beste Papi zu sein. Und die Große hat manchmal so eine Phase, wenn sie Ihren Willen nicht bekommt oder meint, ich würde ihre kleine Schwester bevorzugen, dann weint sie und packt ihren kleinen Kinderkoffer mit Sachen und meint sie zieht jetzt aus zur Oma, die kümmert sich um mich..... beim ersten Mal fand ich das noch witzig.. aber beim zweiten mal habe ich mir echt Gedanken gemacht. Gott sei Dank, kam das bis jetzt nicht mehr vor. Oft macht die Große auch Theater, wenn sie etwas nicht bekommt, was ihre Freundinnen haben, dann schmeißt sie die Tür, tritt dagegen, wenn ich ihr dann die Türe zumache, weil ich ihr gebrülle nicht hören will, schreit sie noch lauter und macht die Tür wieder auf..... oder wenn ihre kleine Schwester ihr aus versehen weh tut, schreit sie als hätte sie ein Bein verloren und wenn ich dann sage sie soll nicht so schreien und übertreiben, dann meint sie ich würde sie nicht lieb haben, weil ich sie nicht tröste. Ich denke immer ich tröste niemanden, wenn wegen so einer Kleinigkeit so ein Theater gemacht wird, denn dann bin ich ja den ganzen Tag nur am trösten.... Und wie sollte ich mich der Kleinen gegenüber Verhalten, wenn sie alle 5 - 10 Minuten so nervig rum quängelt. Zum Beispiel ist sie in ihrem Zimmer und spielt und dann quängelt und schreit sie auf einmal " Mama... was machst Du" oder " Mama wo bist du?" Dabei weiß sie genau das ich im Wohnzimmer bin.. Oder "Mama ich habe Durst" und das jedesmal mit quängeln... das ist ja nicht normal... und das nervt so wie Zahnschmerzen... wie kann ich ihr das abgewöhnen?

Mitglied inaktiv - 17.02.2009, 10:39



Antwort auf: Meine Kinder

Hallo Ratsuchende Vermutlich geht es den Kindern gar nicht darum, dass sie wirklich zu ihrem Papa möchten. Meiner Meinung nach sind sie "nur" verärgert über Sie oder Ihren Mann und wünschen sich weg, wie nahezu alle Kinder sich hin und wieder von ihren Eltern wegwünschen. Reagieren Sie in beschriebenen Situationen möglichst gelassen und weisen Sie liebevoll darauf hin, dass auch der Papa in Deutschland oder die Oma bestimmte Dinge verbieten, dass es halt nur nicht immer die gleichen Dinge sind, weil jeder Mensch anders ist. Geben Sie ggf. zusätzlich zu bedenken, dass sie dann nicht mehr mit den jetzigen Schul-, bzw. Kiga-FreundInnen spielen könnten, Sie als Mama keinen Trost mehr aussprechen würden usw. Über das Gebastelte für später sollten Sie sich einfach nur freuen, da es auch genauso gemeint ist.- Schmeißt Ihre Tochter wütend die Türe, reagieren Sie bitte ebenfalls ganz ruhig und informieren Sie darüber, dass die Tür leider nichts für die Wut kann und höchstens kaputt geht. Ebenso hilft das laute Schreien nicht weiter, aber vielleicht hilft ihr das Hören von Musik beim Rauslassen der Wut?- Auf diese Weise fühlt Ihre Tochter sich evtl. von Ihnen verstanden und der halbe Ärger ist bereits vorbei. Quengelt die Kleine informieren Sie darüber, dass Sie ihr erst helfen können, wenn sie normal mit Ihnen spricht. Dass sie sich hin und wieder vergewissert, wo Sie sich gerade aufhalten, ist durchaus altersgerecht. Viel Kraft, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 17.02.2009