Das erste mal den Hintern versohlen...

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Das erste mal den Hintern versohlen...

Hallo Frau Schuster! Ich habe mir immer vorgenommen, meinem Sohn nie den Hintern zu versohlen. Aber jetzt ist es kurz davor. Er ist nur noch patzig, bockig und total nervig. Ich komnme zu nichts mehr - wenn er nur sieht, dass ich in die Küche gehe, um den Abwasch zu machen, kommt er angerannt, hängt mir am Bein und schreit. Auch ist er mit seinen 15 Monaten schon soweit, dass er mich bewußt hereinlegen kann. Er bittet mich, in seinem Zimmer den stecker für sein Radio in die Steckdose zu stecken, damit er angeblich Musik hören kann. Wenn ich dann tatsächlich in der hintersten Ecke an der Steckdose im Gange bin, rennt er ins Wohnzimmer und will sich an unserem Wellensittich vergreifen. Erst dachte ich, dass das Zufall ist, aber solche geplanten Attacken kommen jetzt ständig vor. Das waren jetzt nur 2 Beispiele von vielen. Insgesamt muß ich sagen, dass er nur freundlich ist, wenn sich alle, die gerade anwesend sind, zu 100 Prozent um ihn kümmern, ansosnten ist es die Hölle. Im Kinderwagen bleibt er keine 10 Miunten sitzen, auch Anschnallen hilft nicht - er macht sich allein los. Ist das normal? Geht es anderen Eltern auch so oder tanzt uns unser Sohn auf dem Kopf herum? Er versteht eigentlich schon so gut wie alles, man merkt es an seinen Reaktionen. Aber wenn ich ihm erkläre, warum er mir meine Brille nicht von der Nase reißen soll, versteht er das angeblich nicht;-( Warum ist es in solchen Fällen trotz allem in unserer Gesellschaft verpönt, dem Kind mal den Hintern zu vrsohlen? Offensichtlich sind ihm erklärende Worte ziemlich egal. Nur wenn man als Eltern total genervt und ausgelaugt ist, ist das doch auch nicht toll fürs Kind, oder? Haben Sie da ein paar Tipps für mich? LG Gritta

Mitglied inaktiv - 03.07.2001, 11:18



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Hallo Gritta Allein die Tatsache, dass Sie in diesem Forum posten, zeigt, dass für Sie das Versohlen des Hinterteils auch eigentlich keine erzieherische Maßnahme sondern eher ein Ausdruck Ihrer Hilflosigkeit ist. Deshalb ist es so wichtig, von vielen Erziehenden in ähnlicher Situation Ratschläge zu bekommen um das Beste für die eigene, ganz persönl. Lage herauszufinden.- Sind Ihre Nerven kurz vorm Zerreißen, holen Sie erst einmal tief Luft und zählen leise für sich bis 10, bevor Sie handeln. Sie können sich auch von Ihrem Sohn kurz abwenden um selbst erst einmal Herr über die Lage zu werden. Anschließend erklären Sie Ihrem Sohn so ruhig wie möglich, warum Sie sein Verhalten nicht gut heißen und informieren ihn über die Folgen, die dann konsequent eintreten. Beispiele: Gehen Sie in die Küche und er hängt sich weinend an Ihr Bein, erklären Sie ihm, was Sie zu tun haben und drücken ihm ebenfalls ein Handtuch und eine nasse Plastikschüssel in die Hand. So kann er Ihnen bei der Arbeit "helfen" und ist in Ihrer Nähe. Lenkt er Sie tatsächlich mit der Bitte ab, den Stecker des Radios einzustöpseln um etwas Verbotenes zu tun, wird das Radio vorübergehend aus seinem Zimmer entfernt, da er es wohl nicht braucht. Dass ein Wellensittich ein Lebewesen mit allen Konsequenzen ist, kann er mit 15Mon. noch nicht verstehen; deshalb sollten Sie ihn nur unter Aufsicht an den Vogel lassen und auch da berücksichtigen, dass er seine Kräfte noch nicht vollkommen bewußt einsetzen kann. Beim Spaziergang -wie auch sonst- setzen Sie ihm klare, begründete Grenzen: Entweder er bleibt im Kiwa sitzen oder er muß laufen!- Um das Laufen abwechslungsreich zu gestalten, geben Sie ihm ein Nachzieh-Spielzeug oder lassen ihn eine Schubkarre schieben, in der er seine "Schätze" oder auch Ihre Einkäufe transportieren kann. Ein Versohlen des Hinterteils ist -selten angewandt- nur eine Schockwirkung, hilft aber nicht dem Verständnis und wird so für die Erziehung wertlos. Zugleich fühlt sich das Kind von der "versohlenden" Person nicht verstanden und verliert ein Stück seines Vertrauens zu ihr.- Je ruhiger, liebevoller und konsequenter Sie auf Ihren Sohn zugehen, umso sicherer wird er sich orientieren lernen und seine Grenzen erkennen können. Halten Sie durch und: bis bald?

von Christiane Schuster am 03.07.2001



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

hallo, ich kann dich total gut verstehen. meine tochter, jetzt knapp 12 monate, bringt mich im moment auch immer wieder zur weißglut aber man muß sich in solchen situationen in zaum halten. ich weiß, es fällt manchmal schwer aber mit schlagen erreicht man, glaube ich, genau das gegenteil von dem was man möchte. wenn ich total wütend und kurz vorm ausbruch bin, gehe ich in ein zimmer und schmeisse was gegen die wand oder haue ins kissen, hört sich vielleicht jetzt blöd an aber ich reagiere mich so ab. liebe grüße und starke nerven sabine

Mitglied inaktiv - 03.07.2001, 12:37



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Hallo Sabine! Jaaa, in allen Büchern steht immer, dass man sein armes Kind nicht schlagen soll. Aber laufen wir da nicht Gefahr, dass unsere Kinder da machen, was sie wollen. Meiner Meinung nach kann man einem Kind in Kais Alter nicht mit Worten klar machen, dass es den Wellensittich in Ruhe lassen soll. Er reizt alles so weit aus, bis ich wirklich kurz davor bin, ihm den Hintern zu versohlen. Und schau dir doch mal die LEute an, die so richtig antiautoritär erzogen wurden - meiner Meinung nach sind das trotzdem häufig Leute ohne Rückgrat, die es auch trotz aller Diskussionen nicht gelernt haben, andere Menschen und andere Ansichten zu respektieren. Ich will daher vermeiden, dass mein Sohn denkt, dass er alles machen kann. Hoffentlich konnte ich dir meine Gedanken klar machen, ist ja manchmal nicht so einfach, das, was man denkt, auszudrücken. LG Gritta

Mitglied inaktiv - 03.07.2001, 12:59



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Ich glaub´s ja wohl nicht! Dein Kind ist erst 15 Monate alt!!!! Was glaubst Du wie es sich zu benehmen hat? Natürlich ist es lustig, daß Mama sich aufregt, wenn man Ihr die Brille von der Nase holt, natürlich ist es am schönsten, wenn man im Mittelpunkt steht...Anstatt Dich zu freuen, daß er so schlau ist und sich Ablenkungsmanöver ausdenkt, und wohl auch sonst ziemlich aufgeweckt ist, willst Du Ihm den Hintern versohlen??? Wieso lachst Du da nicht drüber? Natürlich gibt es Dinge, über die man sich aufregen kann, aber das sind bei mir solche Sachen, bei denen meine Tochter sich weh tun kann oder so und die sie immer wieder macht. Natürlich ärgert sie mich auch, aber das ist doch lange kein Grund sie zu schlagen. Gut daß Du wenigstens vorher hier gefragt hast, vielleicht überlegst Du Dir dein Verhalten ja noch mal. Nix für Ungut, aber ich kann sowas nicht verstehen... Kerstin

Mitglied inaktiv - 03.07.2001, 13:02



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Du mußt es ja auch nicht glauben.... Bevor du hier so pauschal urteilst, solltest du, wenn es dich interessiert, Einzelheiten hinterfragen. Sicherlich würdest du dann einiges besser verstehen. Immer dieses Kritisieren der anderen Mütter hier geht mir auf die Nerven. Gritta

Mitglied inaktiv - 03.07.2001, 13:15



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Ich verstehe Dich schon ganz gut. Von Deiner Beschreibung her ist meine Tochter nämlich nicht viel anders. Ich bin auch manchmal mit den Nerven am Ende, aber ausflippen nutzt weder Dir noch deinem Sohn. Bei mir hat es geholfen, mit Ihr zu sprechen. Du sagst doch, er versteht schon einiges. Du must es nur mit Gedult immer wieder tun. Sie steht mir auch jetzt noch in der Küche auf den Füßen und quengelt, aber ein kurzer Moment Aufmerksamkeit und ein Malblock mit bunten Stiften reicht, um sie für diese Zeit abzulenken... Für Deinen Sohn ist alles nur ein Spiel! Und Du bist der Punkt in seinem Leben, an dem er sich orientiert, von dem er nichts Böses erwartet, dem er ohne Fragen vertraut. Warum willst Du für wirklich "Kleinigkeiten" sein Vertrauen zerstören und ihm wehtun????? Du kannst Ihm zeigen, mit Gehsten und Worten, daß sein Verhalten nicht OK ist, aber schlagen? Außerdem, tut mir leid, aber ich lese sonst nur die Beiträge, aber Deiner hat mich so aufgeregt, daß ich dazu schreiben mußte. Ich will Dich nicht verurteilen oder pauschale Phrasen wiedergeben, ich habe auch kein schlaues Buch gelesen, aber dein Sohn ist noch so klein.... und Du klingst so abgebrüht... Sorry, daß ich Dir nichts anderes sagen kann. Kerstin

Mitglied inaktiv - 03.07.2001, 13:39



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Liebe Gritta, ich glaube, Du und Dein Sohn brauchen wirklich Hilfe. Wenn Du Dich wirklich fragst, warum es verpöhnt ist, sein Kind zu schlagen und Du überlegst, Deinen Sohn zu behandeln, dann ist wahrscheinlich schon einiges bei Euch schief gelaufen. In was für einer Situation lebst Du? Welche Meinung hat denn der Papa zu diesem Thema? Kannst Du Deinen Sohn evtl. zeitweise zu Deinen Eltern oder einer Freundin geben, damit Du etwas Ruhe finden kannst. Nachdem ich Dein Posting gelesen habe, war ich erst über Deine Aussagen entsetzt, mittlerweile glaube ich aber zu erkennen, um was es eigentlich geht. Ich glaube, bei Euch ist weniger Dein Sohn das Problem, als die Tatsache, dass Du nervlich momentan ziemlich am Ende bist. Versuch doch mal eine Möglichkeit zu finden, ein paar Tage ohne Kind zu vereisen. Das stärkt dann Deine Nerven und Du wirst ihn so vermissen, dass Du seinen Streichen dann vielleicht sogar lachend gegenüber stehen kannst. Alles Gute und liebe Grüße Anda

Mitglied inaktiv - 03.07.2001, 14:03



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Liebe Gritta, Ich glaube, dass ich Diche sehr gut verstehen kann, denn mein Grosser isst auch so ein Energiebündel und hatte in dem Alter genau die gleichen Mucken. Ich denke, dass Schlagen nicht unbedingt eine gute Lösung der Probleme ist, auch wenn es bei mir auch mal einen Klaps gibt, es sollte lediglich eine Ausnahme bleiben, sonst verliert es die Wirkung. Da der Kleine aber erst 15 Monate ist, versuch ihn doch, wenn er Dir zu nervig wird -nach entsprechender Verwarnung- in sein Bett zu stecken (bei Licht und mit Spielzeug, erklären warum usw., oder, falls er die Türen noch nicht aufbekommt, ihn in sein Zimmer zu stecken -ich habe gerade "grünes Licht" von Frau Schuster bekommen, siehe weiter unten Thema Bestrafungen). Wenn er Dich bewusst ärgert, versuch doch mal den eigenen Rückzug, erklär ihm, dass sein Verhalten Dich müde gemacht hat, und dass Du Dich jetzt erholen möchtest (meiner steht dann die ganze Zeit heulend vor der Tür, alleine sein ist nämlich schwer !). Ist, finde ich auf jeden Fall besser, als den Hintern zu versohlen ! Zum Schluss ein Erfahrungsbericht (wobei ich jetzt ganz bewusst einen Unterschied zwischen Versohlen und einem Klaps mache): Als Kind hat mein Vater mir den Hintern versohlt, häufig ohne dass ich den Grund verstanden habe, oder weil ich mich mit meinem Bruder stritt - auch wenn wir heute ein ganz gutes Verhältnis haben, finde ich, dass ich einfach zu häufig den Hintern versohlt bekam. Wenn ich mich an einige Episoden erinnere, da werde ich noch heute recht bitter. Meine Mutter gab uns auch mal einen hinten vor, doch sehr, sehr selten, und wir mussten sie schon sehr geärgert haben, damit es soweit kam. Ich kann mich heute nicht an ein einziges Mal erinnern, ich weiss nur noch, dass es so war... Fazit: Wenn Dein Kind es wirklich auf die Spitze treibt und es weiss, wofür der Klaps gegeben wurde, ist es meiner Meinung nicht so schlimm. Aber hüte Dich davor zu glauben, dass mit dem Klaps die Probleme aufhören, meistens ist und bleibt es ein Abreagieren Deinerseits, das Kind lernt nichts daraus. Und für den Kinderwagen unterwegs : leg Dir doch die "Kinderleinen" zu, nach Verwarnung kannst Du ihn damit besser im Wagen festhalten. Ich finde die Teile zwar auch scheusslich, aber immer noch besser als das Kind zu schlagen. Viel Durchhaltevermögen wünsch ich Dir, aber sei getröstet, auch unsere kleinen Energiebündel haben ihre angenehmen Seiten !

Mitglied inaktiv - 03.07.2001, 14:03



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Hi Gritta, bin auch der Meinung von den anderen. Ich bin früher als Kind und sogar noch als Teenager mit 15 von meiner Mutter geschlagen worden. Wofür weiß ich nicht mehr, ich denke weil ich nicht genau das machte was sie wollte. Das hörte erst auf als ich beim letzten Mal zu ihr sagte wenn sie mich noch einmal schlägt, dann schlage ich zurück. Sie war geschockt, ich war geschockt aber ich hatte eine Stinkwut und es hat gewirkt, fortan schrie sie mich nur noch an. Heute habe ich, 36 Jahre, auch eine kleine Tochter mit 12 Monaten. Sie kann auch sehr bockig sein und ich kann nur erahnen was in etwa noch auf mich zukommt. Aber schlagen würde ich sie nie, denn man kann auch mit viel Geduld und Liebe Grenzen setzen. Mit meiner Mutter komme ich so einigermaßen klar, aber ich muß leider sagen, daß sie nie eine Mutter für mich war. Ich habe sehr unter ihren Schlägen, meistens Ohrfeigen, gelitten und hatte lange danach noch kein Selbstwertgefühl. Manchmal habe ich tagelang nicht mit ihr geredet. Schläge und Gewalt zeugen oft aus der eigenen Unsicherheit und vor allen Dingen aus Dummheit.

Mitglied inaktiv - 03.07.2001, 16:40



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es gibt noch eine Methode sein Kind zu erziehen. Und zwar mit *liebevoller Strenge* und ohne Klapse. Ist manchmal schwer durchzuführen, aber auf lange Sicht bringt es mehr. Ich glaube kaum, dass ein 15 Monate altes Kind bewußt ein Ablenkungsmanöver veranstaltet. Es ist ihm wohl spontan in den Sinn gekommen. Bis dein Sohn den Zusammenhang zwischen Tat und Strafe versteht, musst du dich noch etwas gedulden...soll mit ca. 3 Jahren der Fall sein. Damit du mich nicht falsch verstehst, meine Tochter ist nicht immer der Engel für den sie gehalten wird.

Mitglied inaktiv - 03.07.2001, 21:15



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Liebe Gritta, ich wollte Dir eigentlich nur sagen, daß ich es ganz toll finde, daß Du hier um Hilfe bittest, bevor Dein Sohn etwas auf den Hintern kriegt. Laß Dich nicht von den anderen ärgern. Ich habe selbst eine Tochter, sie ist 8 Monate alt. Natürlich habe ich sie noch kein einziges Mal geschlagen und möchte es auch in Zukunft nie tun. Aber ein Klaps (damit meine ich nicht den Hintern versohlen) hat bei mir z. B. früher wahre Wunder gewirkt und ich finde es völlig okay. Selbstverständlich nur in Ausnahmefällen. Mein Vater z. B. brauchte mich nur scharf von der Seite anblicken, dann war ich sooo lieb. Ich bin voll Deiner Meinung, was die antiautoritäre Erziehung betrifft. Kinder brauchen viel Liebe und Wärme, aber -und das ist ganz wichtig- auch den nötigen Respekt vor den Eltern. Man kann nicht immer alles ausdiskutieren. Allerdings könnte ich mir vorstellen, ist Dein Sohn mit 15 Monaten etwas zu jung, um gewisse Sachen zu begreifen. Alles Liebe Steffi

Mitglied inaktiv - 04.07.2001, 16:52



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Hi Steffi! Danke für dein Posting! Offensichtlich bist du die einzige, die nachvollziehen kann, wie meine Anfrage hier gemeint ist. Ich will meinem Kleinen auch nicht den Hintern versohlen!!!! Aber manchmal bringt er einen schon zum Kochen. Tatsache ist, dass er mit seinen 15 Monaten tatsächlich schon Dinge bewußt macht - genau die Sachen die ich eingangs beschrieben habe. Zuerst dachte ich, es wäre Zufall, aber nachdem er soche Sachen immer wieder macht, kann von Zufall keine Rede mehr sein. Ich glaube, die meisten hier regen sich auf über meine Wortwahl, aber sie drückt ganz gut meine Stimmung aus. Schau mal weiter oben da hat jemand im Prinzip das gleiche Problem nur hat sie das anders genannt - und niemand regt sich auf!!! Wer mich nicht kennt, braucht auch keine abwertenden Kommentare abgeben. Mein kleiner und ich sind nämlich ansonsten ein gutes Team und ich denke mal, so gut wie er haben es bestimmt nicht alle Kinder. Und schon gar nicht die, der Leute, die hier so nette Kommentare abgegeben haben. Also, ich wünsche dir einen schönen Tag! Gritta

Mitglied inaktiv - 05.07.2001, 07:38



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Ich kann Deine Verzweiflung gut verstehen. Mein Sohn ist jetzt gerade drei,hat noch ein kleines Schwesterchen (9 Monate)und er war auch seit dem er krabbeln konnte extrem anstrengend. Er war auch schon immer so "pfiffig" wie Deiner und hat uns gezielt bis zur Weissglut getrieben. Und das tut er noch heute ständig, wenn er nicht im Mittelpunkt steht. Ich selbst bin Erzieherin, und trotzdem sind mir (gehen mir) immer wieder die Nerven durch und er bekommt auch mal einen Klaps. Ich bin nicht stolz darauf und ich kann Dir auch nur sagen: es nutzt nichts. Aber Mütter sind halt auch nur Menschen. Ich finde es ist kein Drama wenn es mal passiert, aber man sollte sich ganz klar darüber sein, dass es keine "Erziehungsmethode" ist. Diese pauschalen Urteile von irgendwelchen neunmalklugen Müttern von pflegeleichten, leicht zu lenkenden Kindern sollten Dir gestohlen bleiben. Ich habe jetzt auch noch so ein "pflegeleichtes" kleines Mädchen und weiss jetzt: es sind nicht immer die Eltern schuld. Kinder sind einfach unterschiedlich. Aber zum "Trost" aus meiner Berufspraxis möchte ich Dir sagen: die anstrengenden Kinder sind auch später oft die phantasievollen, kreativen und oft sind sie besonders intelligent. (Siehe Dein Beispiel Stecker- Wellensittich, ich glaube Dir das, mein Sohn konnte das auch schon in dem Alter. Und heute mit gerade drei kann er-selbstbeigebracht- rechnen, alle Buchstaben(nicht schreiben), irre puzzeln etc.) Und damit zu meinem Rat für Dich: such Deinem Sohn anspruchsvolle Dinge zu tun, ruhig auch mal Spiele für "ältere" Kinder (ntürlich nur, wenn er es mag!). Auch wenn es für Dich anstrengend ist, lass ihn viel im Haushalt "helfen", bring ihm viele Dinge des täglichen Lebens bei (selber Wasser in den Becher füllen oder so, auch wenn er plempert). Diese Kinder brauchen "Aufgaben", sonst langweilen sie sich und machen nur noch "Unfug". Meine Tochter ist da ganz anders. (Sie ist sich viel mehr "selbst genug"). Und macht Dich bloss nicht auch noch selber fertig, wenn Dir mal aus Verzweiflung ein Klaps ausrutscht, Du solltest nur wissen, das es eigentlich falsch ist. Dann entschuldige Dich aufrichtig. Ich wünsche Dir alles Gute, viel Kraft und einen Blick für die "guten Seiten" Deines Kindes. Liebe Grüsse, Heike

Mitglied inaktiv - 06.07.2001, 10:12



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Hallo HEike! Es ist ja von meiner Seite schon alles zu dem Thema gesagt, deshalb will ich dir einfach nur DANKE sagen, dass du mich verstehst!!! Offensichtlich bin ich ja dann nicht die einzige,d er es so geht. Aber deinen Tipp mit den Sachen für die älteren will ich gern mal ausprobieren! Liebe Grüße und schönes WE Gritta

Mitglied inaktiv - 06.07.2001, 12:44



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Kaum dass mal jemand versteht, was ich meine, schwupp... schon wurde das gelöscht! Kann mir das mal jemand erklären? Ich dachte, das Forum ist dazu da, Meinungen auszutauschen oder sehe ich das falsch? Gritta

Mitglied inaktiv - 07.07.2001, 13:48



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Hallo Steffi! Du schreibst: "Kinder brauchen viel Liebe und Wärme, aber -und das ist ganz wichtig- auch den nötigen Respekt vor den Eltern." Daß sie Liebe und Wärme brauchen ist klar und wie sie die bekommen ist auch klar. Aber wenn Kinder den nötigen Respekt vor Eltern brauchen, wie bekommen sie ihn? Ob ein Klaps nun okay ist oder nicht, da kann man sicherlich drüber diskutieren. Ob Hintern versohlen okay ist oder nicht, auch darüber kann man diskutieren. Es gibt sogar Leute, die gehen da noch weiter. Eins ist aber ganz klar. Egal was man von einem anderen Menschen (da sind Kinder eingeschlossen) erwartet, muß man selber erst einmal geben können. Und wenn von mir jemand Respekt erwartet, der mir einen (niedlichen) Klaps gibt oder mir den Hintern versohlt (was ja eigentlich gar nicht weh tut), der wird sicherlich genauso enttäuscht sein wie ganz viele Eltern. Und deshalb finde ich Deinen Satz so viel sinnvoller: "Kinder brauchen viel Liebe und Wärme, aber -und das ist ganz wichtig- auch den nötigen Respekt von den Eltern." (Oder war es nur ein Tippfehler?) Freundliche Grüße Marion

Mitglied inaktiv - 09.07.2001, 10:16



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Hallo Steffi! Ich habe versucht Deinen Beitrag weiter unten direkt zu beantworten, aber irgendwie erscheint meine Antwort nicht in der Übersicht. Hoffe, es klappt hier. Du schreibst: "Kinder brauchen viel Liebe und Wärme, aber -und das ist ganz wichtig- auch den nötigen Respekt vor den Eltern." Daß sie Liebe und Wärme brauchen ist klar und wie sie die bekommen ist auch klar. Aber wenn Kinder den nötigen Respekt vor Eltern brauchen, wie bekommen sie ihn? Ob ein Klaps nun okay ist oder nicht, da kann man sicherlich drüber diskutieren. Ob Hintern versohlen okay ist oder nicht, auch darüber kann man diskutieren. Es gibt sogar Leute, die gehen da noch weiter. Eins ist aber ganz klar. Egal was man von einem anderen Menschen (da sind Kinder eingeschlossen) erwartet, muß man selber erst einmal geben können. Und wenn von mir jemand Respekt erwartet, der mir einen (niedlichen) Klaps gibt oder mir den Hintern versohlt (was ja eigentlich gar nicht weh tut), der wird sicherlich genauso enttäuscht sein wie ganz viele Eltern. Und deshalb finde ich Deinen Satz so viel sinnvoller: "Kinder brauchen viel Liebe und Wärme, aber -und das ist ganz wichtig- auch den nötigen Respekt von den Eltern." (Oder war es nur ein Tippfehler?) Freundliche Grüße Marion

Mitglied inaktiv - 09.07.2001, 10:26



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

ist es Kinder zu schlagen. Das wollte ich nur mal anmerken. Das Gesetz schützt sie und ich persönlich finde das gut, denn Kinder sind eben nicht nur Privatbesitz. Für mich steht Schlagen für eigene Schwäche und erzeugt wieder schwache Erwachsene. Man sollte mit Liebe, Geduld und Verständnis erziehen und trotzdem Grenzen setzen. Unsere Kinder sind doch nicht unsere Feinde. Aurora

Mitglied inaktiv - 10.07.2001, 23:19



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Genau darauf habe ich noch gewartet! Was maßt ihr euch eigentlich alle an, mich in eine bestimmte Schublade zu stecken? Seid ihr alle Übermütter? Kehrt mal vor eurer eigenen Haustür und dann können wir weitersehen. Gritta

Mitglied inaktiv - 11.07.2001, 07:59



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Auf dieser Seite finden sich sachliche Informationen zum Thema "Hintern versohlen" (frei von Vorwürfen!). Siehe unter: www.mehr-respekt-vor-kindern.de - Information - Erziehungs-Vorurteile und Tatsachen - Merkzettel Tschö, Marion

Mitglied inaktiv - 12.07.2001, 10:15



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Hallo ihr! Um dem ganzen mal ein Ende zu setzen - dies ist auch ganz bestimmt mein letztes Posting dazu - jetzt noch mal eine Erklärung von mir. Also, ich habe keineswegs vor, meinem kleinen den Hintern zu versohlen, ich dachte einfach, dass damit gut rüberkommt, wie es momentan bei uns aussieht. Dass nämlich der kleine Kerl mehr als nur patzig ist, wenn er nicht rund um die Uhr zu 100 % beachtet wird. Ich will schon gar nicht mehr davon reden, dass ich mal Zeit für MICH haben möchte. Es geht einfach darum, dass ja auch irgendwann mal die Hausarbeit erledigt werden muß. Statt hier mit vernünftigen Argumenten zu kommen, kommt ihr mir mit Super-Ratgschlägen und Gesetztestexten, die ich notfalls auch selber nachlesen kann, ich bin ja nicht doof. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ihr so toll seid, wie ihr euch hier gebt. Aus so einer kurzen Frage heraus könnt ihr doch überhaupt nicht beurteilen, wie es bei uns zugeht. Also, seid vorsichtig mit euren Äußerungen, denn so, wie ihr mich hier darstellt, sind wir überhaupt nicht!!!! Und wenn ihr mit Vergleichen kommt, dass eure Kinder ja auch wild sind - dann will ich das auch glauben. Nur könnt ihr ja aus der Ferne gar nicht wissen WIE WILD mein Süßer ist. Bitte, laßt mich sein wie ich nunmal bin und seht nicht an jeder Ecke gleich einen Kinderschänder!!!! Schaut mal dort genau hin, wo eure Hilfe gebraucht wird und verschwendet nicht eure Energie, wo es nicht angebracht ist. So wie es scheint, sucht ihr einfach jemanden, an dem ihr euren Frust ablassen könnt. Wenn ich hier mal jemanden auf seine Frage geantwortet habe, dann bestimmt nicht mit der Überheblichkeit, die ihr hier an den Tag legt. Ihr müßt es ja hier nicht zugeben, wenn es euch unangenehm ist, aber denkt ihr nicht, dass ihr nur auf Skandale aus seit, wo es gar keine gibt? Ich schätze mal, dass das genau der Typ Mensch ist, der auch bei Unfällen auf der Autobahn zu den Gaffern gehört - Sensationsgier ist einfach alles. Ihr kennt uns überhaupt nicht, könnt also überhaupt nicht wissen, dass der kleine Mann und ich uns super-gut verstehen. Also überdenkt mal im Stillen eure Meinung und fragt euch, ob ihr da alle so ganz richtig reagiert habt. Ich könnte jetzt nämlich genauso gut behaupten, dass ihr ja sooo tolle Mütter seit, die ja darauf achten, dass nach außen hin alles gut aussieht, nur seid mal ehrlich zu euch - es gibt bestimmt auch bei euch Tage, wo ihr eure Kinder am liebsten verkaufen würdet. Aber das dürft ihr ja nicht zugeben, eben WEIL ihr sooo tolle Mütter seid. Die eigenen Schwächen zugeben und auch anderen welche zugestehen - das solltet ihr euch mal zu eigen machen. In diesem Sinne. LG Gritta

Mitglied inaktiv - 12.07.2001, 11:50



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Hallo Gritta, ich verstehe Dich uebrigens gut! Natuerlich will man normalerweise sein Kind nicht im Ernst verpruegeln und jedes laute Wort tut einem hinterher leid. Aber man hat schliesslich kein Nervenkostuem aus Stahl und ist manchmal einfach furchtbar hilflos. Deswegen hast Du ja auch gefragt, was Du sinnvoll tun kannst anstatt irgendwann durchzudrehen und doch zuzuschlagen. Ich glaube, es gibt wirklich relativ friedliche Kinder und unglaublich geduldige Muetter. Aber es gibt bestimmt viele Muetter, die mindestens einmal in der Situation sind, wo ihnen fast oder tatsaechlich die Hand ausrutscht. Was nicht heissen soll, dass das gut ist oder gar zu befuerworten oder irgendwas hilft. Aber Muetter sind eben manchmal hilflos und bei extremen Kindern sicher haeufiger. Und dann irgendwelche Gesetzestexte empfohlen zu bekommen, ist nun wirklich keine Hilfe. Den Kindern soll moeglichst viel Verstaendnis entgegen gebracht werden, ja! Aber bitte auch den Muettern! Uta

Mitglied inaktiv - 19.07.2001, 09:49



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Hallo Uta! Danke, dass du offensichtlich nachvollziehen kannst, worum es mir geht. Antworten wie deine zeigen mir, dass ich doch gar nicht so schlecht bin wie andere mich hier darstellen wollen. Von einer anderen Mutter hier aus dieser Runde habe ich ja erfahren, dass das Kind evtl. unterfordert ist, wenn man Dinge mit ihm macht, die eigentlich seinem Alter entsprechen. Und ich muß sagen, dass das so fast das einzige war, was mich hier weiter gebracht hat. Nichts von den Vorwürfen hat mir geholfen. Im Gegenteil, ich bin auch relativ sauer, dass sich Leute hier solche Urteile anmaßen. Also Uta, dir nochmals DANKE für dein Verständnis und dass du so ehrlich warst, deine Meinung hier zu schreiben. Denn jetzt gehörst du hier bestimmt auch zu den Müttern, denen man mit Gesetzten drohen muß;-) Liebe Grüße Gritta

Mitglied inaktiv - 19.07.2001, 10:39



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

hallo gritta, ich kann dich verstehen. sehr gut sogar. man hat diese gedanken und weiß sich kaum noch zu helfen. sicher ist "schlagen" keine lösung und dsa wissen wir alle. wie reagiert kai denn wenn du ihn einfach mal in sein zimmer schickst und ihn da dann seinen bock ausleben lässt. manchmal müssen die kleinen auch ihr ganze wut und energie loswerden. lass ihn choas anrichten, seine regale ausräumen und alles (soweit es nicht kaputt gehen kann) rumwerfen. danach wird er ruhiger sein und gar nicht wissen warum er das getan hat. räumt zusammen auf (auch wenn es doppelt arbeit für dich ist) und zeig ihm damit das du ihn trotzdem lieb hast. nach ein paar malen wird er lernen das es nichts bringt sich mit dir "anzulegen". viel glück. LG marion

Mitglied inaktiv - 19.07.2001, 20:55



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Kai in sein Zimmer zu bringen mache ich eigentlich immer, wenn er richtig Blödsinn macht, z. B. wenn er den Wellensittich masakriert. Er schreit dann auf dem Weg in sein Zimmer wie am Spieß, aber ohne ihn komme ich aus der Höhle des Löwen nicht raus. Er hängt sich ans Bein und weint. Er will dann gar nichts zerstören, so wie du es vorschlägst. Er will einfach am Bein hängen und aller Welt zeigen, dass er der ärmste kleine Kerl der Welt ist, weil er den Vogel nicht ärgern darf. Ich kann mich gar nicht so schnell umdrehen und aus dem Zimmer gehen, wie er schon wieder an mir hängt. Wenn ich ihn dann nehme, läßt er sich 2 Minuten trösten und dann geht es auf zu enen "frohen Taten". Marion, da merkst du, dass man Tipps ohne Ende geben kann. Nur das Kind macht dann sowieso alles anders. Der Tipp z. B. von Frau Schuster mit dem Tier zum Hinterherziehen - mag ja sein, dass das bei einigen Kindern geht. Bei Kai ganz sicher nicht. Irgendwann muß ich ja auch mal zum Einkaufen, da kann ich nicht 2 Stunden auf der Stelle stehen und warten, was KAi mit so einem Ding machen würde. ODer wenn ich mir vorstelle, statt Kiwa gehen wir mit einer kleinen Schubkarre einkaufen - das wäre die Hölle!!! Wie soll ich denn die Tüten mit dem Einkauf, die Schubkarre und das Kind auf dem Arm nach Hause kommen??? Denn genau darauf würde es hinauslaufen. KAi geht auch nicht an der Hand. Er will immer allein gehen. Klasse so an der HAuptstraße entlang. Vielleicht merkst du jetzt, dass mit Tipps, die in irgendwelchen Le(e)hrbüchern stehen, nicht helfen. Wenn ich zu 100 % Zeit für Kai habe, ist er das liebst Kind der Welt. Der Alltag sieht aber nun mal leider vor, dass auch gewisse Dinge erledigt werden müssen. Und mittlerweile ist es schon so, dass ich kaum noch Zeit für mich habe. ICh arbeite nebenbei noch ein paar Stunden, das mache ich dann nachts, wenn Kai schläft. Und wenn du immer noch nicht überzeugt davon bist, dass Kai trotzdem mit allerliebstes ist, dann schau dir mal diese HP an, dann glaubst du mir vielleicht, dass ich doch eigentlich eine ganz gute Mutter bin. Denn soetwas wie diese HP macht man ja nicht, wenn man ein Kinderschänder ist. Also, schau einfach mal rein unter http://www.klumpfusskinder.de. Konnte ich jetzt hoffentlich deine/eure Bedenken aus der Welt schaffen? Gritta

Mitglied inaktiv - 20.07.2001, 08:07



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

verprügelt Ihr womöglich Eure Kinder täglich, wenn sie 4 oder 5 Jahre sind.

Mitglied inaktiv - 20.07.2001, 15:31



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Jawoll!!! Und dich gleich dazu!!!!

Mitglied inaktiv - 21.07.2001, 07:37



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Mitglied inaktiv - 21.07.2001, 12:39



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Ich finde es nicht peinlich, wenn ich reagiere, wenn irgendwelche Leute meinen, dass sie alles besser wissen. Das mcht mich doch etwas ärgerlich. Vielleicht hast du dafür Verständnis?

Mitglied inaktiv - 22.07.2001, 10:16



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

cu

Mitglied inaktiv - 23.07.2001, 09:30



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

liebe gritta, ärger und wut sind wichtig, wenn sie uns weiterbringen. seid langem versuche ich meine agressionen in konstruktive bahnen zu lenken. noch immer gelingt es mir - für meine zielvorstellung - viel zu wenig, trotzdem habe ich schon ganz gute ansätze. zwei tipps dazu: erstens, wenn du in starke wut gerätst, so daß du nicht mehr ein noch aus siehst und knapp vorm platzen bist (wörtlich oder tätlich), versuch mit aller kraft "zu dir zu kommen", grenze dich von den wünschen deines kindes und aller anderen menschen ab - und dazu greif dir ans hirn - das ist kein witz!!! das hat etwas mit flucht- und angriffs-verhalten und groß- und kleinhirn zu tun! in extemen situationen wird das "überlegende" hirn nämlich automatisch ausgeschaltet und um es wieder einzuschalten, kann es helfen, sich eben "ans hirn zu greifen" (stirn). gleichzeitig ist es eine hilfe, dich abzugrenzen, denn du kannst kurz die augen schließen. ja, atmen kann auch helfen. vor allem: ganz ausatmen, ohne hemmung seufzen! einen schritt zurück machen. dann gibt es noch "zauberworte": "ich liebe mich selbst wie ich bin", wenn ich das ein paar mal vor mich hin sage, geht es mir besser. wenn ich dann sozusagen "wieder runter" bin, kann ich mich daran erinnern, daß mein kind momentan nur versucht, etwas für sich selbst zu tun, eines seiner bedürfnisse zu befriedigen sucht. und die von ihm gewählte lösung steht meinen bedürfnissen entgegen. also brauchen wir ein respektvolle konfliktlösung. und jetzt komme ich zum zweiten tipp: dr. thomas gordon "familienkonferenz - die lösung von konflikten zwischen eltern und kindern"; mich haben "seine" techniken (die immer und nur auf basis von liebe funktionieren) so beeindruckt, und mir bei meinen kindern so geholfen - und nicht nur mit meinen kindern - daß ich die ausbildung zur trainerin gemacht habe. die 30stündigen trainings für eltern gibt es sicher auch in deiner nähe. ach ja, wenn ich total verkrampft bin und mühe habe, die situation zu lockern, nicht so ernst zu nehmen, versuche ich mich in die lage einer außenstehenden zu setzen, die einen slappstick-film sieht. mir hilft das, meist amüsiert mich dann die lage - auch wenn ich trotzdem die situation ändern möchte. praktischer tipp zum einkaufen-gehen: im "rutschauto-alter" sind meine kids sehr oft damit gefahren - an der hundeleine (so eine zum aufrollen). so habe ich ihnen immer den freiraum geben können, wie ich es für angebracht hielt. also neben schnellstraßen - ganz an meiner seite - wenig befahren, breiter gehsteig, mehr vertrauen zu den reaktionsweisen des kindes - ganz weit weg bzw. später überhaupt frei (sobald ich mich darauf verlassen konnte, daß sie wirklich stehen bleiben,wenn ich auf der straße stopp rufe und daß sie vor straßenübergängen prinzipiell stehen bleiben und auf mich warten), nebstbei fuhr ich mit dem kinderwagen, der dann viel platz für den einkauf hatte (sehr angenehm) und die kids konnte ich mit der leine hinter mir herziehen, wenn sie müde wurden. im schlimmsten fall, wenn sie nicht mehr gezogen werden wollten (bei manchen rutschautos können die kinder die füße nicht hochlegen und das hochhalten wird dann sehr schnell anstrengend) packte ich das rutschauto auf den kinderwagen noch hinauf - weniger bequem aber doch gangbar... jaaaa, natürlich schaut das "komisch" aus, aber rückmeldungen von der straße waren bei mir nur "praktisch!" oder "gute idee!" so what?! zum abschluß die betonung, daß ich auch keine übermutter bin, mache auch noch mehr als genug fehler, und ich bin sicher, daß ich vermute, daß ich später genauso vorwürfe bekomme von meinen kindern, was solls, wir versuchen alle unser bestes - übrigens auch die kinder! (ich glaube nicht an "böse kinder") nebenbei werde ich nicht müde darauf hinzuweisen, daß "antiautoritäre erziehung" nur mit allseitigem respekt funktioniert und bedeutet, daß kein natürliches machtgefälle angenommen wird, sondern vereinbarungen getroffen werden, an die sich alle halten müssen; (s.a. familienkonferenz) ich bedaure zutiefst, daß es so viele menschen mit laissez-faire verwechseln. mir fällt jetzt noch ein "trick" ein, womit ich mir und meinem großen (jetzt 4,5 jahre) geholfen habe, die ich-will-dies-und-das-und-sonst-stürzt-die-welt-ein-phase zu überstehen. (habe ich von einer mutter in einem meiner gordon-kurse erfahren) vor schaufenstern und so... sobald ich merk(t)e, daß es "wieder einmal soweit war", habe ich statt gegen zu halten (nein, das geht nicht wegen diesem und jenem und nein, nein, nein,..), angefangen mitzumachen! also: ja, und ich will das und das auch noch! und das will ich auch, und und und... das hat meinem sohn immer spaß gemacht, hat ihn immer "abgeholt" und sobald er weg war vom "mauern" hat er auch meine argumente verstanden, daß ich nicht so viel geld ausgeben will/kann, daß dann unsere wohnung bis oben hin voll wäre, wir uns dann keinen urlaub leisten könnten,...und meine eigenen emotionen haben meinen kindern immer geholfen, also zeige ich ihnen meine eigene traurigkeit, meine hilflosigkeit, meine enttäuschung.... damit können sie wirkich gut umgehen, weil ich ihr so-sein mit meinem nicht verknüpfe und gleichzeitig zeige, daß ich auch nicht all-mächtig bin. so viele rat-schläge. das ist sonst nicht meine art. laß sie von dir ab-prallen und schieß sie in den wind, wenn sie dir nicht gefallen. oder probier sie aus. wie du magst. ich wünsche dir: mut und respekt und lebensfreude! enjoy yourself!

Mitglied inaktiv - 23.07.2001, 13:56



Antwort auf: Das erste mal den Hintern versohlen...

Mein Sohn ist jetzt 12 und ich habe ihm vor zwei Jahren ordentlich den Hintern versohlt,als er mehrmals erst späht abends von der Schule heimgekommen ist.Jetzt ist er immer pünktlich.

Mitglied inaktiv - 13.12.2002, 15:43