"Baby sein"

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: "Baby sein"

Hallo Frau Schuster! Mein Sohn (3 Jahre, 3 Monate) macht im Moment anscheinend seine regressive Phase durch. Er hat eine Schwester: 8 Monate, krabbelt, zieht sich hoch. Seit sie so mobil ist, zeigt sich seine Eifersucht stärker: Er spielt sich mehr in den Vordergrund, legt sich zu seiner Schwester oder "spielt" mit ihr, wenn sich mal gerade die Aufmerksamkeit von Besuchern auf das Baby richtet usw. Ich finde, dass es sich alles in einem normalen Rahmen abspielt; er muss ja auch mit den Veränderungen fertig werden. Nun hat er mehrmals am Tag "Anwandlungen", dass er Baby spielen möchte: So im Arm liegen, getragen werden, er spricht manchmal bewusst schlechter. Ich gehe dann darauf ein und kuschele z.B. mit meinem "grossen Baby". Ist das richtig? Wie helfe ich ihm am besten, sich mit seiner Rolle als grosser Bruder anzufreunden? Danke für Ihren Rat! Johanna

Mitglied inaktiv - 01.07.2002, 22:38



Antwort auf: "Baby sein"

Hallo Johanna Wahrscheinlich versucht Ihr Sohn mit diesem Verhalten selbst mit seiner Eifersucht fertig zu werden, da er sieht, wie häufig und auf welche Art Sie sich seiner Schwester liebevoll zuwenden (müssen). Akzeptieren Sie sein Bedürfnis, mal wieder ein Baby sein zu wollen; informieren Sie ihn aber darüber, dass er dann mit allen Konsequenzen wieder wie ein Baby betreut wird: wickeln Sie ihn wie ein Baby, legen Sie ihn zu gleichen Zeiten wie seine Schwester schlafen, geben Sie ihm die entsprechende Nahrung, lassen Sie ihn nirgens allein hingehen, usw. Spätestens nach 1-2 Tagen möchte er bestimmt doch lieber groß sein.- Loben Sie ihn dann und sprechen Sie mit ihm eine Tageszeit ab (wenn die Schwester schläft) in der Sie -quasi als Ausgleich- ausschließlich Zeit für Ihren "Großen" haben. Viel Erfolg und: bis bald?

von Christiane Schuster am 02.07.2002



Antwort auf: "Baby sein"

... für Ihre Tipps. Das mache ich schon fast alles so - so anstrengend seine Eifersucht auch ist (und unbegründet, aber das sieht er natürlich nicht so). Für diese konsequente Behandlung als Baby spielt er noch nicht oft genug das Baby, finde ich. Denn in manchen Dingen ist er dann auch wieder ganz gerne groß und dann bestärke ich ihn darin natürlich. Vielen Dank für Ihr Engagement hier bei RuB! Ist schön, wenn man für alle kleinen und großen Fragen eine Anlaufstelle hat! Johanna

Mitglied inaktiv - 02.07.2002, 16:11