Frage: ängste - windelfrei

Mein sohn ist mittlerweile 4,5 jahre alt. bei ihm wurde "trennungsangst" diagnostiziert und er geht seit 10 monaten wöchentlich zur psychotherapie. bislang allerdings ohne erkennbaren erfolg. im kindergarten hängt er sich den ganzen tag an die pädagogin an, zu anderen kindern ist er eher aggressiv. wir versuchen nun seit einem jahr ihm die windel abzugewöhnen. mal mit mehr druck, dann lassen wir das thema wieder 3 monate ruhen... zur zeit will ich ihm gar keine mehr geben. dadurch verweigert er aber, sich anzuziehen, bzw. ausser haus zu gehen. was soll ich tun. windel wegnehmen oder darauf hoffen, dass er mal von selber draufkommt? nachts braucht er keine windel. da ist er daheim und traut sich. kaum geht es ans anziehen ohne windel, brüllt & tritt er und ich kann ihn nicht bändigen. unsere psychoth. schätzt ihn meiner meinung nach falsch ein, sie meinte, er steht knapp vor windelfrei. das ist allerdings nun auch schon 3 monate her... bitte hilfe

Mitglied inaktiv - 02.01.2012, 09:51



Antwort auf: ängste - windelfrei

Hallo, das hört sich alles ziemlich kompliziert an und scheint voller Widersprüche zu stecken. Wenn Sie schreiben, dass Sie Ihrem Sohn die Windel abzugewöhnen versuchen, ist schon etwas falsch. Das Kind spürt, wann es keine Windel mehr braucht, weil erstens die köperliche Reife vorhanden ist und zweitens die soziale Bereitschaft. Dann bleibt die Windel am Tage oder in der Nacht trocken, und man lässt sie weg. Meistens sagt das Kind von sich aus, keine Windel mehr zu brauchen. Wenn sich schon Trennungsangst entwickelt hat, folgt die Regression auf dem Fuße (s. gezielter Suchlauf). Die Regression blockiert zuerst die sozialen und zuletzt auch noch die körperlichen Reifungsschritte. Das spätere Wiedereinnässen ist ein typischen Zeichen dafür. Aber noch ist ihr Sohn ja noch gar nicht trocken. Gehen Sie mit ihm in die Regression, denn das ist sein Rettungsversuch. Gewähren Sie ihm die Windel großzügig, und versichern Sie ihm, dass Sie ihn nicht mehr bedrängen werden. So wird er wenigstens ein inneres Problem los. Hilft dann die Psychotherapie (was wird dort gemacht?), dann kommt er demnächst von selbst und verzichtet auf die Windel. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.01.2012