Zappelphilipine, was tun? Zu Ihren Fragen von letzter Woche...

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Zappelphilipine, was tun? Zu Ihren Fragen von letzter Woche...

Hallo, Fortsetzung von letzer Woche: Unsere Tochter geht seit sie 3 Jahre ist in den Kindergarten. Dort ist sie (laut Erzieherinnen unauffällig, aber sehr wissbegierig, will alles machen und zwar alleine und will sich nie helfen lassen, ist zwar nicht das ruhigste Kind, fällt aber nicht unbedingt negativ auf). Wir waren bis vor wenigen Wochen in einer privaten Spielgruppe aber da es dort nun 10 Kinder sind die sich mit den Mamas zu hause treffen haben ich das (bis die Spielplatzzeit losgeht) erst mal beendet, da ich finde, dass 10 Kinder zu viel sind (was denken Sie darüber?). Wir besuchen aber auch regelmäßig eine Freundin von mir (die besitzen einen Minibauernhof) dort hilft sie mit deren Sohn (auch 4,5 Jahre) begeister im Stall mit oder füttert die Tiere auf der Weide (aber auch hier kein richtiges "Spielen" miteinander). Wir gehen regelmäßig ins MUKI-Turnen. Ich ermutige sie Kinder zu uns einzuladen, was sie allerdings (noch) nicht will. Danke Anne

Mitglied inaktiv - 07.04.2008, 07:39



Antwort auf: Zappelphilipine, was tun? Zu Ihren Fragen von letzter Woche...

Liebe Anne, wenn Kinder im Kiga oder in der Spielgruppe ein eher unauffälliges Verhalten zeigen und nur zu Hause Probleme bieten, dann ist zunächst einmal das Problem noch nicht ganz so schlimm. Oder anders ausgedrückt, es ist immer besser, wenn die Kinder zu Hause ihre Auffälligkeiten bieten, denn dann haben die Eltern noch die Möglichkeit, Ursachen hierfür auszudecken und gleichzeitig Dinge so zu verändern, dass die Schwierigkeiten verschwinden. Allerdings müssen Sie sich fragen, was zu hause vielleicht nicht richtig läuft. Z.B. könnte Geschwisterrivalität ein Ursache sein, oder Ungerechtigkeit durch Begünstigung eines Kindes gegenüber dem anderen. Auch könnte das betroffene Kind darunter leiden, immer als Sündenbock für alle Missgeschicke hingestellt zu werden. Jedenfalls weisen die von Ihnen geschilderten Auffällgikeiten im Verhalten Ihrer Tochter auf solche Möglichkeiten hin. 10 Kinder sind nur dann zu viel auf einmal, wenn sie nur von 1 erwachsenen Persoen beaufsichtigt werden. Und die Sache mit dem Minibauernhof geht schon in Ordnung. Kinder lieben es, wenn sie irgendwo mithelfen können, wo es ihnen Spaß macht, und werten dann ihr Helfen als eine besondere Form des Spiels. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 08.04.2008