Wollen, aber nicht recht können und können, aber nicht wollen

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Wollen, aber nicht recht können und können, aber nicht wollen

Hallo Dr. Posth, Angelina, geb.15.08.05 bisher im Familienbett, abends noch gestillt. Nun hat sie beschlossen in ihrem Bett (im eigenen Z.)zu schlafen.2 Nächte ging das soweit gut, die letzten Einschlafvers. (über 2 Stunden) waren nicht gut und endeten wieder bei uns im B. Gestern hat es nochmal geklappt. Ab 12.01.09 geht sie wieder in den Kiga und wir beide wieder arbeiten. Wir können dann nicht 2 Stunden abends warten bis sie schläft, wir müssen ja früh raus, wollen aber unbedingt dranbleiben. Das andere Thema ist ihre Windel. Die ist morgens trocken und sie weiss sehr wohl, dass sie muss, sie meldet sich dann, wenn sie eine neue braucht. Sie rückt nur die Windel nicht raus, will ohne nicht sein. Durch Sie weiss ich, dass das die Anfänge sind und wir Geduld haben müssen. Von unserer Umwelt ernten wir schon längst nur Kritik und Ratschläge. Abstillen, ins eigene Bett, sauber werden, Kiga seit Sep. Alles etwas viel auf einmal, oder sind wir als Eltern zu "lasch" ? Danke und guten R.

Mitglied inaktiv - 29.12.2008, 08:50



Antwort auf: Wollen, aber nicht recht können und können, aber nicht wollen

Hallo, in der zweiten Hälfte des 1. Lebensjahres sind es nachts weniger die Bauchschmerzen als die Zahndurchbruchsschmerzen, die den Nachtschlaf stören. Sie sollten einmal das kleine Programm hierzu versuchen. Ein guter Test ist auch die Gabe eines Paracetamol-Zäpfchens (jetzt 75mg). Ansonsten gibt es überhaupt keine Bedenken, wenn Sie ihre Tochter dann zu sich nehmen und sie bei Ihnen schlafen lassen. Daran muss sich aber Ihre Tochter erst gewöhnen, wenn sie es bis dahin nicht getan hat. Besser ist in solchen Fällen ein Reisebettchen neben dem eigenen Bett. Klappt das alles dann wieder gut, sollten Sie die Nachtmahlzeit beenden und ihre Tochter nur durch andere attraktive Angebote wie Herumtragen, Schnuller oder Teefläschchen (übergangsweise) beruhigen. Schreien lassen ist absolut verboten und bewirkt außer einem erschöpften Aufgaben auf Seiten des Kindes nichts. Im gezielten Suchlauf finden Sie unter "Einschlafprobleme im Säuglingsalter" und "Schreibaby" viele andere Antworten zu diesem wichtigen Thema. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.01.2009