Frage: Wird nachts fast stündlich wach

Guten morgen, mein Sohn (7 Monate) schlaft seit Geburt im Beistellbett neben mir. Er wird noch bis auf mittag und Abendbrei gestillt, auch zum einschlafen. Er wacht seit er 6 Monate alt ist nachts fast stündlich auf, max liegen 2,5 Stunden dazwischen. Er hat noch nie länger als 2 Stunden am Stück geschlafen, ließ sich aber immer schnell durch stillen beruhigen. Inzwischen wird er wach und schreit. Versuche ihn im Bett durch streicheln oder stillen zu beruhigen scheitern meisten und ich trage ihn durch die Nacht bis er meist nach 10 min wieder schläft. Ich kann ihn auch nicht wach ins Bett legen. Ich weiß langsam nicht mehr weiter, sein Bruder hat genauso schlecht geschlafen und es wurde erst besser als er zur KG wg Verdacht auf eine Gleichgewichtsstörung ging. Da war er allerdings schon 1,5 Jahre alt. Könnte da ein Zusammenhang bestehen? Was könnte ich noch anders machen, damit er etwas mehr Ruhe bekommt? Vielen Dank für Ihre Mühe! LG Marion

Mitglied inaktiv - 15.11.2010, 11:50



Antwort auf: Wird nachts fast stündlich wach

Stichwort: Schlafprobleme Liebe Marion, Ihr Sohn oder Ihre Söhne zeigen das typische Verhalten von Säuglingen, die nicht genügend schlaferhaltende physiologische Kraft haben, ihre Übergänge vom Tiefschlaf zum Traumschlaf bzw. REM-Schlaf im "Dämmer" zu überschlafen. So jedenfalls tun es die Anderen, die "durchschlafen". Denn diese Unruhephasen im Schlaf haben alle Menschen und bei Säuglingen kommen die schon nach einer guten halben Stunde. Bei großen Kindern und erwachsenen Menschen erst nach 1 1/2 Stunden. Die erste Unruhepahse wird oft noch überschlafen, die zweite aber macht z.B. Ihren Sohn schon wach. Und dann kontrolliert er, ob seine Bezugsperson in der Nähe ist und für ihn erreichbar. Es ist ein Frage des Temperaments, ob der Säugling dann sofort losbrüllt oder erst einmal ein bisschen meckert und herum jammert. Das ist die natürliche Schlafsituation im Säuglingsalter. Nur wenige Säuglinge schlafen im ersten Jahr so gut wie immer durch, was auch nur 7-8 Stunden heißt, denn dann braucht auch der ältere Säuglinge meistens wieder Nahrung. Neben dem Stillen ist aber das Wiegen und Tragen das stärkste Beruhigungsinstrument unter Menschen. Daher "tigern" so viele Eltern in der Nacht mit ihren Kindern herum. Um das zu vermeiden haben die Menschen Wiegen erfunden, die heute durch Bettchen mit Rädern ersetzt werden. Dann werden Liedchen gesunden oder leise Musik gehört. Aber mehr ist nicht möglich, wenn sonst alles rund um das Schlafen stimmt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.11.2010