Frage: Wir stecken in einem Dilemma,

S.g. Dr. Posth, wir stecken derzeit mit unserer Tochter Fab. (5 1/2) in einem Dilemma/Sackgasse: *Zuhause ist sie sehr oft (v.a. morgens, abends und nach dem KiGa) sehr zornig. Es passt ihr dann überhaupt nichts: Hosen zu weit, die Farben der Socken, u.s.w. Es ist für meine Frau der absolute Kampf der oft natürlich auch in einem Anpfiff durch meine Frau oder durch mich endet. *Im KiGa (und auch überall sonst) ist sie absolut ruhig, brav, scheu und ängstlich. --> Wir verstehen nun die Situation so: Auf der anderen Seite hat sie absolut kein Selbstvertrauen und auf der anderen Seite dient der Trotz gerade dazu dieses aufzubauen. Allerdings ist es für uns nicht möglich mit derart viel Trotz noch locker umzugehen, so dass sich die Frage aufdrängt: Wie lässt sich dieses Dilemma lösen, so dass a.) die Kleine mehr Selbstvertrauen gewinnt und b.) sich früher oder später ein normaler Umgangston bei Ihr (und damit auch bei uns) wieder einfindet. Welche Taktit/Strategie/Vorgehen ist ratsam?

Mitglied inaktiv - 11.10.2005, 08:30



Antwort auf: Wir stecken in einem Dilemma,

Lieber BerndT., vermutlich haben Sie Recht mit Ihrer Auffassung von dem schlechten Selbstvertrauen Ihrer Tochter (ältere Antworten?). Zwischen fünf und sechs scheint in der Entwicklung so etwas wie ein ersten Resumeé der bisherigen Selbstentwicklung beim Kind stattzufinden. Das liegt sicher mit den sozialen Herausforderungen in diesem Alter zusammen (Erweiterung der Gruppe und erste Gruppenunternehmungen ohne Eltern usw.) und mit den kognitiven Entwicklungsfortschritten. Viele Kinder sind gerade in dieser Vorschulzeit wieder schwieriger als sonst und holen vermeintlich entgangene Trotzeffekte nach. Da muß man als Eltern ein bißchen langmütig sein, um das noch einmal auszhalten, was man schon hinter sich glaubte. Aber ich denke, jetzt hat man noch einmal die Chance auf eine günstigere Ausgangsposition. Wie man Selbstbewußtsein fördert, habe ich unter selbigem Stichwort (Suchlauf) hier im Forum schon ausführlich erklärt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.10.2005