Frage: Wiedererkennen

Lieber Herr Dr. Posth, mein Sohn ist heute neun Wochen alt geworden. Sein erstes Lächeln hat er in seiner fünften Lebenswoche gezeigt. Seitdem lächelt er an einigen Tagen sehr viel, an anderen etwas weniger. Er wendet sich sowohl seinem Vater als auch mir meist mit einem sehr freundlichen Gesichtsausdruck zu. Wenn ihm etwas missfällt, zeigt er es auch schon ganz deutlich. Nun frage ich mich Folgendes: Es gibt Momente, in denen ich das Gefühl habe, dass er Schwierigkeiten hat, mich zu erkennen. Er schaut mich dann skeptisch, fast irritiert an. Ich beschäftige mich sehr viel mit meinem Sohn und bin dann immer etwas verwundert. Kann es daran liegen, dass sich meine Frisur manchmal ändert? Ich trage sie mal offen, mal hochgesteckt, gelegentlich habe ich auch noch einen Turban auf dem Kopf nach dem Duschen. Irritiere ich ihn auf seine jungen Tage noch mit diesem leicht unterschiedlichen Aussehen? Ich danke Ihnen für Ihre Antwort! Liebe Grüße Angel

Mitglied inaktiv - 10.11.2008, 09:43



Antwort auf: Wiedererkennen

Hallo, gut, dass Sie mir das mit der veränderten Frisuren geschrieben haben. Denn das ist mit der häufigste Grund, warum Säuglinge bei der Wiedererkennung ihre Bezugspersonen irritiert sind. Die Frisur ist deswegen so wichtig, weil sie einen markanten Kontrast zu den hellen Gesichtszügen abgibt. Auf solche Kontraste ist das Auge des Säuglings angewiesen. Hell-Dunkel-Effekte haben sozusagen leitenden Charakter für das Sehen. Sie sollten also Ihre Frisur erst einmal so lassen, wie sie ist, und mit dem Wegstecken des nassen Haare vorsichtig sein. Es könnte passieren, dass Ihr Sohn anfängt zu weinen, weil er plötzlich fremdelt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.11.2008