Frage: Wie würden Sie das erklären?

Hallo! Mein Sohn (Anf. November 3 geworden) ist seit seinem Geburtstag im Kindergarten. Da er mit seinem älteren Bruder in eine Gruppe geht und vorher schon eine Spielgruppe besuchte, fiel ihm die Eingewöhnung sehr leicht. Von Anfang an bestand er darauf ohne Windel zu gehen, machte aber ein bis zwei mal täglich in die Hose. Verschiedene Strategien, z.B. regelmäßig vorbeugend zur Toilette zu gehen, halfen nicht. Nach 4 Wochen versprach ihm mein Mann, er würde ihm einen Schokoladennikolaus mitbringen, wenn er am nächsten Tag mit trockener Hose nach Hause kommen würde; er bekam den Nikolaus dann natürlich auch. Seit diesem Tag hat mein Sohn NIE WIEDER in die Hose gemacht, weder im Kindergarten noch zu Hause (außer nachts, da hat er die Windel noch). Wie kann man das erklären? Es interessiert mich wirklich sehr! Frohes neues Jahr und Gruß, Pondus PS Warum musste ich das jetzt eigentlich ein zweites Mal schicken?

Mitglied inaktiv - 05.01.2009, 21:00



Antwort auf: Wie würden Sie das erklären?

Hallo, neben der Reife zur Ausführung einer Funktion (hier das Trocken- und Sauberwerden) steht die Motivation. Alles, was der Mensch lernt und kann, entwickelt er mit diesen zwei Mechnismen. Die Sauberkeitsentwicklung unterliegt einem Reifeschritt, der mit 3 jahren in der Regel vorhanden ist. Jetzt fehlt nur noch auch das "Wolllen". Das "Müssen", weil man jetzt im Ki-ga ist, reicht nicht aus. Im Gegenteil, es kann durch inneren Widerstand, das Wollen erst einmal behindern, sogar das Kind wieder Zurückwerfen. Nun kommen die Eltern mit einem großen Anreiz, der die Motivation kräftig erhöht und siehe da Reife und Wollen finden zusammen. Nur: für einen normalen Reifeschritt wie das Trocken- und Sauberwerden kann nicht immer ein Motivationsschub kommen. Es muss ohne alles funktionieren, weil es selbstverständlich ist und die Selbstständigkeit unterstützt. Das muss Belohnung genug sein. Hoffentlich bleibt es also bei Ihrem Sohn, wie es jetzt ist, weil "ein Knoten geplatzt ist." Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.01.2009