Frage: Wie verhalte ich mich richtig?

Hallo, mein Sohn ist gerade 2 gworden und an sich ein sehr fröhliches Kind - solange er seinen Willen bekommt und ich ihm meine absolute Aufmerksamkeit schenke. Aber er testet seine Grenzen aus, dass es mir langsam irklich schwer fällt, richtig zu reagieren. Er zieht z.B. permanent seine Hausschuhe aus, obwohl er das nicht darf, weil wir sehr glatte Böden haben und er schonmal ziemlich blöd ausgerutscht ist. Er schmeißt mit Spielzeug herum v.a. wenn ich sage, er solle aufräumen. Besonders wenn ich mal telefoniere macht er all das, von dem er weiß, dass er es nicht darf und ich werde zunehmend gereizter (bin in der 38 Woche schwanger). Aller Nachdruck, alle Konsequenz und Erklärungen helfen nicht. Was läuft schief, er setzt sich einfach über meine Anweisungen hinweg und selbst wenn es mal etwas auf die Finger gibt (selten), kratzt ihn das nicht. Ich bin ratlos und mit meiner Kraft langsam am Ende. Wie soll das nur werden, wenn Nr. 2 da ist? Bin unter der Woche alleinerziehend...

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 08:37



Antwort auf: Wie verhalte ich mich richtig?

Stichwort: Trotz Hallo, Sie missverstehen das Verhalten Ihre Sohnes, wofür Sie eigentlich nichts können. Denn es ist unsere Gesellschaft, die den Kleinkindern unterstellt, sich testeten bei ihren Eltern Grenzen aus und versuchten Sie zu ärgern und zu provozieren. Einstweilen ist das aber nicht so. Nur wirkt es so auf uns, weil uns immer wieder diese Fehleinschätzung gepredigt wird. Kein Kind hat es auf einen Streit mit seinen Eltern abgesehen! Jedes Kind handelt nur so, wie es ihm seine Natur vorgibt. Dabei sind natürlich Temperamentsunterschiede festzustellen und auch unterschiedliche Charakterzüge. Aber die Auseinandersetzungen, die im Trotzalter -und darin befindet sich Ihr Sohn- entstehen, braucht die psychosoziale Entwicklung im Menschen, um die eigene Persönlichkeit "aus der Taufe zu heben". Das Selbst eines Menschen entwickelt sich nur mit Reibung und Spannung, die mal stärker, mal weniger stark sind (sagen wir, so wie Strom ein Glühbirne zum Leuchten bringt). Insofern dürfen Sie nie ein Kind dafür bestrafen, was es in diesem Zusammenhang tut, denn sie bestrafen damit die Bemühungen, sein Selbst und letztlich sein Persönliichkeit aufzubauen und durchzusetzen. Auch Schläge auf die Finder zählen zu unangemessenen Bestrafungen. Wie man besser mit Trotz umgeht, erkläre ich in meinen Texten über "das emotionale Bewusstsein", link oben links, und im gezielten Suchlauf unter dem Stichwort "Trotz". Sie können mir auch gerne wieder schreiben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.02.2009