Hallo Dr. Posth,
Wie erklärt man einer 3 1/2 jährigen, daß ihre Schwester ( 1Jahr ) nicht mehr lebt?
Thale kam nicht mehr aus einem Status Epilepticus heraus und verstarb am Sonntag.
Die Mutter ist völlig am Ende mit den Nerven und unter Beobachtung in der Klinik. Sierkje fragt immer mehr und möchte Thale besuchen (sie ist schon länger im Krankenhaus gewesen!).
Ich wußte bis jetzt keinen Anfang.
Können sie uns / besonders mir einen Rat geben wie man den Anfang machen könnte.
Danke Jens
Mitglied inaktiv - 30.10.2002, 12:46
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Wie erklärt man einer 3 1/2 jährigen, daß .....
Lieber Jens, erst einmal von meiner Seite auch der Ausdruck der Anteilnahme. Es gibt eigentlich nichts Schrecklicheres als den Tod eines Kindes.
Nun zu Ihrer Frage. Ich selbst bin davon überzeugt, daß ein Kind dieses Alters überhaupt keine Vorstellung vom Tod besitzt. Der Tod ist für Kleinkinder noch ein Abstraktum, demzufolge sie weder Angst vor dem Tod noch ethische Bedenken mit ihm haben. Ihre Ängste beziehen sich mehr auf das Verlassenwerden durch z.B. die Eltern oder auf Bedrohungen, die sie selbst betreffen. Die Bedrohung anderer Menschen, ebenso wie deren Schädigung läßt Kleinkinder relativ unberührt. Das darf man aber keinesfalls negativ interpretieren, es hat etwas mit dem Egozentrismus der Kleinkinder zu tun.
Anders als man vielleicht denkt, kann man den Tod des Geschwisterchens klar und deutlich aussprechen, wobei es meines Erachtens sehr wichtig ist, daß man selbst dabei gefaßt erscheint. Trauer sollte vor dem eigenen Kind in diesem Alter nicht verzweifelt erscheinen, denn diese Verzweiflung der Eltern ist es dann, die dem Kind Angst macht. Ganz einfache Bilder können helfen, dem Kind das Verschwinden des Geschwisterchens zu erklären. Die sollte man sich am besten selbst ausdenken, denn jeder findet etwas, das zu ihm selbst paßt, und es soll ein Geschichte werden, die Eltern und Kind(er) gemeinsam immer wieder sich erzählen. Durch den Tod eines Geschwisterchens sollte der Rest der Familie stärker zusammenwachsen.
Viele Grüße und alles Gute
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 31.10.2002
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Wie erklärt man einer 3 1/2 jährigen, daß .....
Hallo Jens,
mein Beileid, auch wenns banal klingt.
Ich habe ein Buch, das geht mit dem Thema sterben sehr lieb um.
"Abschied von der kleinen Raupe" es geht um zwei beste Freunde eine kleine Raupe und eine kleine Schnecke, bis die kleiner Raupe irgendwann nicht mehr da.
Sie wurde ein Schmetterling.
Von Heike Saalfrank und Eva Goede
ISBN 3-429-01995-8
Ich denke es wäre auch nicht schlecht wenn ihr euch einer Hospizgruppe anschließen würdet, die haben oft auch Trauergruppen für verwaiste Eltern und auch für die Geschwisterkinder.
Alles Liebe
Steffi
Mitglied inaktiv - 30.10.2002, 13:26
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Wie erklärt man einer 3 1/2 jährigen, daß .....
Lieber Jens
Es tut mir sehr leid, und ich wünsche Euch viel Kraft.
Ich kann Dir nur für Deine Frau und Dich ein paar Tipps geben aus Erfahrung: Nehmt Euch viel Zeit, um Abschied von Eurer kleinen Tochter zu nehmen, sie nochmals ansehen, im Arm halten ect... Und an der Beerdigung bittet jemanden für Euch viele Fotos zu machen, das ist für danach sehr sehr hilfreich. Trauer braucht Raum und Zeit.
Liebe Grüsse, Doris
Mitglied inaktiv - 30.10.2002, 13:43
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Wie erklärt man einer 3 1/2 jährigen, daß .....
Hallo Jens!
Im Hauptforum der Site www.schmetterlingskinder.de findest du derzeit gleich auf der Startseite einen langen Thread: (Geschwister-)kindern den Tod erklären. Da solltest Du unbedingt mal hinsurfen. Die Seite wird Euch vielleicht generell weiterhelfen bei diesem Schicksalsschlag.
Alles Gute und viel Hilfe und Kraft für den Trauerweg!
Tina
Mitglied inaktiv - 31.10.2002, 11:02
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Wie erklärt man einer 3 1/2 jährigen, daß .....
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Mitglied inaktiv - 02.11.2002, 18:46
