Guten Tag ,
T. ist 17 Mo. alt und schläft nicht durch. Die ersten 6 Mo. schlief er beim Stillen bei uns ein, bis zum 10. Monat nach dem Stillen in seinem Zimmer. Nach dem 12 Mo. wurde er abends/nachts nicht mehr gestillt. Seit dem weint er sich in den Schlaf hinein, mag trotz Müdigkeit nicht alleine sein. Er nimmt keinen Schnuller/Kuscheltuch. Er wacht mehrmals auf, manchmal kurz hintereinander. 1-2 Mal pro Nacht findet er nicht alleine in den Schlaf zurück, weint leidend. Mal reicht es, ihn kurz zu streichelt, mal hört er nicht auf, bis er auf den Arm genommen wird, verlangt oft nach der Brust (gestillt nur nachmittags). Nach dem Aufwachen morgens/nachmittags weint er. Seit 2 Mo. besucht er eine Krippe. Die Eingewöhnung war problemlos, sein Schlaf unverändert. Er ist sensibel, oft ernst, unzufrieden, extrovertiert, nicht scheu, mag Menschen, will nie alleine sein. Er fremdelt seit ca. 3 Mo. Seine Bindung zur Mama ist stark. Er leidet nachts.Was tun, damit er ruhig schläft? Danke
von
khaki
am 28.03.2011, 10:59
Antwort auf:
Was können wir tun damit er nachts ruhig schläft?
Hallo, eine sehr komplizierte Entwicklung, die Sie da aufzeichnen, die eine ganz einfache Antwort erzwingt: nehmen Sie Ihren Sohn samt Bett zu sich ins Schlafzimmer und lassen ihn bei sich schlafen, bis er vor lauter Zufriedenheit (bis auf Ausnahmen) nachts nicht mehr wach wird. Ich weiß, dass Ihnen viele Laute genau zum Gegenteil raten, sonst wäre es ja auch gar nicht so weit gekommen. Aber ich denke, Sie wenden sich nicht umsonst an mein Forum.
Ein Kind ist in der Nacht ohne die unmittelbare Nähe seiner Eltern oder wichtigsten Bezugpersonen einsam. Es hat Angst, verlassen zu sein und schutzlos zu sein. Im zweiten Lebensjahr suchen es Albträume heim, selbst wenn es gar nichts Dramatisches bisher im Leben erlebt hat. Bis die Eltern im Nachbarzimmer oder sogar weiter entfernt mitbekommen, dass ihr Kind weint (und noch trauen sich die Kinder nicht zu ihren Eltern hin zu laufen), hat die Angst sie schon voll im Griff. Das Beruhigen dauert dann ewig lange oder misslingt. Über kurz oder lang hat das Kind Angst vor der Nacht und vor dem Schlaf. Es schläft schon unentspannt ein und wird garantiert in der ersten oder zweiten Traumschlafphase wach. Und dann beginnt der Kreislauf aufs Neue. In der autoritären Erziehung hat man die Kinder schreien lassen, bbis sie vor Erschöpfung wieder eingeschlafen sind. Heute hält man das für seelische Vernachlässigung, und das ist es auch. Übrigens ziehen alle Kinder mit 3 bis 4 Jahren -ja nach Entwicklungsstand und Reife- gerne in ihr eigenes ZImmer. Viele GRüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 01.04.2011