Warum auf einmal starkes Abschiedsweinen was kann man tun?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Warum auf einmal starkes Abschiedsweinen was kann man tun?

Lieber Dr. Posth, unsere Tochter ist 13 Monate. Starkes Fremdeln mit 4 Mo. Papa sehr präsent, für fast alles akzeptiert. Nun wieder Mama-anhänglicher, seit Wochen starkes Zahnen (11 Zähne); Stillen früh/abends, nachts bei Schmerzen. Neugieriges, zufriedenes,impulsives Ki. 1.Seit einigen Wo. bitterliches Weinen wenn Mama/Papa Wohnung verlassen. Vermeiden nun, daß sie es sieht. Nun auch, wenn Mama/Papa z.B. Badtür hinter sich schließen. Warum, was tun? 2.Begeisterte Esserin, kaum noch Brei, 10-11 Kilo. Aktuell zu jeder Mahlzeit Nervenprobe, da sie alles sofort probieren muß, was auf Tisch liegt/gerade gekocht wird. Vehementes Einfordern. Lassen sie alles probieren, Fordern geht sofort weiter (nicht nur Hunger, vieles landet auf Boden). Was bedeutet das? 3.Wegen Eingewöhnung TaMu im Januar gerade Gewöhnung an Einschlafen im Bett beim Mittagsschlaf mit Streicheln usw. (bisher auf Arm eingeschl., war ok für uns). Verwirrt es sie, wenn abends weiterhin auf Arm einschlafen darf? Danke!

Mitglied inaktiv - 12.12.2011, 08:12



Antwort auf: Warum auf einmal starkes Abschiedsweinen was kann man tun?

Hallo, die verstärkte Anhänglichkeit am Beginn der Loslösung (beides s. gezielter Suchlauf) ist alterstypisch und Normalverhalten. Soweit sich das machen lässt, ist es immer richtig, auf die Not des Kindes adäquat zu reagieren, und den Wunsch nach Erreichbarkeit zu erfüllen. Denn Loslösung ist mit Entfernung verbunden und Fortgehen der Eltern sogar mit der Gefahr, nicht wieder zurückzukehren. Auf solche Erfahrungen reagiert das Kleinkind jetzt äußerst sensibel (allerdings in Abhängigkeit von Veranlagung zu Angst und von Vorerfahrungen mit dem Fremdeln). Es ist richtig, in solchen Fällen, das Verabschieden nicht zu ritualisieren, sondern das ganze Geschehen eher beiläufig zu absolvieren. Wenn die Kinder bei einer Ersatzbezugsperson gut aufgehoben sind, spüren Sie die Abwesenheit ihrer Eltern, zumindest was kurze Zeiträume angeht, kaum. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 16.12.2011