Frage: Vater wird nachts nicht toleriert

Hallo Doktor,unsere Zwillingsjungs, bald 3 J., wachen noch immer aus unterschiedlichen Gründen nachts auf. Sie schlafen in eigenen Zimmern, jemand geht, wenn sie sich melden, gleich hin und tröstet. Seit 5 Mon. akzeptieren sie meinen Mann jedoch überhaupt nicht mehr. Ich gehe völlig auf dem Zahnfleisch, die schlechten Nächte, ein Halbtagsjob und der Nachmittag geballt mit "Jungsenergie" schlauchen mich. Wir haben uns vom 1. Tag an beide gekümmert, konnten kaum Rücksicht nehmen,auf die Phasen, wo eher ein Elternteil bevorzugt wird, erziehen beide eher streng, sehr konsequent, beide Kinder weinen, wenn Papa das Haus Richung Arbeit verläßt, stehen am Nachmittag auf der Straße um ihn zu empfangen, aber nachts hat er keine Chance. Ein Sohn ist Herzkind (6 mal stat., die ersten 3 mal nachts allein). Warum kann man denn gegen 6 Uhr vom Vater die Milchflasche nicht annehmen, warum muß immer die Mutter raus? Mein Mann will ihn zu mir tragen, aber NEIN, ich muß kommen! Ist das Trotz?

von BB0208 am 20.05.2013, 09:54



Antwort auf: Vater wird nachts nicht toleriert

Hallo, das werden wahrscheinlich verschiedene Dinge sein, die da ungünstig ineinander greifen und die jetzt angespannte Situation verursachen. Der noch anhaltende Trotz, der in diesem Alter langsam einen gewissen Regelverständnis weichen sollte, ist dann nur das störende Symptom auf die zugrundeliegenden Probleme. Eines dieser Probleme könnte die Schlafsituation sein. Warum schlafen die Kinder nicht zusammen? Und eigentlich sollten Kinder in diesem Alter auch noch bei ihren Eltern schlafen. Sie stehen zwar auf und gehen sofort zu ihren Kindern, wenn diese nachts wachwerden, aber die Verzögerung genügt, um den Kindern klar zu machen, dass Sie eigentlich ja woanders schlafen. Das erzeugt eine gewisse Unzufiredenheit, stört das Urvertrauen und erschwert auch die Loslösung, für die der Vater jetzt unbedingt zuständig ist. Die Konflikte nun mit größerer Strenge und Konsequenz zu lösen ist kontraoproduktiv. So vorzugehen wird die Konflikte nur noch verschärfen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 22.05.2013