Frage: Unzufriedenes Baby

Lieber Dr. Posth! Mein 8 Monate alter Sohn war von Anfang an nicht ganz einfach. Leider weint und quengelt er immer noch sehr viel und es gibt Zeiten, in denen ich nicht weiß, was ich machen soll. Sehe ich andere Babys, die zufrieden vor sich hinspielen oder nur umherschauen, bin ich oft ganz traurig. Was kann man nur tun? Meine Hoffnung ist immer, dass er zufriedener wird, wenn er sich selbständig fortbewegen kann. Meine größte Angst ist, dass er immer ein schwieriges Kind bleiben wird. Schon öfters habe ich gelesen, dass Schreikinder oft hyperaktiv werden, soziale Probleme bekommen und, und , und. Teilen Sie diese Meinung? Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar. Liebe Grüße Peggy

Mitglied inaktiv - 11.06.2007, 09:39



Antwort auf: Unzufriedenes Baby

Liebe Peggy, es wäre töricht zu behaupten, alle Säuglinge seien von Natur aus ganz liebe Wesen und nur die Umwelt und die Gesellschaft machte sie schwierig. Es ist aber ebenso töricht zu sagen, ein schwieriger Säugling bleibt, egal was man als Eltern tut, schwierig und läuft Gefahr, später ein ADHS-Kind zu werden. Nein, Anlagen und Umweltfaktoren arbeiten auf sehr komplizierte Weise Hand in Hand miteinander und gestalten das Wesen und die Persönlichkeit des Kindes im Laufe seiner gesamten Kindheit. Die ersten 3 Jahre sind zugegeben von ausschlaggebender Bedeutung, denn in dieser Zeit entwickelt sich der Persönlichkeitskern, d.h. das Selbst des Menschen. Alles, was ich hier im Forum empfehle, ist der Versuch der Aufgabe gerecht zu werden, dem Kind die Chance zu eröffnen, sich seinen Anlagen gemäß optimal zu entwickeln. Noch sehr viel genauer habe ich diese Vorgänge in meinem Buch beschrieben, das gerade erschienen ist. Vielleicht hilft Ihnen das zunächst einmal als Anwort. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.06.2007