Frage: Unruhiges Spiel

Guten Morgen, meine Tochter 26 Mon war ein sehr ausgeglichenes Baby. Konnte viel Zeit für sich alleine spielend auf der Decke verbringen. War mit wenig Spielzeug zufrieden. Sie hatte wenig Anreiz sich zu bewegen, robbte mit 10 , krabbeln mit 12 , laufen letztendlich mit 14 Mon.. Seitdem entwickelt sie sich bzgl Gm prima. Probiert sich körperlich viel aus, ist ausdauernd. Allerdings ist sie in ihrem sonstigem Spielverhalten sehr sprunghaft, bleibt von sich aus nur sehr kurz bei einer Sache, scheint sich aber auch für viele Dinge nicht zu interessieren. Bin ich dabei kann sie jetzt für ca 15 min länger kneten, Fingerfarbe, Bücher angucken, malen, puzzeln. Rollenspiele beginnt sie ganz zaghaft. Seit sie 14 Monate ist geht sie auch zu einer Tagesmutter (5 Kinder). Zeigt hier gleiches Verhalten. Eingewöhnung super, geht gerne. Kann es sein, dass die frühe Fremdbetreuung ihr Verhalten begünstigt oder provprovoziert hat? Ich selber glaube eine Aufmerksamkeitsstörung zu haben. Vielen Dank

von marona am 12.11.2012, 07:39



Antwort auf: Unruhiges Spiel

Hallo, Aufmerksamkeit ist eine aktive Leistung des Gehirn auf dem Boden einer guten Strukturierung. Das heißt, die gute Benutzbarkeit des Gehirns muss sich in der frühen Kindheit erst herstellen. Das fängt folgerichtig bei noch schwacher Strukturierung an, und die Säuglinge und Kleinkinder wechseln ständig ihr Interesse. Mit anderen Worten, sie können sich eigentlich gar nicht länger mit einer Sache beschäftigen. Sie würden ja sonst die vielen anderen ebenso interessanten Dinge verpassen. Aber mit der Zeit fokussiert sich das Interesse immer stärker auf bestimmte Bereiche. Und nur wenn das ausbleibt, ist Achtung geboten. Es gibt einige Kleinkinder, die sind von Anfang an so genügsam und mit dem zufrieden, was sie gerade vorfinden, dass sie sich scheinbar tatsächlich länger mit einer Sache beschäftigen können. Aber das ist meines Erachtens keine besondere Leistung einer Konzentrationsfähigkeit, sondern eher ein eingeschränkter Aufmerksamkeitsradius. Diese Kinder sind später möglicherweise auch eher verträumt und unaufmerksam. Nur muss man sehr vorsichtig sein mit irgendwelchen Spekulationen auf eine zukünftiges Verhalten. Da kann sich noch viel verändern. Richtige Rollenspiele fangen übrigens erst später an. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.11.2012



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