Hallo Herr Dr. Posth,
meine Tochter ist jetzt 11 Monate alt und hat bis jetzt 2 Nächte durchgeschlafen. Sie hat Neurodermitis seit sie 3 Wochen alt ist am gesamten Körper. Unabhängig vom Zustand der Haut wacht sie nachts 10 bis 20 Mal auf. Sie ist sehr unruhig im Schlaf, wandert durchs Bett, jammert, weint, schreit und steht auf. Teilweise bis zu 4-5 Mal per Stunde. Wir haben ein festes Ritual, wenn wir sie hinlegen, damit sie zur Ruhe kommt. Sie hat ihren Schnuller und Kissen und schläft im eigenen Bett im eigenen Zimmer. Ich schlafe mittlerweile in einem Bett in ihrem Zimmer, wenn es schlimm ist, hole ich sie rueber. Ihr Vater hat zwischenzeitlich die Nächte uebernommen, aber es hat sich nichts geändert. Mittagsschlaf macht sie auch so gut wie nicht, häufig nur 20 Minuten, weil sie durch ihren Bruder geweckt wird. Ich weiss nicht mehr weiter. Ich brauche dringend meinen Schlaf wieder. Wie bekomme ich mein Kind dazu durchzuschlafen und nicht 20 Mal aufzuwachen?
Danke
Martina
Mitglied inaktiv - 11.08.2008, 09:43
Antwort auf:
unruhiger Schlaf
Liebe Martina, sicher wird die Neurodermitis bzw. das endogene Ekzem zu der Schlafstörung mit beigetragen haben. Wahrscheinlich liegt gleichzeitig aber auch ein generell geringes Schlafbedürfdnis bei Ihrer Tochter vor. Ist Ihre Tochter denn morgens einigermaßen ausgeglichen? In 11 Monaten haben sich aber zusätzlich Interaktionsstörungen zwischen Ihnen und Ihrem Mann einerseits und Ihrer Tochter andererseits eingeschlichen. Das getrennte Schlafen (das Sie jetzt einsichtig halbwegs geändert haben) hat ein Übriges dazu beigetragen.
Wurde der Juckreiz überhaupt nachts behandelt? (z.B. durch Fenistil-Tropfen). Wie wird das Ekzem behandelt? Auch Diäten können das Schlafverhalten beeinflussen. Eigentlich lässt sich das Störungsbild aus der Ferne nicht behandlen. Ich würde Ihnen aber vorschlagen, sich von Ihrem KiA/KiÄ ausnahmsweise einmal ein wirksames schlafanbehnendes Mittel verschreiben zu lassen (z.B. Sedaplus) und dann Ihre Tochter konsequent mit im Elternschlafzimmer schlafen zu lassen, damit sie schon beim Einschlafen die Sicherheit hat, bei ihren Eltern zu sein. Versuchen Sie es einmal und berichten mir dann. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.08.2008