Frage: und 5 monate altes Schimpfbaby...

Und noch einmal Hallo, Ich las in einer anderen Mail von einer Schreiambulanz. Meinen jüngsten Sohn möchte ich einmal liebevoll und milde ausgedrückt Motzki nennen. Wenn ich ihm nicht das absolute Spitzenprogramm biete (im Arm schaukeln, singen, permanente Lage-und Situationveränderung, unterhalten unterhalten unterhalten, spielen, knuddeln etc etc...), wenn ich ihn womöglich gar irgendwo hinsetzen möchte, dann schimpft er in einer Tour und fängt spätestens nach 3 Minuten an zu schreien das er nur noch kreischt und puterrot ist. Für mich war und ist immer klar das ich alles dafür tue die Bedürfnisse meiner Kinder zu befriedigen. Ich trage ihn den ganzen Tag und Nachts schläft er bei mir etc pp. Ich kann sehr viel aushalten aber mein Jüngster bringt mich an den Rand eines Nervenzusammenbruches. Da er auch noch Neurodermitis hat und er mir unmittelbar nach der Geburt weggenommen wurde kommen ein unverabeitetes Trauma, Schuldgefühle und Überlastung mit seiner Gesundheitlichen Situation hinzu. Kennen Sie Anlaufstellen für mich? Woher kann diese permamente Unzufriedenheit kommen? Die TRennung nach der Geburt? Wird es mal ein Ende geben? Ich weiß das Sie kein Wahrsager sind, aber momentan wünsche ich mir einen Strohalm an den ich mich klammern kann. Einen kleinen Lichtblick Nochmal vielen Dank im voraus! Rantje mit 3 Jungs

Mitglied inaktiv - 23.08.2004, 03:00



Antwort auf: und 5 monate altes Schimpfbaby...

Liebe Rantje (von eben?), natürlich kann die Neurodermitis mitverursachend für die Unzufriedenheit sein. Juckreiz, Brennen und die Empfindung von gespannter Haut stören eindeutig das Wohlbefinden. Wichtig sind entzündungshemmende Salben, hautschonende Bäder (Totes Meersalz hilft manchmal sehr gut, wenn die Haut nicht offen ist), harnsoffhaltige und rückfettende Salben bei geschlossener Haut. Fragen Sie Ihren KiA/KiÄ auch nach Gammalinolensäure als Kapseln, die man aufschneidet und ca. 3-4 am Tag geben kann. Hat sich bei starkem endog. Ekzem auch bei Sgl. schon sehr bewährt, dauert aber, bis es richtig wirkt. Falls alle körperlichen Beschwerden beseitigt und das wütende Schreien anhält, müssen Sie überlegen, ob nicht eine zu große Unruhe z.B. durch die älteren Geschwister Streß verursacht, auch bei Ihnen, was die einfühlsame Kommunikation zwischen Ihnen und Ihrem Jüngsten erschwert. Im Prinzip machen Sie ja alles richtig. Aber das wirkt natürlich nur, wenn die allgemeinen Umstände "mitziehen". Schreiambulanzen gibt es inzwischen in vielen großen Kinderkliniken. Am besten fragen Sie direkt dort nach. Viele Grüße und viel Erfolg

von Dr. med. Rüdiger Posth am 23.08.2004