Trotz/Widerstand

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Trotz/Widerstand

Hallo Herr Dr. Posth, ich hatte Ihnen schon einige Male von meinem Sohn (21 Monate) berichtet. Der Kleine ist sehr lebhaft und temperamentvoll und zeigt zur Zeit einen starken Willen. Wenn ihm etwas mißlingt kann er sehr wütend werden und zeigt dies auch deutlich. Seit einiger Zeit zeigt er auch sehr starken Trotz. Papa ist übrigens Nr.1. Bei Verboten, wenn ich ihm etwas wegnehme oder auch wenn der Papa morgens das Haus verläßt, flippt er oft völlig aus. Er fängt an zu schreien und zu weinen, wirft vor lauter Wut seine Spielsachen durch die Wohnung. Manchmal schlägt er dann auch nach mir. Nägelschneiden oder Zähneputzen z.B. ist auch völlig unmöglich. Er wehrt sich heftig. Ich muß ihn dann festhalten, damit es gelingt (er verletzt sich mit den scharfkantigen Nägeln). Schimpfen nützt auch nichts, ignorieren ebensowenig. Schmusen ist immer noch sehr angesagt. Ist dieses Verhalten normal? Soll ich mich dann auch mal durchsetzen trotz der Schreierei oder soll ich ihm besser nachgeben?

Mitglied inaktiv - 15.12.2008, 13:30

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Antwort auf: Trotz/Widerstand

Hallo, offenbar ist Ihr Sohn von seinen Chrakteranlagen her recht impulsiv geraten. Wenn man davon ausgehen kann, dass die Loslösung gut gelingt und die Bindungsstruktur stabil ist, dann sind solche vehementen Wutäußerungen im Wesentlichen von den Persönlichkeitsvoraussetzungen gekennzeichnet. In solchen Fällen sollten die Eltern schon etwas gegensteuern und die Emotionen ihrer Kinder im Griff halten. Da geht aber nur mit liebevoller Konsequenz. Es wird Fälle geben, da ist es wichtig, die elterliche Auffassung eines Verlaufs durchzusetzen und es wird solche geben, da kann man auch dem Kind nachgeben. Man muss das immer im Einzelfall betrachten. Am besten macht man sich schon vorher einen Plan, wie man vorgeht, wenn der Trotzanfall einzusetzen droht. sonst reagiert man schnell zu hart in der Hitze des "Gefechts". Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.12.2008

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