Frage: Trichotillomanie

Guten Tag, mein Sohn ist 13 Monate alt. Seit etwa 2 Monaten findet er Gefallen daran, beim Entspannen und Einschlafen in meinen Haaren zu wuseln (er nuckelt dabei). Nicht immer, er hat auch ein Schnuffeltuch. Wenn er zum Beispiel in seinem Bettchen einschläft, nimmt er dieses. Im Kinderwagen oder im Auto natürlich auch. Aber sobald er mit mir in meinem Bett liegt (Mittagsschlaf oder ab irgendeinem Zeitpunkt in der Nacht), müssen es meine Haare sein. Nun stört mich das nicht allzu sehr, sofern es sich tatsächlich nur auf das Elternbett beschränkt. Oftmals ist ein kurzer Griff in meine Haare für ihn aber auch ein Mittel, um runterzukommen, wenn er zum Beispiel in einer emotional misslichen Lage ist (Frust, Schmerz und ähnliches). Finden Sie, ich sollte dem jetzt schon Einhalt gebieten? Kann das irgendwie problematisch werden? Danke, Kerstin

Mitglied inaktiv - 20.09.2004, 13:47



Antwort auf: Trichotillomanie

Liebe Kerstin und die anderen Mütter, also Trichtillomanie ist das Haare drehen am eigenen Kopf. Ausgerissen werden die Haare nicht unbedingt, aber sie brechen natürlich irgendwann ab, da immer diesselbe Region am Kopf gegeriffen wird. Das Fummeln und Drehen in den mütterlichen, oder auch väterlichen Haaren ist eigentlich nur eine Gewohnheit, aber zugegebermaßen eine äußerst lästige. Ein wirklich gutes Mittel dagegen gibt es nicht (außer das eigene Skinhead, -besser nicht! Haare sind meiner Auffassung nach Körperschmuck). Es bleibt einem nur die Möglichkeit, das Kind auf sein Übergangsobjekt zu verpflichten. Wenn es anfängt, einem am Kopf weh zu tun, sollte man das auch zeigen. Helfen tut das einstweilen nur bedingt. Wahrscheinlich ist dieses Verhalten ein Relikt aus grauer Vorzeit, als die Menschen noch ein Fell trugen. Dafür spricht, daß Säuglinge mit wachsender Begeisterung auch in Vaters Bart grapschen. Das findet Mann auch nur ein paar mal nett. Ehrlich gesagt, es gibt keine gute Lösung dafür. Später muß man auf das Verständnis des Kindes bauen. Viele Grüße an alle Leidgeprüften

von Dr. med. Rüdiger Posth am 23.09.2004



Antwort auf: Trichotillomanie

...ich weiss natürlich nicht, ob Dr. Posth das Verhalten abnorm findet (wobei ich es eher nicht glaube), Trichotillomanie ist es jedenfalls bestimmt NICHT! Trichotillomanie bezeichnet das zwanghafte Haareausreissen bei sich selbst. Gruß, Dirk

Mitglied inaktiv - 20.09.2004, 15:56



Antwort auf: Trichotillomanie

Hi, in einem Posting vor einiger Zeit beschrieb eine andere Userin ein ähnliches Verhalten und Dr. Posth bezeichnete es als Trichotillomanie. Nichts für ungut! Bin keine Expertin, hatte nur vorher hier gelesen. Kerstin

Mitglied inaktiv - 20.09.2004, 17:24



Antwort auf: Trichotillomanie

...aber noch `nen Zacken schärfer, denn meine Tochter ist bereits 19 Monate und hat kein Schnuffeltuch oä. Es helfen immer nur meine Haar *graus* Bei Unruhe oder Müdigkeit, zum Einschlafen oder "herunterkommen" müssen meine Haare herhalten :-( Besonders nachts stört mich das, denn unsere Tochter wacht immernoch nachts auf und schläft dann bei uns weiter, aber nur noch mit meinen Haaren. Ich habe mir nun meine langen Haare schon kürzen lassen, aber es hilft nichts. Auch Puppen mit allen möglichen Formen von Haaren helfen nicht! Sie wuselt so dermaßen in meinen Haaren, das ich ständig kletten habe und neben dem Gesichtspunkt das es nervt, tut es auch weh! (Kopfschmerzen ect) Ich habe noch nicht wirklich einen Weg gefunden es ihr abzugewöhnen. Sie ist ja nun vom Verständis her sehr weit und wenn sie anfängt Haare zu wuseln und es tut mir weh dann nehme ich ihre Hand weg und sage ihr das mir das weh tut. Das hält aber nie lange an! ;) Mein Rat an dich, Kerstin, wenn er es noch nicht lange macht, versuche es ihm wieder abzugewöhnen, wenns noch geht! Vielleicht indem du ihm dann immer sein Schnuffeltuch anbietest? @Dr.Posth Kann ich etwas dagegen tun? Ist das krankhaft? LG und vielen Dank für`s zulesen NINI

Mitglied inaktiv - 23.09.2004, 17:05



Antwort auf: Trichotillomanie

Meine Tocher (3 Jahre) hat sich auf meinen "Gnubbel" versteift. Das ist so eine kleine Eiweiß(?)-Ansammlung unter der Haut an meinem Handgelenk. Das geht noch, weil ich ihr beim Einschlafen (nachts oder Mittagsschlaf) oder zur Beruhigung, wenn sie gefallen ist oder so nur die Hand hinzuhalten brauche. Es tut weder weh noch irgendwas. Ist nur manchmal etwas unbequem, wenn ich gerne auf der anderen Seite liegen würde... :-) Witzig, was Kinder sich so suchen.... Das mit den Haaren wäre mir auch etwas lästig, denke ich! Mit dem Gnubbel hatte ich es ihr schon mal fast abgewöhnt, einfach durch erklären meinerseits und "halbe Einsicht" ihrerseits (Mama will das nicht mehr). Irgendwann fing es wieder an und ich habe nun gerade mal nichts mehr dagegen.... Recht inkonsequent, ich weiß, aber irgendwie stört es mich derzeit so gar nicht mehr, damals hat es mich richtig gestört und dann konnte ich es auch durchziehen. Liebe Grüße, viel Spaß beim Abgewöhnen! Kary

Mitglied inaktiv - 25.09.2004, 22:48