Frage: Trennungsschmerz

Hallo! Tochter (3J10M), Mittelkind, wird seit dem 15. Lebensmonat in Krippe, seit 8`/12 in neuer Kiga betreut (8.30-14.00 Uhr). Vom 1. Tag an weint sie beim Abschied, dabei fühlt sie sich (lt. Erzieherinnen) ansonsten sehr wohl, beruhigt sich auch schnell, spielt, hat Freundinnen. Aber: Beim Verabschieden klammert sie buchstäblich und beginnt dann meistens zu weinen, zögert Abschied endlos heraus. Ich muss u. will das abkürzen, auch da der Kleine bis 9.00 in der Krippe sein muss (6km entfernt). DIe Krippenerzieherinnen meinten seinerzeit, ich projeziere meine Unsicherheit auf sie und deshalb sei sie traurig und sie wolle austesten, ob sie mich "knacken" kann u. sie zuhause bleiben darf. Hielt ich für Quatsch. Hab mich auch nicht erweichen lassen. Auch in der neuen Kita weint sie beim Abschied obwohl ich überzeugt, bin , dass es dort gut u. schön für sie ist u. man optimal auf sie eingeht. Wie kann ich meinem Mädchen helfen? Was mag in ihr vorgehen? Danke für Hinweise+Tipps! Sis

von Sis am 06.05.2013, 09:27



Antwort auf: Trennungsschmerz

Hallo, ein Kind überträgt die eigenen Empfindungen und Erfahrungen von einer einmal eindrücklich erlebten Situation automatisch auf die folgenden, ähnlichen gelagerten oder sogar gleichen Situationen. Also einmal starke Trennungsängst erlebt bedeutet immer wieder Trennungsangst bekommen, wenn die neue Situation Ähnlichkeit mit der vorausgegangenen hat. Sie kommen also gerade jetzt nicht mehr drumherum, eine ganz behutsame sanfte Ablösung zu praktizieren. Dass es in der neuen Ki-ta viel besser für Ihrer Tochter ist, weiß sie ja nicht, denn dafür reicht ihr Verstandeswissen nicht aus. Argwöhnisch geworden mutmaßt sie jetzt etwas anderes. Dass es die von Ihnen auf Ihre Tochter projizierte Unsicherheit ist, die Ihre Tochter so reagieren lässt, ist eine böswillige Unterstellung, auf die Sie sich nicht einlassen brauchen. Gibt es denn keine Ersatzbezugspersoen, die Sie bei der sanften Ablösung unterstützen kann, was ist mit dem Vater? Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.05.2013