Lieber Dr. Posth,unser 14 M. alter Sohn ist ein Temperaments-u Energiebündel,das sehr wenig Schlaf braucht.Er ist einerseits sehr fröhlich,macht viel Spaß,ist verschmust(wenn er dabei auch sehr herzhaft ist, an den Haaren zieht,Nase kneift etc.) u sehr mamabezogen.Er ist groß u hat richtig viel Kraft.Will er nicht gewickelt werden,gelingt mir das auch kaum-Ablenkung funktioniert nicht.Er will nirgends sitzen bleiben,steht im Einkaufswagen,Stühlchen,Wagen,in der Schaukel auf u klettert raus.Manchmal geht das nicht, z.B. wenn ich mit 2 Kindern Großeinkauf mache.Doch dann macht er sich stocksteif u brüllt alles zusammen - u das sehr ausdauernd!Wenn er im Wagen angeschnallt ist ebenso.Auch wenn er mal etwas nicht haben kann,gerät er sofort in furchtbaren Zorn u läßt sich einfach nicht ablenken oder trösten.Kenne das von meiner Tochter 3,5 überhaupt nicht.Konnte sie immer ablenken oder trösten u im Sinne dieses Forums mit ihr umgehen.Wie gehe ich am Besten mit meinem Dickköpfchen um?Danke!
Mitglied inaktiv - 19.06.2006, 07:13
Antwort auf:
Temperamentsbündel
Hallo, so, wie Sie das Verhalten Ihres Sohnes schildern, scheint er tatsächlich recht impulsiv zu sein und seinen Ärger gleich heraus zu schreien. Wahrscheinlich war er als Säugling auch schon ziemlich lebhaft.
Mit den frühen Widerständen umzugehen, ist häufig noch etwas schwieriger, als mit dem etwas späteren Trotz. Denn der Widerstand bei Einjährigen (s. auch gezielter Suchlauf) ist eigenen Reaktionen noch wesentlich weniger zugänglich. Da wird einfach nur viel Ärger und Wut abgelassen. Die beiden Hauptreaktionsmöglichkeiten sind Vermeidung und Ablenkung, und letztere möglichst frühzeitig.
D.h. in den Supermarkt nimmt man am besten gleich etwas mit, mit dem man das Kind am besten ablenken kann. Oder man wählt einen Zeitpunkt, in dem das Kind schon etwas müde ist und vielleicht mit einem Fläschchen einschläft. Manchmal ist der Widerstand ja auch zu verstehen und man läßt das Angestrebte einfach zu. Nur, ist eine Toleranz effektiv nicht möglich, dann sollte man auch gegen den Widerstand des Kindes konsequent bleiben. Zwar können in diesem Alter Kinder noch keine Regeln verstehen und lernen, aber sie können schon verstehen, daß nicht alles möglich ist, was sie sich wünschen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 19.06.2006
