Frage: Sprachfaulheit bei Erwachsenen

Lieber Dr.Posth, mein Sohn ist 3J.u.2 Mon. alt, ein lebhafter, lustiger kleiner Junge. Er ist bei anderen Kindern und bei uns Eltern sehr gesprächig, redet schon sehr flüssig mit vielen Nebensätzen, auch Konjunktiven, allen Zeiten, und poltert ein bißchen. Nun meine 1. Frage: sobald ihn Erwachsene ansprechen, wird er verlegen und sagt keinen Ton. Selbst bei Müttern seiner Spielkameraden, die er gut kennt, antwortet er nicht. Wenn ich (oder sein Papa)aber nicht dabei sind,erzählt er auch den Erwachsenen richtige Stories. Ich falle ihm weder ins Wort noch antworte ich für ihn,erst später.Kann man darauf schließen, daß wir ihn falsch behandeln oder ist das normal? Und die 2.Frage: er geht seit 5 Monaten 2 Vormittage in einen Mini KiGa. Er sagt jedesmal, daß er nicht hin will. Ist er aber dort,ist er sehr glücklich und auffallend ausgeglichen. Er hat dort auch einen Kumpel,mit dem er sehr wild tobt.Ich glaube,daß er mich testen will,oder glauben Sie,ich tue ihm Unrecht? Danke u.Grüße,Brit

Mitglied inaktiv - 20.12.2004, 14:18



Antwort auf: Sprachfaulheit bei Erwachsenen

Hallo, Ihr Beobachtungen klingen etwas widersprüchlich und Ihre Reaktionsweisen sind es wahrscheinlich auch. Ich glaube nicht, daß man ein Kind zu seinem Glück zwingen kann. Was ist denn dann das Glück für das Kind? Daß es nicht mehr protestiert? Das es sich "dreinfügt" und das Beste daraus macht? Die Tatsache, daß Ihr Sohn in Ihrem Beisein nicht mit Erwachsenen spricht, sonst aber doch, und das auch noch mit Freuden, kann ich so nicht nachvollziehen. Die einzige Erklärung wäre, daß Ihr Sohn in Ihrer Gegenwart nicht weiß, wie er richtig reagieren soll. Aber Sie selbst reagieren ja auch widersprüchlich, wenn sie Ihren Sohn in den Kindergarten bringen, obwohl er sagt, es nicht zu wollen, und dann vermitteln Sie ihm den Eindruck, ihn zu seinem Glück zwingen zu müssen. Möglicherweise gibt es noch mehr solche widersprüchlichen Aktionen. Was helfen ist, daß Sie klarer werden in Ihren Reaktionen und die Äußerungen Ihres Sohnes ernst nehmen. Will er dann aber plötzlich in den Kindergarten, wie es oft der Fall ist, ist es sein eigener Wille, und wenn er dann dort glücklich ist, dann ist es wirklich sein Glück. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.12.2004



Antwort auf: Sprachfaulheit bei Erwachsenen

Zum KiGa: ich wollte niemals weggehen, wenn mein Sohn weint. Als ich es doch einmal gewagt habe, schrie er wie am Spieß,aber kaum war ich außer Sicht-weite,hat er gelächelt und sich von der Erzieherin beim gemeinsamen Frühstück ein Brot geben lassen!Ich habe es selbst durchs Fenster beobachtet. Seither glaube ich, daß er zu seinem Glück gezwungen werden muß. Warum wiederholt er jedes Mal, er wolle nicht dorthin? Ich sage:OK,habe ich gehört und ziehe ihn weiter an! Ist diese Reaktion angemessen?

Mitglied inaktiv - 21.12.2004, 11:25