Hallo Herr Dr. Posth,
ich mache mir etwas Sorgen um die Sprachentwicklung meines Sohnes (21 Mon.). Meine Tochter sprach mit 18 Monaten 5 Wort Sätze, sang mit 2 Jahren Lieder (einfache) usw. mein Sohn dagegen spricht kaum. Er kann gerade mal "Baba" was Papa heißen soll, "Mama", und "ja". Diese Worte kommen oft am Tag und auch von allein. Wenn man ihm etwas gibt und sagt "Bitte" sagt er "ake" was danke bedeuten soll. Wenn man ihn warnt das etwas heiß ist, so kann er "heiß" auch nachsprechen und "horch" kann er auch nachsprechen und das umfaßt seinen gesamten Wortschatz. Er versteht aber alles und kann auch Aufträge ausführen. Er ist ein sehr aktiver kleiner Bursche und Bücher anschauen oder ähnliches interessiert ihn gar nicht. Er spielt eigentlich kaum sondern erkundet immer die Gegend. Am liebsten mag er Papas Werkzeug und Trecker (Spielzeugtrecker) und den Unimog des Nachbarjungen. Aber so Türme bauen oder solche Dinge tut er nicht. Er stapelt vielleicht mal 3 Bauklötze übereinander und schmeißt die restlichen durch den Raum. Aber er ist sehr gut im Klettern und laufen und solchen Dingen. Er ist ein absolutes "Draußen Kind" und im Haus nach längerer Zeit sehr unzufrieden. Im Großen und Ganzen ist er aber ein zufriedenes Kind und quengelt sehr selten. Ich habe aber den Eindruck, daß er was das Sprechen angeht wirklich entwicklungsverzögert ist. Er ist motorisch sehr gut, meine Tochter war in dem Alter nicht so flott und so agil. Was kann man da tun? Iat er vielleicht auch nur zu faul weil wir ja reagieren wenn er sein "mh" macht und auf etwas zeigt was er haben möchte? Wir geben ihm das dann meistens und sagen ihm ganz deutlich was es ist.
Ihre Meinung dazu würde mich doch sehr interessieren.
Gruß, Ute D.
Mitglied inaktiv - 23.08.2004, 02:23
Antwort auf:
Sprachentwicklung
Liebe Ute D., ein gut funktionierendes Gehör muß ich voraussetzen. Dann können sie sich erst einmal in Geduld üben. Das offenbar frühbegabte Sprachvermögen Ihrer Tochter ist für Ihren Sohn nicht der richtige Maßstab. Allerdings spricht er tatsächlich noch recht wenig. Er sollte eigentlich zwischen 20 und 50 Wörtern sprechen können und sich an ersten 2-Wort-Sätzen versuchen.
Da er offenbar auch ein eher unruhiger Geist ist, wäre es vielleicht doch ganz gut, wenn man sich öfter mit einem Bilderbuch mit ihm hinsetzte oder auch mit ihm schon mal konstruktiv spielte. Das födert die Konzentrationsfähigkeit und übt die Kommunikation. Bei der U7 mit 2 Jahren wird dann die Entwicklung geprüft. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 23.08.2004
Antwort auf:
Sprachentwicklung
Hallo Herr Dr. Posth,
vielen Dank für ihre blitzschnelle Antwort!!! Ich versuche recht häufig mit Johannes Bücher anzuschauen, meine Tochter hatte ein Buch, das liebte sie seinerzeit. Eben dieses habe ich meinem Sohn auch wieder gekauft, dann gibt es noch diese Bücher für die ganz Kleinen, wo sie auch drauf herumkauen können und eines hat er noch aus Stoff. Es interessiert ihn gar nicht, er schaut nicht einmal ein kleines Babybuch bis zum Ende mit durch sondern zieht es mir weg und schmeißt es weg. Meine Tochter seinerzeit wollte es immer wieder und immer wieder anschauen und so hat sie auch viele Worte sprechen gelernt. Auch Türme bauen, oder mit diesen Ringen aufstapeln, die auf so Stäbe "gestapelt" werden, das macht er ganz kurze Zeit und dann schmeißt er die Sachen nur so durch den Raum. Was er aber ganz gern spielt ist dieser Tupperball, wo er so verschiedene Formen durch die entsprechend geformten Öffnungen stecken muß. Jedoch kann er noch nicht erkennen, welches Teil wo hindurch muß, sondern wir drehen ihm den Ball so hin, daß es im Grunde dann die Feinmotorik ist, die da geübt wird. Aber ich glaube meine Tochter konnte es in dem Alter auch noch nicht allein. Johannes mag am liebsten draußen sein und sich dort bewegen und mit anderen Kindern "spielen"´, klettern, schaukeln, rutschen, Trecker "besetzen" (zum fahren ist er noch zu kurz)usw. Meinen Sie wirklich, man kann solch ein Kind mal dazu bekommen, mal in Ruhe irgendwas zu tun? Ich würde es ja gern glauben, kann es mir bei ihm aber kaum noch vorstellen, denn er macht nichts in Ruhe. Aber wahrscheinlich geht es nun schon zu weit und ich werde mit der KiÄ bei der U7 auch noch einmal über diese Dinge sprechen.
Gruß, Ute D.
Mitglied inaktiv - 23.08.2004, 23:29