Hallo Dr. Posth, To.3 J.Vor ½ Jahr besuchten wir eine Sp.gr (1X3Std./Wo), ging anfangs mit sanfter Ablösung gut, nach 3 Wo Ferien brachte sie Papa.Jedes Mal„ein bissle gebrüllt“,3.Mal blieb sie nicht da, haben abgebrochen. Jetzt gewöhne ich sie seit 5 Wochen in eine and. Sp.gr(1X2Std./Wo) ein, bin permanent samt Bruder(1J.) anwesend, „verschwinde“ 2 Minut, sucht sie mich.Die Erzieherin hatte damit kein Problem, sie sei klein (and. Kinder 4+), jedoch sagte sie m.To zuletzt, sodass ich mithören kann, dass wir Mami beim nächst. Mal Tschüss sagen und sie bleibt ohne mich. Sie antwortete mit ja-ja und mir sagt sie, sie bliebe alleine da, aber ich habe Angst, dass es wieder mit Weinen endet.Sie wurde noch nie fremdbetreut.Ich vertraue ihr, dass sie zurecht kommt, aber will ihre Seele nicht verletzen. Wie soll ich vorgehen? Ist „ein bissle Weinen“ (3/5Minut.) akzeptabel?Anderes neues Kind weint und versteckt sich ca. 5 Min,dann OK, sei normal laut Betreuerin.Ist es so?Was soll ich tun? Danke
von
babettcsoka
am 19.09.2011, 00:17
Antwort auf:
Spielgruppe? Wie weiter vorgehen?
Trennung wie am besten?
Hallo, es ist ja immer wieder die alte Diskussion, die offenbar immer noch die meisten Ki-gä bei ihren Ablösungsstrategien durchzieht. Anders als behauptet muss kein Kind bei der Verabschiedung weinen, wofür auch? Es gibt kein pädagogisches Prinzip, dass diesen Trennungsschmerz rechtfertigt. Es ist schlichtweg alte und falsche Pädagogik. Das Kind kann seinen Schmerz in diesem Alter noch nicht innerlich einordnen und bearbeiten. Das geschieht bei größerer Reife dann durch die Trauer, wie sie ältere Kinder und Erwachsene entwickeln. Aber die Trauer setzt geistige, d.h. kognitive Fähigkeiten voraus, wie Selbsterklärungen, Trostgedanken, Leidakzeptanz und Hoffnungen, also alles rationale Prozesse.
Nein, das Kleinkind ist noch nicht reif für diese Trennungen, und der Zwang zur Anpassung führt, wenn es zu heftig oder zu lange ist, zu einer Traumatisierung. Aber das Kind ist von Natur zur Anpassung "vorgerüstet" und dieses Prinzip setzt über kurz oder auch lang ein. Aber das ist kein pädagogischer Erfolg, sondern eine Selbsttäuschung und Selbstrechtfertigung der Erwachsenen. Daher heißt sanfte Ablösung, solange bleiben oder sofort zurückkehren, solange das Kleinkind noch kein Vertrauen in seiner Ersatzbezugsperson hat. Das sollte dann die Erzieherin sein! Viele Grüße
PS: s.a. www.sicherebindung.at unter Fremdbetreuung und Übergang in die Einrichtung
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 19.09.2011