Frage: Sohn ist "rüpelhaft"

Lb Dr. Posth,Sohn(2J8M),aufgeweckt,fröhlich.Seit ein paar Monaten fällt uns auf,dass er unter Kindern (egal ob groß o. klein) sehr „rüpelhaft“ ist.Warten fällt schwer,versucht,sich vorzudrängeln,schiebt weg,haut auch oder sagt:“Nein,Du bist nicht dran!“,„Nein,Du darfst nicht!“.Ist auch sonst unausgeglichener.Wir Eltern gehen nett mit unseren Mitmenschen um,bin manchmal etwas geschockt über sein Verhalten.Wir sind liebevoll,bemüht.Woran kann ein solches Verhalten liegen? Wie damit umgehen?Zweifel langsam an mir als Mutter.Sohn im 1.Lj. nie schreien gelassen,LL:bis aufs Bettbringen und oft Trost darf Papa alles.Recht ausgeprägter Trotz,feuriges Temperament.Restl. Sozialverhalten:sagt Hallo,Bitte,Danke,teilt meist.TaMu-Versuch mit 2J0M,3 Wo Eingewöhnung,schließlich auf TaMu-Druck Trennung,ärgere mich heute.Abbruch nach 2 Mon.,weil Sohn nur geweint hat bei Abschied und Abholen.Zurzeit sanfte Eingewöhnung in Kita.Danke!

von Angel73 am 12.08.2013, 07:38



Antwort auf: Sohn ist "rüpelhaft"

Hallo, die harten Trennungsmanöver in der frühen Fremdbetreuung zahlen sich eigentlich nie aus. Was man erreicht, ist eine drastische Verstärkung des Selbstbestimmungsbedürfnisses beim KInd mit Verschärfung des Machtkampfes vor allem zu Hause. Denn das Kind spürt ja ganz deutlich, dass etwas Bedeutsames mit ihm gegen seinen Willen gemacht wird. Und das fordert die Selbstbestimmung heraus.Dabei lassen es die Kinder dann aber nicht bewenden, sondern tragen die gesteigerte Aggression auch in die Gruppe hinaus. Dort wird also das Kind schwieriger und zu Hause wechseln dann auch stark regressive Verhaltensweisen mit Aggressionen ab. Die Kind sind plötzlich extrem anhänglich, wollen nachts ganz eng bei den Eltern schlafen usw. Eine sichere indung und eine gute Loslösung schwächen solche Problem zwar ab, verhindern sie aber nicht. Sie können im Moment nur mit einem wohl durchdachten und überzeugenden Regelkonzept arbeiten und die sanfte Ablösung im Ki-ga positiv wirken lassen. Davon sollten Sie sich aber nicht abbringen lassen, sonst wird es u. U. noch schwieriger. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.08.2013