Sie ist zum Abgewöhnen.... 16 Monate alt!

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Sie ist zum Abgewöhnen.... 16 Monate alt!

HAllo! Meine Tochter macht uns zur Zeit das Leben zur Qual.Sie wacht morgens um 8h auf und man wird sofort mit Geschrei empfangen.Sage ich ganz lieb zu ihr "guten morgen meine Süße" und nehme sie hoch,bekomme ich erst mal eine gelangt. Netter Versuch ... Das zieht sich den ganzen Tag so weiter. Beim Essen,beim Spielen,beim weiß der Geier was allem!Ich höre den ganzen Tag nur ihr genöle und gekreische. Mit dem Essen spielt sie wiedermal nur herum,alleine essen tut sie im Moment auch nicht mehr,ich versuche sie zu beschäftigen (sprich: mir zu helfen, nichts.Kurz geht es ,aber nach 5 Min.geht die Post wieder ab!Alleine spielen ist eh nicht,überhaupt spielt sie nicht mehr.Wir haben nicht allzuviel Spielzeug herumliegen,denn ich möchte sie nicht zu bombadieren.Einiges ist in 2 Kisten in ihrem Zimmer,der Rest liegt oder steht eben irgendwo herum.Aber nichts interessiert sie mehr.Sie hängt nur bei uns und nervt uns dementsprechend auch was.Ich habe Ihre Beiträge zu "Wut" und "kleiner Tyrann" gelesen und frage nun,ob es für uns auch gilt. Schimpfen bringt nichts,da sie dann dicht macht und erst recht tobt,Besrtafen in Form von Knderzimmer mit offener Türe auch nicht. Ich habe letztens ihre Türe mit einen Karton voller Bauklötze aufgehalten,weil sie alle Tüen zu macht,doch sich in dieser ewig die Finger geklemmt hat.Was macht sie? Sie denkt kurz nach,beginnt dann den Karton leer zu räumen,so daß er so leicht ist.daß sie ihn wegschieben kann,und machtdie Tür zu und klemmt sich die Finger... Ich halte nicht viel davon,alles abzusichern.Sie kann hier nichts kaputt machen.sie hat ihre Schränke und Schubladen zum spielen und ich lasse sie und ihren Freiraum. Nichts scheint sie im Moment zu interessieren - außer andere KInder und das Spiel mit denen.Ich bin auch viel mit ihr unterwegs.Am 1.Oktober gehe in die Ausbildung zur Krankenschwester und sie wird dann von meinen Eltern und Schwiegereltern betreut,wenn mein Partner an der Uni ist oder ab 16h arbeiten.Ins Bett wird sie aber von mir oder meinem Mann gelegt am bend.Die Betreuung durch die anderen ist nur ca. 3-5 Stunden am Tag gegeben.In der Nachbarschaft meiner Eltern sind oft noch die Enkelkinder der anderen zu Besuch - auch nachmittags.Sie kommt mit denen zurecht.Würde es für sie reichen oder sollte ich dennoch einen Krippenplatz besorgen? Ist asie überfordert/unterfordert,was für Spiele kann ich ihr anbieten? Legos kann sie schon,etc. Ich bin total konfus und weiß mir nciht zu helfen weil ich sie nxciht kirre machen möchte! Sorry für den langen Text! DAnke!!!!!

Mitglied inaktiv - 05.09.2002, 13:33

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Antwort auf: Sie ist zum Abgewöhnen.... 16 Monate alt!

Das Problem solcher Fragen ist, daß sie ein Unmenge an Information enthalten, die deswegen gar nicht alle ankommen können, weil der Gefragte alle Hauptpersonen, um die es geht, nicht kennt. Ich weiß also nicht, was sich sonst noch derzeit in Ihrer Familie tut, welcher komplexe soziale Hintergrund hinter allem steht, wie die Entwicklung in der Säuglingszeit gewesen ist, wie Sie die erste Zeit der Loslösung bewältigt haben, u.s.w. Von hier aus eine familientherapeutische Beratung zu leisten ist unmöglich. Insofern kann ich mich nur mit allgemeinen Ratschlägen einschalten. Ich könnte mir also vorstellen, daß, wenn Ihre Tochter ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihren Großeltern besitzt, und sie dort mit anderen Kindern zusammentrifft, daß dann die Überbrückungszeit für Ihre Wiederaufnahme der Arbeit gesichert ist. Die geschilderten Attacken auf Sie müssen Sie verstehen als ein Signal dafür, daß Ihre Tochter sich in irgendeiner Form durch Sie sehr verunsichert fühlt (oder abgelehnt) und mit aufkommendem aggressivem Impuls eine Verteidigungshaltung inszeniert. Diesen Eindruck müssen Sie bei ihr korrigieren. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.09.2002

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