Frage: seele

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, gestern hat meine Tochter (2 1/2) mich so genervt, weil sie ständig auf dem Sofa rumgehopst ist und nicht aufhören wollte, trotz mehrmaligem Ermahnen. (Ich war am Telefon und sie hatte wohl zu wenig Aufmerksamkeit). Ich habe dann zu ihr gesagt, dass ich jetzt rausgehen würde (in die Küche) dann hätte ich wenigstens meine Ruhe und sie könne ja dann kommen, wenn sie wieder "artig" ist. Ich wollte dann in die Küche gehen und die Schiebetüre zumachen, was mir aber nicht gelungen ist, weil sie mir ständig am Fuß hing und weinte. Ich erklärte ihr dann, dass das so nicht geht und sie sagte dann, dass sie wieder "lieb" sei! Wie soll ich mich denn in solchen Situationen richtig verhalten? Was mich auch interessieren würde ist, inwiefern die Seele eines Kindes verletzbar ist (bleibende Schäden). Auch mache ich mir ab und zu noch Gedanken darüber, weil ich sie nach der Geburt nachts nicht bei mir im Zimmer hatte (später Schreibaby)?!

Mitglied inaktiv - 17.05.2005, 14:14



Antwort auf: seele

Hallo, über die Situation nach der Geburt jetzt noch zu spekulieren, wird Sie nicht weiter bringen. Die Frage müßte vielmehr lauten, ob es gelungen ist, eine sichere Bindung aufzubauen. Aber zu Ihrer konkreten Frage: Sie hätten Ihre Tochter während des Telefonierens am besten einmal kurz auf den Arm genommen und mit dem Telefonpartner telefonieren lassen. Mit einem Kind zu telefonieren, für solche kleinen "Späße" haben auch die meisten anderen Menschen etwas übrig. Das Interesse des Kindes verschwindet dann sehr schnell, wenn das Besondere zum Normalen wird. Dann hätte Ihre Tochter wahrscheinlich irgendetwas anderes gespielt, möglicherweise in Ihrer Nähe und Sie zu Kommentaren angehalten, aber diese Doppelrolle wäre Ihnen sicher gelungen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 20.05.2005