Frage: Schwermütige Gedanken

Guten Tag! eine Frage zu meinem Sohn 3J5M: er sagte neulich heulend "Nichts ist mehr schön im Leben", (ohne mir bekannten Auslöser) hatte ein anderes Mal Angst, dass es bei uns zu Hause brennen könnte, als wir ein Feuerwehrbuch lasen und fragt, ob ich ihn dann rette, (und weinte) er sagte "Was wenn ich das nicht kann" als ich ihm sagte (O-Ton Frau Schuster:) er DÜRFE dem Kinderarzt heute zeigen, was er schon alles könne.(u7a) er fragt "Hast du den Schlüssel dabei?" wenn wir das Haus verlassen. USW. Ich versuche, seine Stärken hervorzuheben, ihn zu loben, bete auch mit ihm, wir nehmen ihn an wie er ist, er darf auch Schwächen und Ängste haben. Ist das normal, wenn ein Kind mit 3 solche Sachen sagt/denkt? Er ist auch oft fröhlich und fantasievoll. Er ist kognitiv schon sehr weit (und nicht nur kognitiv, er kennt auch Buchstaben, Formen, hat einen enormen Wortschatz etc.) . Tausend Dank, Karina

von blessed2011 am 29.10.2012, 09:18



Antwort auf: Schwermütige Gedanken

LIebe Karina, solche Gedanken bei Kleinkindern habe noch nichts mit Schwermütigkeit zu tun. Schon gar sind sie als depressiv einzustufen. Vielmehr handelt sich um eine Überbesorgtenheit um das eigene Wohlergehen und wohl auch das eines anderen. Das kommt daher, dass diese Kinder schon viel denken können und dadurch sich auch Folgen ausmalen, deren Verhinderung oder Beseitigung noch außerhalb ihrer Vorstellungskraft liegt. Und diese Diskrepanz macht natürlich Angst, Sie beschreiben in wenigen Worten Ihren Sohn auch so wie ein eher hochsensibles Kind, und es sind genau diese Kinder, die die Phänomene zeigen, wie ich sie gerade beschrieben habe. Solche KInder sind eigentlich auch immer recht intelligent und sprachlich weit entwickelt, denn so etwas zu denken, dafür benötigt der Mensch auch Sprache. Das beste, das Sie für Ihren Sohn tun können, ist ihm in immer noch einfache Worten auseinanderlegen, warum solche schlimmen Dinge bei Ihnen nicht passieren können. Notfalls sagen Sie ihm, dass Sie und sein Vater ihn immer davor beschützen (das Kleinkind glaubt noch an die Allmacht seiner Eltern). Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.11.2012