Frage: schüchtenes Kind - Frühförderun ja oder nein

Meine Tochter (4 1/2) ist seit ca einem Jahr im Kindergarten. Sie ist Einzelkind und war von Anfang an sehr schüchtern. Sie ist Kindern aus dem Weg gegangen. Hat nicht mit ihnen gespielt und schon gar nicht mit ihnen gesprochen. der Kindergarten hat uns dann die Frühförderung empfohlen. Geplant ist, dass unsere Tochter ab Januar einmal die Woche nicht in den Kindergarten, sondern in die Frühförderstelle geht. Dort gibt es eine kleine Gruppe mit 6 Kindern. Sie soll dann lernen, wie man sich richtig verhält. Nun hat sie aber seit dem Sommer sehr große Fortschritte gemacht. Sie spielt mittlerweile mit Kindern und spricht auch mit ihnen. Sie traut sich noch nicht von sich aus auf die anderen zuzugehen, aber wenn sie gefragt wird, macht sie mit. Ist diese Frühförderung wohl noch nötig? Ich möchte sie einfach nicht gerne aus ihrem gewohnten Kindergartenumfeld rausreißen.

von nsbrbg am 10.12.2012, 07:09



Antwort auf: schüchtenes Kind - Frühförderun ja oder nein

Hallo, als Ihre Tochter in den Ki-ga kam, war sie ein Kind im Alter zwischen 3 und 4 Jahren. In diesem Alter sind viele Kinder sozial noch nicht so weit, dass sie die veilfältigen Herausforderungen einer Gruppe bewältigen können. Sie ziehen sich dann zurück und spielen alleine, genau wie Ihre Tochter. Sie sprechen auch ungern oder gar nicht mit den Erzieherinnen, wenn diese sich nicht einfühlsam genug um das Kind kümmern. Aber das ist keine Entwicklungsverzögerung, sondern nur eine physiologische Unreife. Genau das sehen Sie jetzt im Verhalten Ihrer Tochter, dass die notwendige Reife jetzt schrittweise aufholt und erreicht. Frühförderung ist also für Ihre Tochter inzwischen völlig unnötig. Kleine Gruppen mit z.B. 6 Kindern sollten alle Kindergärten und Kitas bieten, die Kinder unter 3-4 Jahren aufnehmen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.12.2012